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Es werden Posts vom April, 2019 angezeigt.

Nabonid

Das letzte Kapitel Babylons Nabonid regierte von 556-539 v.u.Z. als letzter König des Neubabylonischen Reiches. Sein Name bedeutet: „Nabu ist erhaben“. Der Babylonierkönig sah sich selbst als Erbe Assyriens; des Landes, das 609 v.u.Z. durch die militärische Niederlage gegen die Babylonier und Meder seine politische Eigenständigkeit verlor. Nabonid berief sich in theologischer Hinsicht auf den Zustand des Landes Babylonien vor Gründung des neubabylonischen Reiches (und dem Marduk-Kult). Die vom Babylonierkönig betriebene Wiedereinführung assyrischer Kulte und Restaurierung der alten Tempelheiligtümer verursachte Spannungen mit der Marduk-Priesterschaft, die mit ihrer Reaktion den Babylonierkönig möglicherweise veranlassten, für zehn Jahre nach Tayma (große Oase in Saudi-Arabien) zu gehen. Nabonids Absetzung von Marduk als oberster Gottheit ließ die Priesterschaft schließlich mit dem Perserkönig Kyros II. kooperieren, der den Fall Babyloniens und damit verbunden das Ende des Babyloni

Königliche Frauen in frühdynastischer Zeit

Die Königsfrauen, bzw. Stadtfürstinnen, konnten wie der Stadtfürst selbst, repräsentative Zeremonien alleine abhalten. Die Stadtfürstinnen von Lagaš unterhielten einen vom Haushalt des Stadtfürsten getrennten eigenen Haushalt, zu dem auch Ländereien und eigene Manufakturen gehörten. Zum Personalbestand zählten u.a. Hebammen, Musikerinnen, Sänger, Schreiber, Mundschenke, Friseusen, Lederwerker, Zimmermänner, Schmiede, Steinschneider, Köche, Bäcker, Weberinnen, Spinnerinnen, Ziegenmägde und auch zur Zwangsarbeit verpflichtete Kriegsgefangene. Zu den Aufgaben einer frühdynastischen Stadtfürstin gehörte es, Entscheidungen für den eigenen Haushalt zu treffen, repräsentative Aufgaben im Palast wahrzunehmen und eigene diplomatische Beziehungen zu anderen Stadtfürstinnen zu unterhalten. Sie übten aber wohl keine gesetzgebende Funktion aus. Sie hielten mit Hilfe von Geschenken, Stiftungen und regelmäßigen kultischen Handlungen die Bindungen zwischen unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen

Königin Kubaba

In den sumerischen Königslisten wird unter der 3. Dynastie von Kish (um 2400 v.u.Z.) die Königin Kubaba aufgeführt. Sie wurde, so scheint es, später als Göttin gesehen. Sie ist eine der wenigen - wenn nicht gar die Einzige - Frau, die ein königliches Amt inne hatte. Ihr Sohn war Puzur-Sin um 2380 v.u.Z. und er entspricht der 4. Dynastie von Kish. Ihr Enkel war Ur-Zababa um ca. 2370 v.u.Z., der wohl von seinem Mundschenk Sargon von Akkad entmachtet wurde. Kubaba (in der Weidner oder Esagila Chronik;  sumerisch: Kug-Bau) ist die einzige Königin auf der sumerischen Königsliste und soll 100 Jahre lang regiert haben. Königin Kubaba begann ihre Karriere wohl als Tavernenchefin. Als Göttin war die Stadtgöttin von Karkamiš am oberen Euphrat, wo sie wohl seit altassyrischer Zeit bezeugt ist. Der Name der Göttin Kubaba (in Ugarit: kbb) wird mit dem Zeichen für Vogel geschrieben, und ihr waren Tauben heilig. In dem Kubaba-Relief aus Karkamiš steht ihr Thron auf einem Löwen, der das andere Sy

