Direkt zum Hauptbereich

Posts

Es werden Posts vom November, 2021 angezeigt.

Stichbandkeramik

Die Stichbandkeramik (SBK) ist eine archäologische Kultur der Jungsteinzeit in Mitteleuropa. Sie folgt auf die Kultur der Linearbandkeramik und datiert zwischen 4900 und 4500 v.u.Z. Wie die Kultur der Linearbandkeramik ist auch die Kultur der Stichbandkeramik nach der Verzierungstechnik auf der Keramik benannt: Die einzelnen Motive, Winkelbänder und vertikale und horizontale Linien, sind mittels eines mehrzinkigen Gerätes aus vielen Einstichen zusammengesetzt Mit dem Ende der Linearbandkeramik wird ein Trend zur verstärkten Bildung von regionalen Gruppen fassbar. Die Kultur der Stichbandkeramik ist in Bayern, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Böhmen, Mähren, Österreich und Südpolen verbreitet. Etwa westlich des Lechs und des Mains folgen andere mittelneolithische Kulturen auf die Linienbandkeramik: die Hinkelstein-Kultur ( 5000-4800 v.u.Z.) , die Großgartacher Kultur ( 4900-4700 v.u.Z.)  und Rössener Kultur ( 4790-4550 v.u.Z.) . Während die frühe Linearbandkeramik in Bezug auf Keram

Anzu

  Der Vogel Anzu, halb Löwe, halb Adler, war mindestens seit dem dritten Jahrtausend v.u.Z.. eine wichtige Stütze der Keilschriftkultur. In der sumerischen Literatur erscheint er als wildes Geschöpf der Berge. Er kann auch von den Göttern gezähmt werden, wie es in monumentalen Skulpturen dargestellt ist. Im Kalhu des 9. Jahrhunderts wurde er im Kampf mit dem Kriegergott Ninurta dargestellt, und zwar an einem Eingang zum wichtigsten Heiligtum der königlichen Zitadelle. Die Tür zu Raum B war auf beiden Seiten mit spiegelbildlichen Darstellungen derselben außergewöhnlichen Szene gesäumt (Bild). Eine hoch aufragende männliche Gestalt in einem langen Gewand stürzt sich auf eine monströse Kreatur, halb Löwe, halb Adler, die sich mit offenem Mund und ausgestreckten Krallen zu ihm umdreht. Der bärtige Mann ist mit seinem gehörnten Helm und den doppelten Flügeln als Gott zu erkennen. Seine Muskeln sind prall und er ist mit Waffen beladen. An seinem Körper hängen eine Sichel und ein Schwert in d

Klage des Ashurbanipal

RINAP 5/2, Ashurbanipal 185 ex. 001 British Museum, London, UK K 00891 Neu-Assyrisch (ca. 911-612 v.u.Z.) CDLI no. P237924 Q007593 (o 1) Was Arbela betrifft, den Wohnsitz der I š tar, das Haus der Feste und des Feierns, dessen innere Mauer seit dem Altertum nicht gebaut und dessen äußere Mauer nicht vollendet worden war, so baute ich seine Mauer und vollendete seine äußere Mauer. Ich erfüllte (die Stadt) mit Pracht. Ich ließ das Haus meiner Herrin I š tar mit Silber, Gold und Kupfer so strahlend wie den Tag werden. Ich schmückte das Tor des Hauses der Ishtar mit Silber (und) Gold und errichtete es. Milqia, den Palast der Steppe, den Wohnsitz der I š tar, habe ich wieder aufgebaut. Ich baute das akītu-Haus. Ich vollendete die Stadt in ihrer Gesamtheit. Ich legte meine Hände in Bedrängnis und unter Tränen an das Werk, das der Feind angegriffen hatte. Ich vollendete (das Werk) mit Jubel. Ich selbst errichtete das Wahrzeichen von Nergals (d.U.GUR ) Haus, das sich in Tarbiṣu befindet (und)

Urartu

Uruatri taucht zuerst in mittelassyrischen Texten aus dem 13. Jahrhundert v.u.Z. als geografische Bezeichnung auf. Salmanassar I. beschreibt einen Feldzug gegen Uruatri, auf dem er acht Länder und 52 Städte zerstörte. Man nimmt gemeinhin an, dass dieses Uruatri mit dem neo-assyrischen Urartu identisch ist, jedoch sollte Urartu als (assyrische Bezeichnung einer Landschaft) und das Reich Urartu (korrekter die Biainili-Länder) nicht gleichgesetzt werden. Bis zur Mitte des 9. Jahrhunderts lokalisierten die Assyrer Urartu eher westlich des Vansees (östliches Anatolien). Das Königreich Urartu kam Mitte des 9. Jahrhunderts v.u.Z. an die Macht, ging aber allmählich unter und wurde schließlich im frühen 6. Jahrhundert v.u.Z. von den iranischen Medern erobert. Urartu tauchte im neunten Jahrhundert v.u.Z. in assyrischen Inschriften als mächtiger Rivale des neu-assyrischen Reiches auf. Als Uraštu wird es in der Behistun-Inschrift von Darius I. erwähnt. Im Alten Testament begegnet man Urartu als r

