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Es werden Posts vom Januar, 2022 angezeigt.

Mesolithikum (Mittelsteinzeit)

Der Begriff Mesolithikum (bzw. Mittelsteinzeit) ist für das nacheiszeitliche Europa zwischen der jüngeren Altsteinzeit (Jungpaläolithikum) und der Jungsteinzeit (Neolithikum) definiert. Im mediterranen Raum, sowie in Nordafrika wird häufiger der Begriff „Epipaläolithikum“ gebraucht. Für den Westen Anatoliens sind sowohl „Mesolithikum“ als auch „Epipaläolithikum“ geläufig. Das Mesolithikum war vom Zurückweichen des Eises der Weichsel-Kaltzeit in Nordeuropa und der damit verbundenen schnellen Erwärmung des Klimas geprägt. In den Gebieten, die vorher von eiszeitlichen Tundren bestimmt waren, entwickelten sich ab etwa 9600 v.u.Z. erst lichte, dann immer dichtere Wälder. Die Menschen mussten lernen, anstelle des verschwindenden Großwildes der Kältesteppen nun in den Wäldern Standwild zu jagen und die Fischerei zu verstärken. Beendet wurde die Mittelsteinzeit durch die Ausbreitung der erzeugenden Wirtschaftsweise (Ackerbau und Viehzucht) der Jungsteinzeit, im südosteuropäischen Raum bis e

Kudurru "Caillou Michaux", mittelbabylonisch

Das Original befindet sich im Louvre und ist im Französischen als "le Caillou Michaux" bekannt, nach dem Namen seines Finders. Der Abguss trägt die Inschrift "Abguss eines Grenzsteins mit einer Urkunde, die die Schenkung einer Mitgift, bestehend aus einem bestimmten Grundstück in der Nähe der Stadt Kar-Nabu, an Dur-Sharginaiti (Dur-Scharrukinaia'itu) durch ihren Vater Tsir-Utsur, um 1100 v.u.Z., dokumentiert. Überreicht durch das Museum des Louvre, 1858". Dieser Abguss wurde vom Musée du Louvre an das British Museum übergeben und unter der Nummer 1848.1031.3 registriert. Es ermöglichte Dur-Scharrukinaia'itu, das von ihrem Vater geschenkte Land persönlich zu verwalten - ein seltenes Phänomen in Mesopotamien in jüngeren Zeiten, als der Besitz im Allgemeinen von Männern verwaltet wurde. Sie konnte diese Aufgabe auch an ihren Schwiegervater delegieren, der im Text des Caillou Michaux erwähnt wird und schwört, das Land nicht für sich zu beanspruchen. Der Schwiege

Abdi-Hepa (Jerusalem) an Pharao (EA 288)

  EA 288. Jerusalem Mittelbabylonisch Vorderasiatisches Museum, Berlin Amarna-Brief EA 288 ist ein Brief des Abdi-Hepaṭ, des Königs von Jerusalem an den Pharao. Er ist in akkadischer Keilschrift geschrieben und gehört zu den Amarna-Briefen aus dem Palastarchiv des Pharao Echnaton. (o 023) Der König sollte sich um sein Land kümmern. Das Land des Königs ist nicht mehr unter seiner Kontrolle. Seine Gesamtheit wurde mir entrissen. Feindseligkeit ist über mich gekommen. Von den Bergen von Šeru bis Gintu-Kirmil herrscht Frieden für alle Stadtherren, aber mich trifft Feindschaft! Ich werde wie ein Habiru-Mann behandelt. Ich besuche den König nicht, mein Herr, weil Feindseligkeit auf mir lastet. Ich bin wie ein Schiff in der Mitte des Meeres! Die starke Hand des Königs hat das Land Mittani und das Land Kusch erobert, aber jetzt erobern die Habiru-Männer die Städte des Königs. Es gibt keinen einzigen Stadtherrn, der dem König gehört, mein Herr. Alle sind seiner Kontrolle entzogen! Was Turbazu b

