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Es werden Posts vom Oktober, 2018 angezeigt.

Der "Trickster"

Trickster (engl. Gauner, Betrüger und Schwindler) werden Figuren in der Mythologie oder Literatur genannt, die mit Hilfe von Tricks die Ordnung im (göttlichen) Universum durcheinanderbringen. Die Figur des Tricksters handelt in der Mythologie meist aus moralischen Gründen – er fungiert oft als Kulturheros, also jemand, der eine große Tat mit fundamentalen gesellschaftlichen Auswirkungen vollbringt, etwa indem er den Menschen den Ackerbau erklärt oder das Feuer bringt. Die typischen Trickster sind an ihrem zwiespältigen Charakter zu erkennen. Auf der einen Seite brechen sie die Regeln, um den Menschen Gutes zu tun, auf der anderen Seite jedoch auch, um Konflikte (meist zwischen den Göttern) zu provozieren C. G. Jung bezeichnete die Gestalt des Tricksters als "ein getreues Abbild eines noch in jeder Hinsicht undifferenzierten Bewußtseins, welches einer der tierischen Ebene noch kaum entwachsenen Psyche entspricht"; er stelle somit eine "kollektive Schattenfigur"

Älteste Holzskulptur der Welt

Älteste Holzskulptur der Welt ist 11.500 Jahre alt Aus dem heute überfluteten Schigir-Moor wurde eine verblüffend große Figur aus Lärchenholz gezogen. Insgesamt zehn Fragmente förderte man aus vier Metern Tiefe ans Licht. Eine spätere Rekonstruktion zeigte, dass es sich um Teile eines Standbildes gehandelt haben dürfte. Es war groß, sehr groß - vermutlich mehr als fünf Meter hoch. Es hatte einen großen runden Kopf, der Körper war mit Zickzack-Ornamenten und Gesichtern verziert. "Die Schigir-Figur zeigt mit ihrer monumentalen Erscheinung eine bislang unbekannte Seite der Kunst der ersten nacheiszeitlichen Jäger- und Sammler-Gesellschaften." http://www.spiegel.de/fotostrecke/aelteste-holzskulptur-der-wundersame-mann-aus-dem-moor-fotostrecke-160447.html https://www.archaeologie-online.de/nachrichten/aelteste-holzskulptur-der-welt-ist-11500-jahre-alt-3901/ mehr dazu: https://www.cambridge.org/core/services/aop-cambridge-core/content/view/1EE151AB1E571968B10267E48B78362A/S0003598

Die älteste Beschwerde

Die älteste Beschwerde der Welt trägt die Objekt-Nummer 131236 und enthält einen Brief eines gewissen „Nanni“ an „Ea-nasir“. Von ca. 1750 v.u.Z. auf akkadisch aus Ur. Sag Ea-nasir: Nanni sendet folgende Nachricht: Als du kamst, hast du zu mir gesagt: "Ich werde Gimil-Sin (wenn er kommt) feine Kupferbarren geben." Du bist dann gegangen, aber du hast nicht getan, was du mir versprochen hast. Du legtest Barren, die für meinem Boten nicht gut waren (Sit-Sin) und sagtest: "Wenn du sie nehmen willst, nimm sie; Wenn du sie nicht nehmen willst, geh weg! " Wofür hältst du mich, dass du jemanden wie mich mit solcher Verachtung behandelst? Ich habe als Gesandte Herren wie uns geschickt, um die Tasche mit meinem Geld abzuholen, aber Sie haben mich verächtlich behandelt, indem Sie sie mehrmals mit leeren Händen zu mir geschickt haben, und zwar durch feindliches Gebiet. Gibt es jemanden unter den Händlern, die mit Telmun handeln, der mich auf diese Weise behandelt hat? Du al

