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Es werden Posts vom Juni, 2019 angezeigt.

Diskos von Phaistos

Der Diskos von Phaistos ist einzigartig, da bislang kein weiteres Fundstück seiner Art entdeckt werden konnte. Nahezu alle den Diskos betreffenden Fragen, wie die nach seinem Zweck, seiner kulturellen und geografischen Herkunft, der Leserichtung und der Vorderseite, sind umstritten. Selbst seine Echtheit und die Annahme, dass es sich bei den Zeichen um Schriftzeichen handelt, wurden schon angezweifelt. Das einmalige Objekt befindet sich heute im Archäologischen Museum in Iraklio. Sofern es keine Fälschung ist, handelt es sich um eine in Phaistos auf Kreta gefundene Scheibe aus gebranntem Ton, welche in die Bronzezeit datiert wird. Die spiralförmig angeordneten Menschen-, Tier- und Sachmotiven (Gerätschaften und Pflanzenteilen) scheinen mit einzelnen Stempeln eingedrückt wurden zu sein und könnte damit den ersten bekannten „Druck mit beweglichen Lettern“ der Menschheit darstellen. Der Diskos wurde 1908 bei Ausgrabungen im westlichsten Gebäude des altpalastzeitlichen Nordosttrakts der mi

Hethitisches Faustgefäß

Das Faustgefäß ist ein hethitisches Kultgefäß aus Silber, das für Trankopfer benutzt wurde. Es kann ins 14. Jahrhundert v.u.Z. datiert werden und zeigt in einem Bilderfries eine hethitische Opferzeremonie für den Wettergott. Das Gefäß befindet sich im Museum of Fine Arts in Boston. Das Gefäß hat die Größe und die Form einer Männerfaust und wurde aus einem Silberblech gearbeitet. In der Länge, von der Öffnung bis zum Daumen, misst es 16,3 cm, der Umfang der ovalen Öffnung beträgt 28 cm. Das Gefäß hatte ursprünglich einen Henkel, der aber nicht erhalten ist. Die Faust ist sehr naturnah ausgearbeitet, selbst die Adern wurden stilisiert dargestellt. Die Faust umgreift ein nicht bestimmbares Objekt, dessen sichtbares Ende als Rosette gestaltet wurde. Um die Öffnung herum läuft ein 28 Millimeter breites gerahmtes Reliefband mit der Darstellung einer Opferszene. Das Schmuckband beginnt mit der Darstellung eines bärtigen Gottes, der in der Rechten eine Keule schwingt und in der Linken Züg

Statue einer nackten Göttin

Die knapp 25 cm hohe Alabaster-Statue im griechisch-babylonischen Stil stammt aus der Parthischen Zeit, ca. 143 v.u.Z.-224 u.Z., ist mit Gold und Rubin verziert und wird oft mit Ishtar identifiziert. Dei statue wurde aufrecht stehend in einem Familiengrab gefunden. Obwohl die Modellierung mit der griechischen Kunst übereinstimmt, ist die Verwendung mehrerer Materialien wie Gold, Stuck, Alabaster und Edelsteine eine mesopotamische Tradition. Die statue befindet sich heute im Louvre-Museum (AO 20217) Diese Parthische Zeit markierte den Beginn einer indoeuropäischen Dynastie iranischen Ursprungs, die durch die Abstammung aus dem griechischen Seleukidenreich ihre Herrschaft vom iranischen Plateau bis nach Mesopotamien ausdehnte. Bildquelle: wikipedia Text: https://www.louvre.fr/en/oeuvre-notices/standing-nude-statuette-goddess Bild: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Statuette_Goddess_Louvre_AO20127.jpg

Zikkurat von Tschogha Zanbil

Tschogha Zanbil (Dur-Untasch) ist eine mittel-elamitische Residenzstadt, die von König Untasch-Napirischa (1275–1240 v.u.Z.), dem Sohn von Humban-Numena gegründet worden war. Die Stadt liegt ca. 40 km südöstlich von Susa (Schusch) in der Provinz Chuzestan des heutigen Iran. Die Stadt ist vielleicht nach dem Vorbild von Dur-Kurigalzu angelegt. Um 640 v.u.Z. wurde Dur-Untasch durch die Truppen des assyrischen Königs Assurbanipal erobert. Die Stadt war aber etwa bis Ende der elamischen Epoche im 6. Jh. v.u.Z. besiedelt. Heute sind die Ruinen als UNESCO-Welterbe anerkannt. Der Name Tschogha Zanbil bedeutet „Korbhügel“. In der Mitte befindet sich ein ummauerter Tempelbezirk, dessen Kernstück eine heute noch 25 m hohe (ursprünglich wohl um die 50 m hohe) Zikkurat ist, die eine der am besten erhaltenen Tempeltürme Mesopotamiens darstellt. Sie hat eine Seitenlänge von 105 m und ist die bisher älteste in Elam gefundene Zikkurat. Sie bestand aus einem Hochtempel auf vier Terrassen und war Napir