Bootaxtkultur

Die Bootsaxtkultur (ca. 4200–2000 v.u.Z.), als Nordgruppe der Trichterbecherkultur, war eine endneolithische Kultur insbesondere in Schweden, Dänemark, Finnland und im Baltikum, die nach ihrer charakteristischen Axtform benannt wurde. Einige Exemplare dieser Äxte werden zu den schönsten Kleinplastiken aus Stein gezählt, die während der Steinzeit geschaffen wurden. In Norwegen und auf Gotland war ihre Verbreitung geringer, wie sich aus dem Verhältnis der Funde zu denen in Schweden ergibt: 150 Äxte wurden in Norwegen gefunden, über 1.300 in Schweden und nur zehn auf Gotland. Ihre Ausgestaltung schließt eine Verwendung als Waffe oder Werkzeug völlig aus. Vielmehr handelte es sich um ein Statussymbol oder Kennzeichen für eine herausgehobene Personengruppe. Äxte dieses Typs können bis zu 30 cm lang sein. Neben den aus Felsgestein hergestellten Bootäxten gab es – als praktische Gerätschaften – dicknackige und dünnblattige Beile, Lanzen und Pfeilspitzen aus Schiefer, Pfrieme aus Knochen sowi

Hemudu-Kultur

Die Hemudu-Kultur, ca. 5500-3300 v.u.Z. (lt. wiki-de ab 7000 v.u.Z.) war eine neolithische Kultur in Ostchina. Die Hemudu-Kultur war unter anderem eine der ersten Kulturen, die den Anbau von Nassreis, die Gewinnung und Verarbeitung von Lack (aus Lackholz) und die Seidenraupenzucht betrieben. Einer der ältesten Funde von gekochtem Reis stammt von dort. Eine rote Lackholzschale im Zhejiang Museum wird auf 4000-5000 v.u.Z. datiert und es wird angenommen, dass es das früheste derartige Objekt der Welt ist. Das Volk der Hemudu lebte in langen Pfahlbauten, sie domestizierten wahrscheinlich Schweine, praktizierten aber eine ausgedehnte Jagd auf Hirsche und wilde Wasserbüffel, sowie Fischfang. Musikinstrumente wie Knochenpfeifen und Holztrommeln wurden in Hemudu gefunden. Die Kultur produzierte auch geschnitzte Jadeornamente, geschnitzte Elfenbeinartefakte und kleine Tonfiguren. Die frühe Hemudu-Periode gilt als die mütterliche Clanphase. Es wird angenommen, dass die Abstammung matrilinear un

Šamaš-Tafel

British Museum, London, UK; Brighton Museum and Art Gallery, Brighton, UK Museum no. BM 091000 (was BM 012137) +? BM 091004 (cast: R1394) Diese Stele (ca. von 888 – 855 v.u.Z.) wurde 1881 aus der alten babylonischen Stadt Sippar im Südirak geborgen. Sie wurde vollständig gefunden, aber in zwei große und sechs kleine Stücke zerbrochen. Zur Zeit von König Nabopolassar, zwischen 625 und 605 v.u.Z., war es in vier Teile zerbrochen und repariert worden. Das Flachrelief oben auf der Vorderseite (im Bild) zeigt Shamash, den Sonnengott, unter Symbolen der Sonne, des Mondes und des Sterns. Der Gott wird in sitzender Position dargestellt, trägt einen gehörnten Kopfschmuck und hält das Stab-und-Ring-Symbol in seiner rechten Hand. Vor ihm befindet sich eine weitere große Sonnenscheibe auf einem Altar. Von den drei anderen Figuren auf der linken Seite ist die zentrale in der gleichen Weise wie Shamash gekleidet und es wird angenommen, dass der babylonische König Nabu-apla-iddina die Symbole der Got

Hacınebi und Arslantepe

Hacınebi ist eine kupferzeitliche Siedlung am oberen Euphrat, in der Provinz Şanlıurfa/Türkei. Die Siedlung der Phase A war von einer Mauer umgeben und es bestand noch kein Kontakt zu Mesopotamien, während in der Phase B ein deutlicher Uruk-Einfluss (Uruk-Kultur ca.3900-3000 v.u.Z.) wahrzunehmen ist. Es wurden Uruk-Siegel, Tonbullen und Keramik gefunden, und auch die Architektur zeigt mesopotamischen Einfluss (Mittelsaalhaus, Tonstiftmosaike). Daneben gab es auch eine einheimische glyptische Tradition. ------- Arslantepe („Löwenhügel“) war eine seit dem 3. Jahrtausend v.u.Z. befestigte Siedlung in Ostanatolien. Den türkischen Namen hat der Hügel nach den hier gefundenen Löwenskulpturen. Die Ausgrabungsstätte wird in acht übereinanderliegende Schichten VIII–I eingeteilt, wobei Schicht VIII die unterste und älteste darstellt. Periode VIII Scherben von Keramik vom Halaf- und Ubeid-Typus deuten auf eine Besiedlung bereits im 6. Jahrtausend v.u.Z., die ältesten architektonischen Spuren e

