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Es werden Posts vom November, 2022 angezeigt.

Verschwörung gegen Asarhaddon

Kudurru war ein babylonischer Divinationsexperte, der nach Assyrien deportiert und dort inhaftiert worden war. In seinem Brief berichtet er dem assyrischen König, dass hochrangige Funktionäre seines Hofstaates, der Ober-Mundschenk und ein Truppen-Kommandeur, ihn dazu veranlasst hätten, heimlich und unter dubiosen Umständen eine Ölwahrsagung vornehmen zu lassen. Die Heimlichkeit der Orakelanfrage hatte einen guten Grund, denn sie erfüllte den Tatbestand des Hochverrats: Die beiden Höflinge gehörten zu einer Gruppe von Verschwörern, die den König stürzen und an seiner Statt den Chef-Eunuchen auf den Thron setzen wollten. Vor der Durchführung ihrer Pläne wollten sich die Verschwörer durch eine Orakelanfrage des Erfolgs ihres Umsturzversuches vergewissern. Mit einer derartigen Anfrage konnten sie natürlich nicht ohne weiteres einen der bei Hofe beschäftigten Divinationsexperten aufsuchen. Daher ließ der an der Verschwörung beteiligte Ober-Mundschenk kurzerhand den babylonischen Opferschaue

Götterliste: OB Nippur An Anum, Weidner, AO 05376

OB Nippur An Anum CDLI-Lexikon 000261 Altbabylonisch (ca. 1900-1600 v.u.Z.) 1. an 2. an-tum 3. {d}urasz 4. {d} en-lil2 5. {d}nu-nam-nir (Enlil) 6. {d}nin-lil2 7. {d}szul-pa-e3 8. {d}nin-hur-sag-ga2 9. {d}nin-dingir-re-e-ne 10. {d}nin-mah 11. {d}nin-tu 12. {d}nin-men-na 13. {d}a-ru-ru 14. dingir-mah 15. {d}ma-ma 16. {d}be2-le-et-i3-li2 17. {d} nanna 18. {d} suen 19. {d}dili-im2-babbar 20. {d}nin-gal 21. {d}nin-gublaga 22. {d} en-ki 23. {d}nu-dim-mud 24. {d}am-an-ki 25. {d}ara 26. {d}dam-gal-nun-na 27. {d}iszkur 28. {d}u4-gu3-di 29. {d}sza-la 30. {d}me-dim2-sza4 31. {d} utu 32. {d}a-a 33. {d}{sze3}szer7-da 34. {d} nin-urta 35. {d} nin-gir2-su 36. {d}u4-ta-u18-lu 37. {d}urasz 38. {d}za-ba4-ba4 39. {d}la-ga-ma-al 40. {d}pa-bil-sag 41. {d}ba-ba6 42. {d}nin-in-si-na 43. {d}gu-la 44. {d}nin-kar-ra-ak 45. {d}mar-tu 46. {d}su-hi-nun 47. {d}AN-mar-tu 48. {d}da-gan 49. {d}nin-ma-da 50. {d}dumu-zi 51. {d}ama-uszumgal-an-na 52. {d}uszumgal 53. {d}en-nimgir-si 54. {d} inanna 55. {d}inanna an-za-gar3

Schöpfungsmythen II

 Die Vorstellungen und Theorien van Dijks über die sumerischen Anfänge - Kosmogonie, Theogonie, Anthropogenie -, die er erstmals 1964 veröffentlichte, werden bis heute von den meisten Wissenschaftlern vertreten. Van Dijk stützte sich bei seinen Studien auf  Veröffentlichungen von Kramer und Jacobsen. Hauptpunkt in der Theorie von van Dijk ist die Unterscheidung zwischen dem kosmischen Motiv und dem chthonischen Motiv. Das kosmischen Motiv bezieht sich auf den männlichen Himmel und die weiblichen Erde, sowie deren  kosmische Ehe, die in der ältesten sumerischen Literatur zu finden ist. Anhand der Götterlisten zeigt sich eine vertikale Genealogie (Abstammungslinie vom Vater zum Sohn/zur Tochter) und eine horizontale Genealogie (verschiedenen Ehepartner, die durch Synkretismus auftauchen). Nippurliste (SLT 122-124) An + Antum (Ki) Urash -> Enlil (Nunamnir) +  Ninlil (Shulpa'e) Ninmah, Ninhursaga, Nintu, Ninmena, Mah Belit-il Durch Synkretismus der Gattinnen von Enlil werden alle Mu

Der Aufstieg Nanna-Sin´s

 aus: “Nabonid, der ‘Gelehrte auf dem Königsthron’”, in: Ex Mesopotamia et Syria Lux. Festschrift für Manfried Dietrich zu seinem 65. Geburtstag, herausgegeben von O. Loretz, K.A. Metzler und H. Schaudig. Alter Orient und Altes Testament 281 (Münster 2002), pp. 619-645. Im Zentrum der altorientalischen Königsideologie steht die Vorstellung, der König sei in einem Schöpfungsprozeß, der sich von dem der gewöhnlichen Menschen unterscheide, von den Göttern selbst mit besonderen körperlichen und geistigen Qualitäten ausgestattet worden. Solche Vollkommenheit konnte in gefährlicher Weise die ummanü, die Gelehrten des Königs überflüssig machen, die ihm doch zur Beratung von den Göttern an die Seite gestellt worden waren. Vor solchen unkontrollierbaren, absoluten Herrschern warnt der Babylonische Fürstenspiegel eindringlich: "Gibt der König auf seinen Gelehrten nicht acht, wird sich das Land wider ihn empören."  Gelegenheit zu dieser Warnung bot auch der babylonische König Nabonid. D