Königin Napir-Asu

Napir-Asu war eine elamitische Königin um 1225 v.u.Z. und die Gemahlin von Untasch-Napirischa, der um etwa 1275 bis 1240 v.u.Z. regierte und als einer der größten Igihalkid-Könige gilt. Unter dieser Dynastie blühte ein großes elamisches Reich auf und nutzte den Niedergang des benachbarten Mesopotamien. Untash-Napirisha gründete die Stadt Al-Untash-Napirisha und füllte sie mit Denkmälern, die mit Statuen geschmückt sind, die einen bemerkenswerten Beweis für den Standard der elamitischen Metallverarbeitungstechniken darstellen. Der König ließ eine große Anzahl von Tempeln restaurieren und errichtete an der Stelle des heutigen Chogha Zanbil eine neue religiöse Hauptstadt, Al-Untash-Napirisha (manchmal einfach als Al-Untash bekannt). Ziel war es, die verschiedenen in seinem Reich praktizierten Religionen an einem Ort zu vereinen. Napir-Asu ist vor allem von einer 1,29 m hohen Bronzestatue bekannt, die 1903 in Susa gefunden wurde und als ein Hauptwerk elamitischer Kunst gilt. An der Vorders

Seevölker = Luwier?

Der Geoarchäologe Dr. Eberhard Zangger, Präsident des Stiftungsrats der Stiftung Luwian Studies, sieht sich durch die Wiederentdeckung einer luwischen Hieroglypheninschrift aus der Bronzezeit bestätigt, das die Luwier wohl mit den rätselhaften "Seevölkern" gleichzusetzen sind. Allerdings widerspricht seine Luwier-Theorie der bisherigen Lehrmeinung. Jedoch bezieht sich eine der Grundlagen für die Theorie des Geoarchäologen auf Arbeiten zu Çatalhöyük und anderen Stätten Kleinasiens von James Mellhart, der zahlreiche Dokumente, Hieroglyphen und Wandmalereien selbst fabriziert – also gefälscht hat. Zangger selbst sagte zu Live Science, dass er erst dann von der Echtheit der Hieroglyphen überzeugt ist, wenn weitere Kopien dieser Inschrift auch unabhängig von Mellaarts Nachlass gefunden werden, aber er sagte The Times of Israel, dass es zu lang, kompliziert und grammatisch korrekt sei um von jemandem gefälscht worden zu sein, denn Mellaart selbst konnte weder Keilschrift noch luwis

Zauberschale mit einer Beschwörung

Diese Zauberschale mit einer Beschwörung zum Schutz von Tieren und Stall aus dem 3. - 7. Jh. (u.Z.) befindet sich in der Hilprecht-Sammlung (Jena). Sie ist mit hebräischer Quadratschrift beschrieben (babylonisch-aramäische Sprache). Auf der Zeichnung sieht man einem an Hals, Händen und Füßen mit Ketten gefesselten Dämon. Die Benutzer solcher Zauberschalen gehörten verschiedenen Religionsgemeinschaften an: Mandäern, Juden und Christen, die verschiedene aramäische Dialekte und Alphabete verwendeten. Die Texte beginnen zumeist in der inneren Mitte der Schale, setzen sich spiralförmig bis zum oberen Rand fort und können auch auf der äußeren Schale weitergeführt sein. Die Texte enthalten zumeist Beschwörungen von Dämonen und Geistern, denen man Krankheiten und menschliche Missgeschicke zuschrieb. Sie wurden häufig als Schutzmittel verwendet und zu diesem Zweck unter dem Fußboden vergraben.  Durchmesser: 17,7 cm; H: 8,0 cm Gebrannter Ton, bemalt Quellen (Text+Bild) - https://ww