Direkt zum Hauptbereich

Prophezeiungen für den Kronprinz Assurbanipal



SAA 09 007
CDLI P334928
Neu-Assyrisch (ca. 911-612 v.u.Z.)

Die neuassyrischen Texte erwähnen 13 weibliche Propheten, u.a. auch Mullissu-kabtat, die etwa um 672 v.u.Z. lebte. Das gebräuchliche Wort für „Prophet“ in neuassyrischer Zeit war raggimu /raggintu (fem.), was wörtlich „Rufer/in“ oder „Verkünder/in“ bedeutet.



(1) Die Prophetin Mullissu-kabtat hat gesagt: 
(2) "Es ist das Wort von Königin Mullissu (Göttin Nin-Lil) : Fürchte dich nicht, Assurbanipal! 
(3) „Bis ich getan und dir gegeben habe, was ich versprochen habe, bis du als König über die Söhne der bärtigen Höflinge und die Nachfolger der Eunuchen herrschst, werde ich dich im Palast der Erbfolge behüten; dein Vater wird (dir) gürten das Diadem [...]. 
(8) "Die ... Könige der Länder sollen zueinander sagen: ,Kommt, lasst uns zu Assurbanipal gehen! Der König hat Zeugen! Was immer die Götter für unsere Väter und Vorfahren beschlossen haben, soll er nun zwischen uns vermitteln." 
(12) Mullissu hat gesagt: "Du sollst über die Könige der Länder herrschen; du sollst ihnen ihre Grenzen zeigen und den Kurs bestimmen, den sie einschlagen." 
(14) „Zweitens, lass mich dir sagen: Ich werde das Land Gimir (vermutlich Kimmerer, bibl.: Gomer) besiegen (lit.: beenden), wie ich Elam (NIM.KI) besiegt habe. 

(r 1) "... ich werde den Dorn brechen, ich werde den Dornbusch zu einem Wollbüschel zerrupfen, ich werde die Wespen in einen Kürbis verwandeln. 
(r 3) "Wie ein Tausendfüßler, wie ein ...! Sie sagen: 'Was bedeutet das, wie ein Tausendfüßler, wie ein ...?" Wie ein Tausendfüßler werde ich Ägypten (Mu-ṣur) betreten, wie ein ... werde ich herauskommen. 
(r 6) "Du, deren Mutter Mullissu ist, fürchte dich nicht! Du, deren Amme die Dame von Arbela ist, fürchte dich nicht! 
(r 7) "Ich werde dich auf meiner Hüfte tragen wie eine Amme, ich werde dich zwischen meine Brüste legen wie einen Granatapfel. Nachts werde ich wach bleiben und dich bewachen; tagsüber werde ich dir Milch geben; im Morgengrauen werde ich mit dir 'beobachte, beobachte dein ...' spielen. Was dich angeht, fürchte dich nicht, mein Kalb, das ich aufgezogen habe."







Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Schöpfungsmythen der Aborigines/Australien

Wie das Land entstand  Zu Anbeginn gab es nur das große Salzwasser. Aus den Tiefen stieg Ungud, die Regenbogenschlange, empor. Steil richtete sie sich auf und warf ihren Bumerang in einem weiten Umkreis über das Meer. Mehrmals berührte der Bumerang auf seinem Flug die Fläche des Salzwassers, und dort schäumte das Wasser auf, und glattes, ebenes Land kam zum Vorschein. Ungud wanderte über dieses neue, weiche Land und legte viele Eier, aus denen neue Urzeitwesen schlüpften. Es waren die Wondjina, und sie wanderten in alle Richtungen. Wie die ersten Männer entstanden Vor langer Zeit schuf Pund-jel der große Schöpfergeist alle Dinge auf der Erde und alle Lebewesen, außer den Frauen. Er trug ein großes Steinmesser bei sich, und als er die Erde schuf, zerschnitt er sie an vielen Stellen, so dass Berge, Täler und Wasserläufe entstanden. Dann schnitt er mit seinem Messer drei größere Rindenstücke. Auf das erste legte er feuchten Ton, den er so lange bearbeitete, bis er glatt

Schöpfungsmythen der Maori (Neuseeland)

Schöpfungsmythos der Maori (Neuseeland) Die Geschichte „der Söhne des Himmels und der Erde.“ Die Himmel, die über uns sind, und die Erde, die unter uns liegt, sind die Erzeuger der Menschen und der Ursprung aller Dinge. Denn früher lagen die Himmel auf der Erde, und alles war Finsternis. Nie waren sie getrennt gewesen. Und die Kinder des Himmels und der Erde suchten den Unterschied zwischen Licht und Finsternis zu entdecken —  zwischen Tag und Nacht; denn die Menschen waren zahlreich geworden; aber die Finsternis währte noch fort. Im Andenken an diese Zeit sagt man: „während der Nacht“, „die erste Nacht“, „von der ersten bis zur zehnten Nacht, von der zehnten bis zur hundertsten, von der hundertsten bis zur tausendsten“ — , was bedeuten soll, dass die Finsternis ohne Grenzen und das Licht noch nicht vorhanden gewesen war. So ratschlagten die Söhne Kangi’s (des Himmels) und Papa’s (der Erde) miteinander und sprachen: „Lasset uns Mittel suchen, um Himmel un

Alteuropa - Überblick

Pleistozän Steinzeit Altsteinzeit Altpaläolithikum Mittelpaläolithikum Jungpaläolithikum Holozän Mittelsteinzeit Jungsteinzeit Kupfersteinzeit Bronzezeit Frühe Bronzezeit Mittlere Bronzezeit Späte Bronzezeit Eisenzeit Historische Zeit Pleistozän Das Pleistozän ist ein Zeitabschnitt in der Erdgeschichte. Es begann vor etwa 2,588 Millionen Jahren und endete um 9.660 ± 40 Jahre v.u.Z. mit dem Beginn der Holozän-Serie, der Jetztzeit. Somit dauerte das Pleistozän etwa 2,5 Millionen Jahre. http://de.wikipedia.org/wiki/Pleistoz%C3%A4n V Steinzeit Pleistozän - Altsteinzeit (Altpaläolithikum, Mittelpaläolithikum, Jungpaläolithikum), Holozän - Mittelsteinzeit, Jungsteinzeit, Kupfersteinzeit Als Steinzeit bezeichnet man den Zeitabschnitt der Menschheitsgeschichte, von dem angenommen wird, dass die damaligen Menschen als Werkstoff vorrangig Stein verwendeten (neben Holz, Knochen und Horn). Sie begann vor 2,6 Millionen Jahren und endete, als die Menschen seit dem 7. Jahrtause