Lengyel-Kultur

Die Lengyel-Kultur ist eine jungsteinzeitliche Kultur, die primär in der Südwestslowakei und in West-Ungarn, aber auch in Ostösterreich, Mähren und Kroatien beheimatet war und sich später sowohl nach Polen als auch Bayern ausbreitete. Ihr namensgebender Fundort Lengyel liegt in Ungarn im Komitat Tolna, wo zwischen 1882 und 1888 etwa 90 Gräber untersucht wurden. Die Lengyel-Kultur folgte ab 5000 v.u.Z. der Linearbandkeramik. Parallelkulturen sind nördlich die Stichbandkeramik, nordwestlich u. a. die Rössener Kultur. Die Siedlungen sind von breiten Spitzgräben umgeben. Die typischen bemalten birnenförmigen Gefäße und Fußschalen weisen Ähnlichkeiten mit denen der Danilo-Hvar-Kultur und der Butmir-Kultur auf. Ihre Entstehung im Kerngebiet der Starčevo-Kultur in Slawonien, Srem (Sirmien) und Südungarn ist auf verstärkten Austausch mit dem Westen, mit Bosnien und Dalmatien an der Adriaküste, zurückzuführen. In West-Ungarn folgt ihr der Balaton-Komplex, in Schlesien, Böhmen und Mähren die Jo

Keilschrift Zeichen-Listen

  Die Zeichenlisten dokumentieren, lehren und bewahren die korrekte Verwendung von Keilschriftzeichen, insbesondere für die sumerische Schrift. Die Keilschrift wurde im späten vierten Jahrtausend im tiefen Süden des heutigen Irak erfunden. Ursprünglich wurde sie zum Schreiben des Sumerischen verwendet, einer isolierten Sprache, die bis etwa 2.000 v.u.Z. in Südbabylonien gesprochen wurde und bis zum Beginn des ersten Jahrtausends v.u.Z. als Sprache der Wissenschaft und der Religion verwendet wurde. In der Mitte des dritten Jahrtausends wurde das Schriftsystem an das Akkadische angepasst, eine semitische Sprache, die in etwa demselben Gebiet verwendet wurde. Die Keilschrift verwendet Wortzeichen (Logogramme) und Silbenzeichen (Phonogramme), wobei zwischen 600 und 900 einzelne Zeichenformen verwendet werden. Die meisten Zeichen können verwendet werden, um mehrere Wörter und/oder mehrere Silben zu schreiben. Ein geübter Schreiber (oder moderner Assyriologe) kann aus dem Kontext erkennen, w

frühdynastische Liste von Berufen Lu2 A

Vorderasiatisches Museum, Berlin, Germany Museum no. VAT 09130 aus: Šuruppak (mod. Fara) ED IIIa (ca. 2600-2500 BC) CDLI-Found Texts (ucla.edu) Diese frühdynastische Liste zählt Berufe auf, wobei vorwiegend nur die Vorsteher ("gal") benannt werden und stellt somit ein Abbild der damaligen Verwaltung dar. Der Herrscher oder König wird jedoch nicht genannt. Aufgezählt werden unter anderen staatliche Beamte, Tempelvorsteher, Fleischer (Nr.7), Priester, ein "sukkal gal" ("großer Wesir", Nr.18), Gärtner, ein "umun₂ gal" (womöglich großer Wissender, Nr.29), Schreiber (Nr. 46/47), Tempelkoch (Nr.60), nar gal (Nr.77) und balag gal (Nr.78) (Sänger, Musiker), "šud₃ gal" (Gebet + groß, Nr.79), Steuereintreiber (die nach geografischen Gebieten unterteilt sind), auch ein "ušumgal" (was wir als "großer Drache oder große Schlange" übersetzen würden, Nr.98, taucht mit auf), Zimmermann, Lederarbeiter, Steinschneider, Schmied, Akroba