Das älteste Alphabet

Der Ägyptologe und Papyrologe Ben Haring von der holländischen Universität Leiden hat auf einem Kalkstein die älteste alphabetisch geordnete Wortliste der Welt entdeckt. Die Wörter auf dem Ostrakon sind nach den Lauten geordnet, mit denen sie anfangen. Ostraka sind Scherben aus Ton, manchmal auch Muscheln, Eierschalen oder Kalksteinsteinfragmente, die man in der Antike anstelle des teuren Papyrus als billiges Schreibmaterial für Notizen, Schulaufgaben, Abrechnungen, Quittungen und kurze Briefe verwendete. Texte wurden mit Tinte geschrieben oder eingeritzt. Die Anordnung der Wörter auf dem jetzt entzifferten Kalkstein entspricht nicht unserem modernen Abc und auch nicht dessen Vorläufern bei den Griechen beziehungsweise den Phöniziern, die als Erfinder des Alphabets gelten. Sie folgt vielmehr dem System Halahama, das man aus ägyptischen, altarabischen und klassischen äthiopischen Texten kennt. Bislang waren die ältesten Hinweise auf Alphabetschriften aus dem kanaanäischen Stadtstaat Ug

Spondylus-Muschel - das neolithische "Gold"

Die Stachelaustern, auch Klappmuscheln (Spondylus) sind eine weltweit in den wärmeren Meeren verbreitete Muschelgattung. In Europa ist die Gattung im Schwarzen Meer, Mittelmeer und dem angrenzenden Atlantik durch die Lazarusklapper (Spondylus gaederopus) vertreten. Im Neolithikum wurden in Süd- und Südosteuropa Gehäuse der Lazarusklapper zu Schmuckstücken und Kleidungsbestandteilen verarbeitet und über große Entfernungen gehandelt, wie archäologische Funde aus Österreich zeigen, wo auch Perlen von Stachelaustern gefunden wurden. Vermutlich stammten die meisten Gehäuse aus dem Schwarzen Meer. In Südamerika dienten Gehäuse von anderen Spondylus-Arten wie der tropischen Spondylus pictorum (auf Quechua mullu genannt) bei den Nazca-Kulturen, Moche, Chimú und Inka zur Herstellung von Schmuck und dienten wahrscheinlich auch rituellen Zwecken. Die Arten der Gattung Spondylus werden in vielen Gebieten als Delikatesse gegessen. (1) Europa Das beliebteste Tauschobjekt der ersten Bauern in

Mythologie und Phylogenese

"Die Urahnen der großen Mythen" - Julien d'Huy Anthropologen und Ethnologen analysieren Märchen, Mythen und Sagen, um Entwicklungslinien aufzudecken. Mit den Algorithmen von Genetikern verfolgen sie die Evolution der "Mythenfamilien" bis in vorgeschichtliche Zeit – und rekonstruieren deren Urformen. Computeranalyse uralter Legenden 1. Drei Mythenfamilien sind weltweit in zahlreichen Varianten vertreten: "Kosmische Jagd", "Pygmalion" und "Polyphem". Jede Version lässt sich in ihre charakteristischen Einzelelemente zerlegen, so genannte Mytheme. 2. Mytheme entsprechen in der Genetik den Grundbausteinen der DNA, sie kodieren gleichsam einen Mythos. Mit Hilfe phylogenetischer Algorithmen lassen sich daher Stammbäume und sogar die Urform einer Familie rekonstruieren. 3. Mythenstammbäume spiegeln auch die Besiedelungsgeschichte der Erde durch den Menschen wider. Insbesondere die "Kosmische Jagd" und "Polyphem&q

Schöpfungsmythen antikes Griechenland

Hesiod : Die Theogonie (Geburten der Götter) Urschöpfung: Himmel und Erde, Titanen (116-187) Wahrlich, zuerst entstand das Chaos und später die Erde, Breitgebrüstet, ein Sitz von ewiger Dauer für alle Götter, die des Olymps beschneite Gipfel bewohnen Und des Tartaros Dunkel im Abgrund der wegsamen Erde, Eros zugleich, er ist der schönste der ewigen Götter; Lösend bezwingt er den Sinn bei allen Göttern und Menschen Tief in der Brust und bändigt den wohlerwogenen Ratschluß. Aus dem Chaos entstanden die Nacht und des Erebos Dunkel; Aber der Nacht entstammten der leuchtende Tag und der Äther. Schwanger gebar sie die beiden, von Erebos' Liebe befruchtet. Gaia, die Erde, erzeugte zuerst den sternigen Himmel Gleich sich selber, damit er sie dann völlig umhülle, Unverrückbar für immer als Sitz der ewigen Götter, Zeugte auch hohe Gebirge, der Göttinnen holde Behausung, Nymphen, die da die Schluchten und Klüfte der Berge bewohnen; Auch das verödete Meer, die brausende