„Und im Anbeginn waren diese beiden Geister, die Zwillinge, die nach ihrem eigenen Worte das Gute und das Böse im Denken, Reden und Tun heißen. Zwischen ihnen haben die Guthandelnden richtig gewählt. Das Ringen zwischen Gut und Böse findet im Menschen seinen Ausdruck zwischen den guten (Vohu Mano) und schlechten Gedanken (Ahem Nano)
Ahura Mazda schuf den Menschen oder besser jene Menschen, die auf Erden zugänglich sind für die Wesen des Lichts. Die Wesen des Lichts sind die heiligen Unsterblichen, neben Ahura Mazda sind dies sechs Erzengel als Schöpfer verschiedener Bereiche:
Drei männliche Erzengel. Diese schufen als
(Vohu) Manah, „(guter) Sinn“, das gesamte Tierreich,
Arta (Vahishta), „(beste) Wahrheit“, das Feuer und die Wärme,
Xshathra (Vairya), „(begehrenswerte) Herrschaft“, das Reich der Metalle.
Drei weibliche Erzengel. Diese schufen als
(Spenta) Armaiti, „(heilige) Ergebenheit“, die Erde und die Frau,
Haarvatat, „Unversehrtheit“, das Reich des Wassers,
Amertat, „Unsterblichkeit“, die Pflanzenwelt.
Asha (avest. „Wahrheit“, „Gerechtigkeit“) steht im Zoroastrismus für die Wahrheit und Gerechtigkeit Ahura Mazdaos
Druj (avest. „Lüge“) steht im Zoroastrismus im Gegensatz zu Asha,
armaiti - Andacht)
ashi - Vergeltung)
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Yasna 31 (1-12)
1. Eurer Gebote achtend, verkünden wir Worte, die widrig zu hören sind für die, die nach den Geboten der Lüge die Rechtschaffenden verderben, aber denen sehr genehm sind, die dem Mazdah gläubig ergeben sind.
2. Wenn aufgrund dieser Dinge der bessere Weg nicht in Sicht ist, um zu wählen, werde ich zu euch allen kommen als Richter der Parteien, die Ahura Mazda kennt, damit wir gemäß der Rechte leben können.
3. Was Du als Belohnung durch den (heiligen) Geist und das Feuer bereiten wirst — und durch Wahrheit gelehrt hast — den beiden Parteien, was die Bestimmung für die Verständigen ist, das tu uns kund, o Mazdah, dass man's begreife, durch die Zunge Deines Mundes, auf dass ich alle Lebenden überzeugen kann.
4. Wenn die Wahrheit zu rufen ist, und Mazdah und die übrigen Ahura's sich rufen lassen, und Ashi und Armatay (Andacht und Vergeltung), so erstrebe, o Vohu Manah (guter Sinn), für mich das starke Reich, durch dessen Mehrung wir die Lüge besiegen möchten.
5. Davon gib mir Kunde, was Ihr mir, o Asha (Wahrheit), bestimmt habt, von dem besseren Los — damit ich, o Vohu Manah (guter Sinn), unterscheide, begreife und im Gedächtnis behalte —, worum man mich beneidet, von all dem, o Mazdah Ahura, was nicht geschehen ist, aber was geschehen soll.
6. Dem soll das Beste zuteil werden, der mir, einem Wissenden, kund macht das rechte Wort Asha's (Wahrheit) von der Wohlfahrt und Unsterblichkeit: jenes Reich des Mazdah, das ihm Vohu Manah erhöhen wird;
7. dessen der zu Anfang sich das ausdachte: es sollen die wohligen Räume sich mit Licht erfüllen, des, der durch seine Geisteskraft das Asha (Wahrheit) geschaffen hat. Welche (Räume) der beste Sinn innehaben wird, die erhöhst Du, o Mazdah, durch den Geist, der, o Ahura, auch jetzt noch der gleiche ist.
8. Ich erkannte von Dir, o Mazdah, in meinem Sinn, dass Du, der erste, (auch) der letzte bist, dass Du der Vater bist des Vohu Manah (guter Sinn) — als ich dich mit dem Auge erfasste —, dass Du der wahre Schöpfer des Asha (Wahrheit) bist, dass Du der Gerichtsherr bist über die Taten des Lebens.
9. Dein war Armaiti (Andacht), Dein auch der Schöpfer des Stiers, (nämlich) die Weisheit des Geistes, o Mazdah Ahura, als Du es dem Rind freistelltest, von dem Bauern sich abhängig zu machen oder von dem, der nicht Bauer ist.
10. Da hat es unter den beiden den viehzüchtenden Bauern für sich als den gerechten Gerichtsherrn auserwählt, den Förderer des guten Sinns. Der Nichtbauer wird, o Mazdah, auch wenn er sich danach drängt, kein Teil haben an der guten Botschaft.
11. Als Du, o Mazdah, zu Anfang Individuen schufst und Individualitäten durch Deinen Geist, und Verstandeskräfte, als Du Leben mit Leib versahst, als Du Werke (festsetztest) und Lehren, damit man nach seinem Willen seine Überzeugungen betätige:
12. Dann hebt seine Stimme den falschen Sprecher oder den wahren Sprecher, der weiß, oder derjenige, der nicht weiß, (jeder) nach seinem eigenen Herzen und Verstand. Indem er von einem zum anderen geht, tritt Armaiti (Andacht) mit dem Geist in Verbindung, in dem es schwankt.
(…)
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Yasna 44 (Ushtavaiti Gatha)
(3) ich bitte dich, sag mir wahrlich, Ahura. Wer hat das Recht erschaffen, die rechte Ordnung? Wer bestimmt den Weg der Sonne und Sterne? Wer es ist, durch den der Mond zunimmt und wieder schwindet? Dies, O Mazda, und noch mehr, würde ich gern wissen.
(4) ich bitte dich, sag mir wahrlich, Ahura. Wer hält die Erde unten und das Himmelsgewölbe oben? Wer erschuf das Wasser und die Pflanzen? Wer paarte den Winde und die Wolken? Wer ist, O Mazda, Schöpfer des guten Gedanken?
(5) ich bitte dich, sag mir wahrlich, Ahura. Welcher Künstler hat Licht und Finsternis erschaffen? Welcher Künstler schuf das Schlafen und Wachen? Wer erinnerte morgens, mittags und abends den Mensch an seine Pflicht?
6. ich bitte dich, sag mir wahrlich, Ahura - ob das, was ich verkünde, wahrlich die Wahrheit ist. Hilft die Ergebenheit dem Recht? Wird der gute Gedanken von der Herrschaft verkünden? Für wen hast du die schwangere Kuh gemacht, die Glück bringt?
7. ich bitte dich, sag mir wahrlich, Ahura. Wer schuf zusammen mit der Herrschaft die kostbaren Frömmigkeit? Wer machte den Sohn seinem Vater ergeben? Ich bemühe mich, diese Dinge von dir, O Mazda, Schöpfer aller Dinge durch den Heiligen Geist erkennen.
(...)
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