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Es werden Posts vom August, 2021 angezeigt.

Königliche Inschrift Ur-Nanše

Ur-Nanše 06b Q001050, RIME 1.09.01 CDLI no. P431040 frühdynastisch ED IIIb (ca. 2500-2340 v.u.Z.) Lagash National Museum of Iraq, Baghdad (1) Ur-Nanše, König von Lagaš, Kind von Gunidu, Bürger von Gursar, baute den (Tempel) Bagara aus gebrannten Ziegeln. Er grub den Bagara aus.  (7) Er baute das Ebgal (Tempel für Inanna). Er baute den Tempel von Nanše. Er baute den Schrein von Ĝirsu. Er baute die Kinir. Er baute den Tempel von Ĝatumdug. Er baute das Tiraš. Er baute die Nin-ĝara. Er baute den Tempel von Ninmarki. Er baute den E-Dam. Er baute die Kame. Er baute das Abzu-ega. Er baute die Stadtmauer von Lagas.   (10) Er grub den Pa-Saman-Kanal. Er grub den A-Suhur-Kanal.  (3) Er gestaltete (die Statue von) Ninmarki. Er gestaltete (die Statue von) Nineš-REC107. Er gestaltete (die Statue von) Ninĝidru. Er gestaltete (die Statue von) Šul-šagana [zu Ningirsus Familie gehörend]. Er gestaltete (die Statue von) Kindazid ["der rechte Barbier"]. Er gestaltete (die Statue von) Gušudu [„de

Ashurbanipal's Bibliothek

(1) Nach hölzernen Schreibtafeln, Kopien aus Assyrien und dem Land Akkad, eilig zur Erinnerung entnommen.  (2) Palast von Ashurbanipal, großer König, mächtiger König, König der Welt, König von Assyrien, dem Nabu und Taschmetu Barmherzigkeit erwiesen und wie Vater und Mutter erzogen (und) ihm die Schreibkunst schenkten, das Geheimnis ihrer Gelehrsamkeit. Wer auf dich vertraut, wird nicht beschämt, o Nabu! Ashurbanipal Library Colophon BAK 336 Q009347 Von 2020 bis 2023 erforscht ein Kooperationsprojekt des British Museum und der Ludwig-Maximilians-Universität München die Bibliothek und ihre Entstehung. Was war die berühmte Bibliothek von Asurbanipal, König von Assyrien (668-630 v.u.Z.)? Wie groß war sie? Was war darin? Wie und warum wurde sie zusammengestellt? Es gibt keine zeitgenössischen Berichte über die Bibliothek und keine Beschreibungen in offiziellen Inschriften. Aber am Ende der Tafeln hinzugefügte Schreibnotizen geben uns direkte Hinweise darauf, wie und warum sie hergestellt w

Statue von Idrimi

Stein-Statue Mittel-Babylonisch (ca. 1400-1000 v.u.Z.) BM 130738 British Museum, London, UK Höhe: 140 cm 1939 von Sir Leonard Woolley ausgegraben In 104 Zeilen erzählt die Inschrift, wie der historische König Idrimi (~ 1450 v.u.Z.)     aus Aleppo floh und in Alalah ein Königreich gründete. Alalah, das heutige Tell Atchana, gehörte damals zum Gebiet von Aleppo und damit zum mächtigen Königreich Mitanni. (1) Ich bin Idrimi, der Sohn von Ilī-ilimma, ein Diener von IM (Addu oder Teššub), Hebat und Ištar, der Dame von Alalah, der Dame, meiner Dame. (3) In Aleppo, dem Haus meines Vaters, geschah etwas Schlimmes, und so flohen wir zu den Emaritern (in Syrien), zu den Schwestern meiner Mutter, und ließen uns in Emar nieder. Meine älteren Brüder lebten zwar mit mir zusammen, aber keiner dachte so wie ich. Ich dachte folgendermaßen: "Wer ist schon ... im Haus seines Vaters, und wer ist doch ein Knecht bei den Emaritern?" (13) Ich nahm mein Pferd, meinen Streitwagen und meinen Wagenlenk