Bono-Ighinu-Kultur

Die Bono-Ighinu-Kultur (Sardisch ‚Guter Nachbar‘) 4700–4000 v.u.Z. Provinz Sassari auf Sardinien. Die Kulturen von Su Caroppu, Grotta Verde und Filiestru gingen ihr voraus. Die Kultur von San Ciriaco und die Ozieri-Kultur folgten ihr nach. In den Kulturschichten von Bonu Ighinu treten erstmals fettleibige, weibliche Idole auf, die zumeist als Darstellung der „Dea Madre“, der Großen Mutter, interpretiert werden. Alle wesentlichen Kulturelemente haben in den zeitgenössischen Kulturen des Festlandes, von Sizilien bis Südfrankreich ihre Entsprechungen. Kontakte werden durch die Verbreitung des vom Monte Arci stammenden Obsidians bestätigt. Herausragend ist die Qualität der sardischen Keramik, die in der Bono-Ighinu-Kultur ihre erste große Blüte erreicht. Es sind Töpfe und tiefe Kumpfe mit knickartigem Übergang von der sanften Bauchwölbung auf die konvexe Halszone. In die dunkel glänzende Oberfläche sind Muster eingeritzt oder eingestochen, die die Gefäßform unterstreichen. Grabungen auf d

Hausvermietung

Kamb 187 CDLI P404999 Collection no.: BM 030735 CDLI-Found Texts (ucla.edu) Vermietung von Häusern (o 1) Die Häuser, die Itti-Marduk-balaṭu, dem Sohn von Nabu-ahhe-iddin, Nachkomme von Egibi, gehören, die vor dem Giššu-Tor liegen (und) die von Ibriya gekauft wurden - (o 4) für drei Jahre gab er sie zur Hausmiete, für eine halbe Mina und sechs Schekel pro Jahr, an Muraššu, Sohn des Aplaya, Nachkomme des Irʾanni. (o 7) Er soll die Hälfte des Silbers am Anfang des Jahres und die Hälfte des Silbers in der Mitte des Jahres bezahlen. (o 9) Er soll das Dach erneuern und die notwendigen Reparaturen am Mauerfundament durchführen. (o 10) In (den Monaten) Nisannu, Duʾuzu und Kislimu soll er die Nachzahlungen leisten. (r 12) Sie haben (jeweils) eine Kopie des Dokuments genommen. (r 13) Zeugen: Itti-Nabu-balaṭu, Sohn des Marduk-ban-zeri, Nachkomme des Bel-eṭeri; (r 15) Nabu-talimu-uṣur, Sohn von Rikis-kalama-Bel; (r 16) Kurbanni-Marduk, der Schreiber, Sohn des Etellu, Nachkomme des Eṭeru. (r 17) Ba

Hongshan-Kultur

Die Hongshan-Kultur war eine neolithische Kultur (circa 4700–2900 v.u.Z.) im Nordosten Chinas und ist besonders für ihre Jade-Objekte bekannt, sowie für einige Grab- und Kultstätten: Tempel, Altäre, Steingräber. Die Archäologen sind der Ansicht, dass diese Kultur sich auf der Basis der Xinglongwa-Kultur (Innere Mongolei und Liaoning) und der Zhaobaogou-Kultur (Innere Mongolei und Hebei) gebildet hat, da sie deutliche Ähnlichkeiten aufweist. Die Hongshan-Kultur fällt in die Zeit der mittleren und späten Yangshao-Kultur, zu der sie Beziehungen gehabt haben könnte. Ackerbau wurde betrieben. Schweine, Schafe und Rinder wurden gezüchtet. Die Häuser besaßen einen rechteckigen oder quadratischen Grundriss. Hongshan-Grabartefakte umfassen einige der frühesten bekannten Beispiele für Jadearbeit. Die Objekte stellen häufig Tiere oder mythischen Wesen dar. Das charakteristischste Motiv ist eine Art von Ouroboros, der im Chinesischen "Schweine-Drache" (zhulong) genannt wird. Zudem find