Ninšubur

Ninshubur 𒀭𒊩𒌆𒋚 ist der Sukkal (Wesir) der Göttin Inanna und diente auch als Sukkal des Himmelsgottes An und im weiteren Sinne als Bote der Versammlung der Götter. Eine Hymne ("Ninshubur-B", CBS 14073) beschreibt sie als Dienerin nicht nur von Inana und An, sondern auch von Enlil, Enki, seiner Frau Damgalnunna, Nanna, Ningal, Ninurta, Ninhursag und Utu. Sie wird in der Altorientalistik als "früheste und wichtigste" Sukkal angesehen. Die Assoziation mit An ist aus Quellen aus der Regierungszeit der Ur-III-Zeit bekannt und könnte eine sekundäre Entwicklung sein. Ihr Name bedeutet auf Sumerisch "Herrin der Diener" oder "Herrin von Subartu". Auch eine Reihe von Verweisen auf Ninshubur als "Mutter der Erde" (Ninshubur-A) oder "Mutter des Landes" sind bekannt (Nishubur-B). Ninshubur wurde bereits in der frühdynastischen Zeit verehrt, insbesondere viele Könige der späteren Lagash-Dynastie betrachteten Ninshubur als ihre persönli

Sukkal

Der Begriff "Sukkal" kann als "Wesir" übersetzt werden und bezieht sich neben Göttern auch auf menschliche Beamte und wurde auch in den hurritischen Glauben übernommen. Im religiösen Kontext bezieht er sich auf eine Klasse von Dienergottheiten, die den Hauptgöttern als Wesire, Boten, Pförtner oder Ähnliches dienen. Die Rolle eines Sukkal im Haushalt der entsprechenden Gottheit wurde als sehr prominent angesehen. In Gebeten glaubte man, dass Sukkals bei dem Gott, dem sie im Namen eines menschlichen Bittstellers dienten, Fürsprache hielten. Das Symbol eines Sukkal-Büros war ein Stab. Der prominenteste Sukkal war Ninshubur, beschrieben sowohl als Sukkal nicht nur einzelner Gottheiten (Anu und Inanna),sondern auch der gesamten göttlichen Versammlung, als auch als Herrin der Lamma-Göttinnen. Als sukkal von An(u) sind Ninshubur; Ilabrat; Papsukkal; Kakka bekannt. Zu Bau gehörte Lammašaga, zu Damkina gehörte als Sukkal Geštugani. Bei Ea/Enki war es Usmu (Isimud) und bei En

Adda-Rollsiegel, ca. 2300 v.u.Z.

  Dieses Rollsiegel aus Grünstein, bekannt als Adda-Siegel, wurde bei Ausgrabungen in Sippar entdeckt und stammt aus der Zeit um ca. 2300 v.u.Z. (altakkadischen Zeit). In der Mitte auf der linken Seite steht ein kleiner Baum (womöglich der Huluppubaum aus dem Mythos "Gilgamesch, Enkidu und die Unterwelt") neben Göttin Inana/Ishtar, die geflügelt und mit einer Axt und einem Streitkolben bewaffnet zu sein scheint. Ishtar hält höchstwahrscheinlich eine Reihe von Datteln über dem Kopf des Sonnengottes Shamash. Der Sonnengott, mit Strahlen dargestellt und mit einer gezackten Klinge bewaffnet, ist gerade dabei, unten zwischen den beiden quadratischen Bergen hervorzutreten (Sonnenaufgang). Enki/Ea, der Wasser- und Weisheitsgott, steht rechts mit einem Fuß auf dem Berg. Enki/Ea greift nach dem Vogel Anzu, der die Tafeln des Schicksals gestohlen hat. Ströme von Wasser und Fischen fließen von Enki/Eas Rücken und Schultern, während ein Stier zu seinen Füßen liegt. Hinter Enki/Ea steht d

Anam (Uruk) restauriert Mauer von Gilgamesh

Anam, Oberbefehlshaber des Heeres von Uruk, Sohn des Iliin-Semei hat die Mauer von Uruk restauriert, das alte Bauwerk des göttlichen Gilgamesch - damit das Wasser laut in ihrem (d.h. der Mauer) umgebenden Graben rauschen kann, baute er sie (d. h. die Mauer) für ihn (d. h. Gilgamesch) mit gebrannten Ziegeln 1) an-am 2) ab-[ba KI.SU.LU.U]B.GAR 3) unu[ki_ga]-ke4 4) dumu DIN[GIR.DINGIR-se-me]-a 5) bad [unu1<i-ga] 6) n1-dim-d[1m-ma libir]-ra 7) dGIS .BIL.GA.MES-ke4 8) rki'-bi b[1-i]n-gi4-a (Rückseite) 9) [a] niginz-na-ba 10) rgu'-nu-un-di-da-dam 1 1) sig4-al-ur-ra-ta 12) mu-[na]-du Der Text dieser Tafel ist seit 1893 bekannt, die von Hermann Volrath Hilprecht veröffentlicht wurde. Erst 1971 wurde der Text der Rückseite bekannt, als R.J. Tournay eine Steintafel veröffentlichte, die er 1966 von einem Antiquitätenhändler in Jerusalem erworben hatte und die ein Duplikat der Hilprecht-Tafel war. Anam war König von Uruk, ca. 1821-1817 v.u.Z. arrim1-11.pdf (upenn.edu) CDLI-Archival View