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Es werden Posts vom Juni, 2020 angezeigt.

Religion in Kuntillet Ajrud

Die Inschriften von Kuntillet Ajrud bilden die vielleicht bedeutendsten Textdaten außerhalb der biblischen Literatur zur Religion des nördlichen Königreichs Israel während der frühen Eisenzeit (Eisen IIb 840-721 v.u.Z.). Da die Inschriften aus dem späten neunten und frühen achten Jahrhundert stammen, bieten sie ein einzigartiges Fenster in die vordeuteronomische religiöse Landschaft Israels und Judas, an der El, Baal und Jahwe beteiligt sind. Die Jahwe-Aschera-Inschriften spiegeln die religiöse Landschaft der Schriftgelehrten wider, die ihr Handwerk erlernen, sie repräsentieren die Einbettung religiöser Ideen und Praktiken in die israelische Schreibausbildung. Kuntillet Ajrud liegt in der kargen Wildnis des zentralen Sinai. Die Stätte wurde 1869 entdeckt. Die Stätte wird oft als religiöser Ort angesehen, der von Priestern bevölkert wurde (laut Meshel), obwohl dort gar keine Tempel, Schreine oder Kultgegenstände waren (siehe Hadley 1993). Die Zeichnungen von Kuntillet Ajrud weisen direk

Elamische Schrift

Das Elamische ist mit keiner anderen bekannten altorientalischen Sprache verwandt: Es gehört weder zu den semitischen Sprachen (wie zum Beispiel das Akkadische) noch zu den indogermanischen Sprachen (wie zum Beispiel das Hethitische oder das Altpersische); auch mit dem benachbarten Sumerischen ist es mit Sicherheit nicht verwandt. Die meisten Forscher halten das Elamische für eine isolierte Sprache, einige sehen aber Beziehungen zu den drawidischen Sprachen des indischen Subkontinents. Die elamische Eigenbezeichnung für das Land Elam ist haltamti oder hatamti, dies wurde sumerisch zu elama, akkadisch zu elamtu und hebräisch zu 'elam. Protoelamische Bilderschrift Kurz nach der sumerischen Schrifterfindung findet man auch in Elam seit 3050 und bis 2800 v.u.Z. eine Schriftform, die der etwas älteren archaischen sumerischen aus Uruk sehr ähnlich ist. Hauptfundort ist Susa mit 1600 Tontafeln, vereinzelte Funde gibt es im ganzen südwestlichen, aber auch verstreut im östlichen Iran. Di

Vertrag mit einem Sklaven

Ur III, Šū-Suen (ca. 2100-2000 v.u.Z.) Vorderseite 1. 1 (Vollzeitbeschäftigter): Buka, 2. Sklave von Alala; 3. Alala überprüfte ihn; 4. im Namen des Königs: „Am Tag, an dem ich fliehe, 5. wird es ein Verbrechen sein. “ 6. schwor er; 7. Zan-MENI, seine Mutter, 8. und Geme-Enlil, seine Frau, 9. wurden als Garanten der Nichtflucht, Rückseite 1. eingetragen; 2. Lugal-gur, 3. Namḫani, 4. Ur-Gagia, 5. Šeškalla, 6. Ur-Ebadu, 7. Us’ani, 8. Hallimu, 9. sind die Zeugen; 10. Monat: "Ernte", der Zweite, 11. Jahr nach: „Die Martu-Mauer wurde errichtet.“ https://cdli.ucla.edu/search/archival_view.php?ObjectID=P105555

Esagil-kin-apli und Omenserie alamdimmû

Der babylonische Gelehrte Esagil-kin-apli lebte und wirkte in der Mitte des 11. Jahrhunderts v.u.Z. unter der Herrschaft des Königs Adad-apla-iddina (1068-1049 v.u.Z.) in Borsippa. Von ihm haben wir ein außergewöhnliches Selbstzeugnis, in dem er nicht nur seine Herkunft, Titel und Ämter ausführlich auflistet, sondern auch von seiner Arbeit an der Schaffung der medizinisch-diagnostischen Serie sakikkû und der physiognomischen Omenserie alamdimmû berichtet. (gekürzt nach BM 55148) „... in der Zeit der Herrschaft von Adad-apla-iddina, dem König von Babylon, ..., hat Esagil-kin-apli, der Nachkomme des Asalluhi-man-sum, des Weisen von König Hammurapi, … ein vornehmer Bürger der Stadt Borsippa, der Mundschenk des Nabû-Tempels Ezida, der Gesalbte des Gottes Nabû, der die Göttertafeln des Schicksals hält und Streitigkeiten versöhnt, ..., der Hauptgelehrte von Sumer und Akkad, durch die geniale Intelligenz, die die Götter Ea und Asalluhi ihm verliehen haben, (alles) gründlich erwogen und die

Weibliche Gelehrte

Eine Reihe von Disziplinen mit höchster Schreibkompetenz, sind spätestens ab der altbabylonischen Zeit bekannt. Dies sind bārû, der Seher, āšipu, der Beschwörer, kalû, der Wehklagepriester und asû, der Arzt. Im Assyrien des siebten Jahrhunderts v.u.Z. erscheinen sie in den Listen der Hofwissenschaftler zusammen mit einer neuen Kategorie - einem Astronomen / Astrologen, ṭupšar Enūma Anu Enlil. Um die Fähigkeiten eines Gelehrten zu erlangen, war ein viel höheres Niveau an Keilschriftkenntnissen erforderlich als für die Ausbildung eines Schreibers, dessen Aufgabe es war, Wirtschaftsunterlagen zu verarbeiten. Die oberste Ebene der Schreibkunde wurde als geheimes Wissen von Experten eingestuft und durch Geheimhaltungskolophone geschützt. Die sumerische Schriftgelehrte, die Göttin Nisaba, ist weiblich. Die erste uns namentlich bekannte Autorin ist Enheduanna, die Tochter von Sargon von Akkad. Die Alphabetisierung und das Rechnen von Frauen in Mesopotamien, insbesondere in den frühen Perio

Altorientalische Gärten

Im Sumerischen wurde das Wort für Garten mit dem Zeichen KIRI wiedergegeben, welches drei neben einer Umfriedung stehende Pflanzen darstellt. Dieses Zeichen kommt schon in den ältesten Keilschrifttexten aus Uruk IVa vor, die um ca. 3200 v.u.Z. entstanden sind. Aus späteren Texten ist uns der Beruf des Gärtners bekannt (NU.KIRI6), dessen Rechte und Pflichten eindrücklich in mehreren Paragraphen des Codex Hammurapi geschildert werden. Der Codex gibt an, dass Gärtner Parzellen im Besitz des Palastes und Tempels gegen festgesetzte Abgaben pachten durften und dann einen Teil des Ertrages einbehalten konnten. Daneben war aber auch der Besitz von privaten Gärten möglich. Die wichtigste Nutzpflanze stellte im südlicheren Babylonien die Dattelpalme dar. Was die Größe der Gartenanlagen im Stadtbild betrifft, gibt es keine genauen Angaben. Jedoch gibt uns hier das Gilgamesh-Epos einen Hinweis: "Ein Sar die Stadt, ein Sar die Palmengärten, ein Sar die Flussniederung dazu der heilige Bereich d