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Es werden Posts vom Mai, 2022 angezeigt.

Ostbalkanraum zwischen mediterranen Hochkulturen und dem südöstlichen Europa in der Spätbronzezeit

Quelle: Bogdan Athanassov und Raiko Krauß: Der Ostbalkanraum zwischen mediterranen Hochkulturen und dem südöstlichen Europa in der Spätbronzezeit Spätbronzezeit etwa 17./16. bis 12./11. Jahrhundert v.u.Z. In den spätbronzezeitlichen Siedlungen des Balkanraumes fand sich bislang zu wenig ägäisch-anatolisches Material, als dass man von regelmäßigen Kontakten mit den städtischen Zentren ausgehen könnte. Im Balkanraum wurden nur ein Schwertfragment (Museum Varna; ägäisch- anatolischen Typ, dessen beste Parallele ein Schwert darstellt, welcher Großkönig Tudhalija im 15. Jahrhundert v.u.Z. nach einem Sieg über die Aššuwa dem Wettergott weihte), auch einige mykenische oder mykenisch beeinflusste Schwerter und mediterraner Kupferbarren in der Form einer Ochsenhaut (bislang ausschließlich Einzelfunde, ganz ohne aussagekräftigen Fundkontext) gefunden, die auf Kontakte zwischen dem Ostbalkan- und dem Mittelmeerraum hindeuten. Das mykenisches Fundmaterial ist lediglich bis in den makedonischen R

Xerxes I. - Inschrift bei Van

Die Inschrift (XV. Inschrift) ist eine dreisprachige Keilschriftinschrift (altpersisch, elamitisch und babylonisch) des achämenidischen Königs Xerxes I. (reg. 486–465 v.u.Z.) und befindet sich am Südhang eines Berges neben der Festung Van, in der Nähe des Van-Sees in der heutigen Türkei. Die Inschrift ist auf einem geglätteten Abschnitt der Felswand in der Nähe der Festung, etwa 20 Meter über dem Boden eingeschrieben. Die Nische wurde ursprünglich von Xerxes' Vater, König Darius (reg. 522–486 v.u.Z.), herausgearbeitet, aber er ließ die Oberfläche leer. Der altpersische Text (links) nimmt doppelt so viel Platz ein, wie die babylonische (rechts) und elamitische (mitte-rechts) Version. "Ein großer Gott ist Ahuramazda, der größte der Götter, der diese Erde erschaffen hat, der den Himmel erschaffen hat, der den Menschen erschaffen hat, der das Glück für den Menschen geschaffen hat, der Xerxes zum König gemacht hat, einen König von vielen, einen Herrn von vielen. Ich (bin) Xerxes,

Shiji - Aufzeichnungen des großen Historikers

《史記 - Shiji》 "Aufzeichnungen des großen Historikers" [Westliche Han] 109  - 91 v.u.Z. Die Aufzeichnungen des Großen Historikers, auch bekannt unter seinem chinesischen Namen Shiji, sind eine monumentale Geschichte des alten China und der Welt, die um 94 v.u.Z. vom Historiker der Westlichen Han-Dynastie, Sima Qian, fertiggestellt wurde, nachdem er von seinem Vater Sima Tan, Großastrologe am kaiserlichen Hof, begonnen worden war. Das Werk umfasst die Welt, wie sie damals den Chinesen bekannt war, und einen Zeitraum von 2.500 Jahren - vom Zeitalter des legendären Gelben Kaisers bis zur Herrschaft des Kaisers Wu von Han zur Zeit des Autors. Insgesamt sind die Aufzeichnungen etwa 526.500 chinesische Schriftzeichen lang, was sie viermal länger macht als Thukydides' Geschichte des Peloponnesischen Krieges und länger als das Alte Testament. Gelehrte haben die Historizität legendärer Könige der alten Perioden, die von Sima Qian gegeben wurden, in Frage gestellt. Sima Qian begann d

Helmand-Kultur

Die Helmand-Kultur (benannt nach dem Fluß Hilmend/Helmand) blühte im vierten und dritten vorchristlichen Jahrtausend im Süden von Afghanistan und im Südosten des Iran. Mundigak (Afghanistan) und Schahr-e Suchte (Iran) sind die bedeutendsten Städte mit beachtlichen Ausmaßen. Es ist die früheste bekannte Kultur in der Region, die Städte baute. Bronze wurde verarbeitet. Ein Teil der Keramik ist bemalt. Im Fundgut finden sich zahlreiche Terrakottafiguren. An diversen Fundorten fanden sich Siegel mit geometrischen Mustern. Die Helmand-Kultur ist möglicherweise mit einem antiken Staatsgebilde gleichzusetzen und liegt zeitlich und räumlich zwischen Elam (Iran) und Prä-Induskultur (Mohenjo-Daro). Schahr-e Suchte Schahr-e Suchte ("verbrannte Stadt") ist ein archäologischer Fundort am Ufer des Helmandflusses in der Provinz Sistan und Belutschistan im Iran und wurde Juni 2014 in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten aufgenommen. Mit einer Größe von mehr als 300 Hektar gilt der F