Die Akitu-Feste

Das "Fest des Gerstenschneidens" (Akiti-šekinku) im Monat Nisannu (ca. Mitte März bis Mitte April). Das Ernte-Akitu-Fest des ersten Monats dauerte mindestens vom ersten bis zum fünften von Nissanu, wie aus einer Reihe von Tontafeln hervorgeht, die aus der Regierungszeit von Ibbi-Sin von Ur stammen (ca. 2028 bis 2004 v.u.Z.). Das Hauptthema des Festivals war das Kommen des Mondgottes Nanna, symbolisiert durch das Wachsen des Mondes am Himmel. Das Fest wurde wohl auch in anderen Städten, wie Nippur, gefeiert. Später wurde es auch von den Babyloniern übernommen, jedoch fanden da die Prozessionen zu Ehren des Gottes Marduk statt. Das sumerische Fest in Ur begann mit großen Opfern beim Tempel und dem Ziqqurrat, wo man die Türflügel öffnete und das Emblem Nannas vorbereitete. Die Statue des Gottes verließ die Stadt in einem Prozessionszug, um sich vorübergehend im Akitu-Haus in Gaesh, welches außerhalb der Stadt Ur lag, aufzuhalten, wo sie während ihres Aufenthalts die Standard

Brief von Ibbi-Suen an Išbi-Erra über sein schlechtes Benehmen

1-2. Sprich zu Išbi-Erra: Dies ist, was dein Herr, Ibbi-Suen, sagt: 3-10. Welchen Kurs verfolgten Sie, solange Enlil mein Herr war? Und wie verändern Sie Ihr Wort? Heute verabscheut Enlil mich, er verabscheut seinen Sohn Suen (die Hauptgottheit von Urim) und übergibt Urim dem Feind. Ihr zentraler (Landes-)Teil ist weg, der Feind ist aufgestanden, und alle Länder sind in Unordnung geraten. An dem Tag, an dem sich Enlil wieder seinem Sohn Suen zuwendet, werden Sie und Ihr Wort herausgepickt! 11-13. Sie haben 20 Talente Silber erhalten, um Getreide zu kaufen. Sie kaufen es zum Preis von einem Schekel Silber pro 2 gur Getreide, aber im Umgang mit mir setzen Sie den Preis auf einen Schekel Silber pro 1 gur Getreide! 14-18. Wie könnten Sie Puzur-Numušda, den Kommandanten der Festung Igi-ḫursaĝa, erlauben, die feindlichen Martu in mein Land eindringen zu lassen? Bis jetzt hat er kein Wort über den Kampf geschickt. Es gibt mörderische Männer im Land! Warum hat er die Martu nicht gesehen?

Brief von Šarrum-bāni an Šu-Suen über das Aufhalten der Martu an der Bucht

1-2. Sprich zu Šu-Suen, meinem Herrn: Dies sagt Šarrum-bāni, der "Weise der Versammlung", dein Knecht: 3-8. Sie haben mir eine Nachricht geschickt, in der ich mich mit dem Bau der großen Festung Murīq-Tidnim beschäftigen soll. Dein Bote stellte sich vor mich und verkündete: "Die Martu sind in das Land eingedrungen." Du hast mir als Aufgabe den Bau einer Festung auferlegt, um ihren Weg abzuschneiden; auch, dass keine Durchbrüche am Tigris oder am Euphrat die Felder mit Wasser bedecken sollten. 9-11. Als ich aufbrach, waren sie …… am Ufer des Ab-gal-Wasserlaufs in die Provinz Zimudar. 12-16. Als ich diese Festung mit einer Länge von 26 Danna (1) errichtete und das Gebiet zwischen den beiden Gebirgszügen erreicht hatte, wurde ich bei meinen Bauarbeiten über den Rastplatz der Martu informiert, der innerhalb der Gebirgszüge lag. Simurrum (2) war ihnen zu Hilfe gekommen. Also machte ich mich auf den Weg zu den Gebirgsketten von Ebiḫ, um militärisch zu handeln. 17-18.