Propheten und Prophetinnen

 aus: Réka Esztári and Ádám Vér: "The Voices of Ištar - Prophetesses and Female Ecstatics in the Neo-Assyrian Empire" Zur Zeit des neuassyrischen Reiches (912-612 v.u.Z.) blickte die professionelle Tätigkeit von Prophetinnen und Ekstatikerinnen auf eine tausendjährige Tradition im Alten Orient zurück. Berichte über ihre Prophezeiungen lassen sich bereits zu Beginn des zweiten Jahrtausends v.u.Z. in Briefen nachweisen, die aus der Stadt Mari stammen. Die meisten Texte aus Mari wurden in den Archiven des Königspalastes gefunden und lassen sich ungefähr auf das letzte Jahrzehnt der Herrschaft von Zimrī-Lîm, dem letzten König des unabhängigen Königreichs Mari (ca. 1777-1761 v.u.Z.), datieren. In diesen Texten war die gebräuchlichste Bezeichnung für einen professionellen Propheten āpilum / āpiltum (fem.), abgeleitet von dem Verb apālu(m), was "antworten" bedeutet - sie wurden also in erster Linie als "Antwortgeber" bezeichnet. Die anderen gebräuchlichen Bezeich

Prophezeiungen für den Kronprinz Assurbanipal

SAA 09 007 CDLI P334928 Neu-Assyrisch (ca. 911-612 v.u.Z.) Die neuassyrischen Texte erwähnen 13 weibliche Propheten, u.a. auch Mullissu-kabtat, die etwa um 672 v.u.Z. lebte. Das gebräuchliche Wort für „Prophet“ in neuassyrischer Zeit war raggimu /raggintu (fem.), was wörtlich „Rufer/in“ oder „Verkünder/in“ bedeutet. (1) Die Prophetin Mullissu-kabtat hat gesagt:  (2) "Es ist das Wort von Königin Mullissu (Göttin Nin-Lil) : Fürchte dich nicht, Assurbanipal!  (3) „Bis ich getan und dir gegeben habe, was ich versprochen habe, bis du als König über die Söhne der bärtigen Höflinge und die Nachfolger der Eunuchen herrschst, werde ich dich im Palast der Erbfolge behüten; dein Vater wird (dir) gürten das Diadem [...].  (8) "Die ... Könige der Länder sollen zueinander sagen: ,Kommt, lasst uns zu Assurbanipal gehen! Der König hat Zeugen! Was immer die Götter für unsere Väter und Vorfahren beschlossen haben, soll er nun zwischen uns vermitteln."  (12) Mullissu hat gesagt: "Du

Enheduana

Quelle: Between History and Fiction — Enheduana, the First Poet in World Literature -- by Agnete W. Lassen und Klaus Wagensonner (aus: Women at the Dawn of History) Enheduana war nachweislich eine historische Figur. Die aus der königlichen Familie stammende Hohepriesterin übte eine bedeutende kultische Macht aus. Sie und andere Hohepriesterinnen hinterließen Inschriften und Darstellungen ihres Konterfeis. Die Erinnerung an Enheduana muss noch Hunderte von Jahren nach ihrem Tod lebendig gewesen sein, denn die Inschrift auf ihrer Scheibe wurde sorgfältig auf eine spätere Tontafel übertragen. Enheduana ("Die Hohepriesterin ist die Zierde des Himmels") war sicherlich nicht die erste En-Priesterin, die in Ur eingesetzt wurde, und sie war auch nicht die letzte. Belege aus den vorangegangenen Jahrhunderten, der so genannten frühdynastischen Periode, zeigen, dass auch der Mondgott zu dieser Zeit "Gattinnen" in Form von En-Priesterinnen hatte. Wie weit dieser Brauch in der Z