Siegel aus der Zeit von Adad-nīrārī III

  "Siegel von Aššur-bēla-uṣur, Eunuch von Palil-ēriš, Gouverneur des Landes Raṣappa" CDLI Seals 009581 neuassyrisch Adad-nīrārī III. war König des Assyrischen Reiches in den Jahren 810–781 v.u.Z. Das hebräische Toponym Rezef geht auf den assyrischen Provinz-Namen Raṣappa zurück. Dieser ist vermutlich von akkadisch raṣāpu „aufschichten (von Mauern)“ abzuleiten; die Wurzel kann sich wohl auch auf neu bebautes Land und damit auf die Lage der Provinz in einer bislang unbesiedelten Steppenlandschaft beziehen Rezef kommt im Alten Testament nur an zwei gleichlautenden Stellen vor. Nach 2Kön 19,9-13 // Jes 37,9-13 hat der assyrische König Sanherib (705-680 v.u.Z.) den judäischen König Hiskia bei der Belagerung Jerusalems 701 v.u.Z.schriftlich zur Kapitulation aufgefordert. In dem Schreiben soll er darauf verwiesen haben, dass ... frühere assyrische Könige z.B. die Bewohner von Gosan, Haran und Rezef ausgerottet haben (vgl. 2Kön 18,33-34 // Jes 36,18-19). Gosan (akkadisch Guzāna), das

Befestigte Siedlungen der Kupferzeit im Balkanraum

Stefan Čohadžiev, Raiko Krauß Befestigte Siedlungen der Kupferzeit im Balkanraum – das Beispiel Sušina im Kreis Šumen, Nordostbulgarien Der Begriff „Kupferzeit“ für die Zeit des 5. Jahrtausends v.u.Z. für den geografischen Raum zwischen Ägäis, dem nördlichen Karpatenbogen, Schwarzem Meer und Adria ist geprägt da die Verwendung von Kupfer, neben Gold, erstmals in größerem Maße nachweisbar ist. Die Begriffe Kupferzeit und Chalkolithikum (ebenso wie Kupferstein-zeit und Äneolithikum) sind hier ohne Weiteres als Synonyme auf-zufassen. Während bereits zuvor, während des Neolithikums, die Verwendung von Kupfermineralien für die Schmuckherstellung nachweisbar ist, sind spätestens ab der Wende vom 6. zum 5. Jahrtausend v.u.Z. an verschiedenen Orten im Balkanraum erste gegossene Kupfergegenstände nachweisbar. Die Zeit ab dem 48. Jahrhundert im Balkanraum ist charakterisiert durch das Auftreten von gegossenen Kupferschwergeräten, welche die neolithischen Stein-, Knochen- und Geweihgeräte und -Wa

Amarna Brief EA 9

  Amarna Brief EA 9 British Museum, London BM 29788 König Burna-Buriasch II. von Babylon an Pharao (Zeilen 1-6) Sag zu NibhurreReya, (Neb-kheper-Ra-ia = König-manifestiert-Ra), dem König von Ägypten (Mizri), meinem Bruder:  Somit, der König von Karaduniyaš (kassitisch für Babylon), dein Bruder. Für mich geht alles gut. Für dich, dein Haus, deine Frauen, deine Söhne, dein Land, deine Kameraden, deine Pferde, deine Wagen, möge alles gut gehen. (7-18) Von der Zeit an, als meine Vorfahren und deine Vorfahren eine gegenseitige Freundschaftserklärung abgaben, sandten sie sich gegenseitig schöne Grußgeschenke und lehnten keine Bitte um etwas Schönes ab. Mein Bruder hat mir nun 2 Minen Gold als mein Grußgeschenk geschickt. Nun, wenn Gold reichlich vorhanden ist, schicke mir so viel, wie deine Vorfahren geschickt haben, aber wenn es knapp ist, schicke mir die Hälfte von dem, was deine Vorfahren geschickt haben. Warum hast du mir 2 Minen Gold geschickt? Im Moment ist meine Arbeit an einem Tempel