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Es werden Posts vom September, 2019 angezeigt.

Ägäische Schriftsysteme

Ägäische Schriftsysteme sind eine Gruppe von Hieroglyphen- und Linear (Silben/Strich)-Schriften, die im östlichen Mittelmeerraum und im angrenzenden anatolischen und syrischen Raum während der späten Bronzezeit und der frühen Eisenzeit verwendet wurden. Sie sind weitgehend verwandt aber nur teilweise entziffert. 1. Kretische Hieroglyphen sind die älteste minoische Schrift. Sie wurde vorzugsweise auf Kreta und den Inseln Kythera und Samothrake verbreitet. Sie wurden zwischen 1900 und 1700 v.u.Z. verwendet. Es gibt etwa 100 verschiedene Silbenzeichen auf etwa 330 Schriftträgern. Dazu kommen vier Zahlzeichen (1, 10, 100, 1000), ein Worttrennungsstrich und ein Kreuz, das vermutlich den Textanfang andeutet. Aufgrund der Anzahl an wortbildenden Zeichen handelte es sich – wie bei Linear A – mit Sicherheit um eine Silbenschrift. Sie sind nicht entziffert, gelten aber als Vorläufer von Linear A, das an denselben Orten entwickelt wurde. Aus grünem Jaspis gefertigtes Siegel mit kretisch

Vinča-Kultur

ca. von 5400 bis 4600/4550 v.u.Z. (südosteuropäische Mittel- und Spätneolithikum sowie frühes Äneolithikum) vorwiegend im Gebiet des heutigen Serbien. Zusammenfunde von Starčevo- und Vinča-Keramik beschränken sich auf wenige Gruben. Typisch ist eine sehr qualitätvolle, überwiegend unbemalte Keramik, mit glänzend polierter Oberfläche. Tonfiguren zeigen meist stehende Frauen mit großen und vortretenden Augen und einem dreieckigen Gesicht, das von manchen Forschern als Maske gedeutet wird. Bestimmte Gegenstände, hauptsächlich kleine Statuen, wurden häufig unter Häusern vergraben gefunden, was einige als Weihopfer interpretieren. Gräberfelder sind bisher nicht bekannt. An Haustieren waren Hunde, Rinder, Schafe, Ziegen und Schweine bekannt. Wichtigste Kulturpflanze war Einkorn, Emmer, Nacktweizen, Spelzgerste, Erbsen, Linsen und Flachs. Heiligtum von Parța In Rumänien wurde ein 11,5 Meter langer und 6 Meter breiter Altarraum gefunden, der aus zwei Teilen, der Altarkammer und

Karanovo-Kultur

Der Siedlungshügel von Karanowo ist einer der ältesten und größten Siedlungshügel in Bulgarien und in Europa. Er nimmt eine Fläche von 24.000 m² ein. Seine Höhe beträgt 13 m, seine Ausdehnung 250 × 150 m. Der Siedlungshügel entstand aus prähistorischen Siedlungen, die nacheinander an der gleichen Stelle, also übereinander, errichtet wurden. Der Siedlungshügel war mehr oder weniger 4000 Jahre lang durchgehend besiedelt, vom frühen 6. Jahrtausend (Jungsteinzeit) bis frühen 2. Jahrtausend v.u.Z. (frühe Bronzezeit). Karanowo I-II: frühe Jungsteinzeit, ca. 6200–5500 v.u.Z. Karanowo III-IV: Mittelneolithikum, ca. 5500–4950 v.u.Z. Karanowo V: frühe Kupferzeit, ca. 4950–4500 v.u.Z. Karanowo VI: späte Kupferzeit, ca. 4500–4000 v.u.Z. = Warnakultur 4400 - 4100 v.u.Z. Karanowo VII: späte Kupferzeit, ca. 4000- ? v.u.Z. bis frühe Bronzezeit (?) Karanowo-Kultur I und II Die charakteristische Keramik dieser Kultur waren tulpenförmige Becher mit einem hohlen Standfuß. Außerdem kugelförmig

Starčevo-Körös-Criș-Komplexes

Die Starčevo-Kultur, die Körös-Kultur und die Criş-Kultur treten vor 6000 v.u.Z. noch überregional einheitlich in Erscheinung ( = Proto-Starčevo-Stufe), nach 6000 v.u.Z. setzt eine Differenzierung des Keramik-Stils ein, die in der Ausprägung des Starčevo-Körös-Criș-Komplexes mündete. Mit dem Auftreten des Starčevo-Körös-Criș-Komplexes können im transdanubischen Raum erstmals Ackerbau und Viehzucht festgestellt werden. Die Bauern hielten Schafe, Ziegen, Rinder, Schweine und Hunde und kultivierten daneben Emmer, Einkorn, Weizen, Linsen und Erbsen. Die ergänzende Jagd war noch nicht in den Hintergrund getreten. Die Starčevo-Kultur die Körös- und die Criş-Kultur, der bulgarische der Karanovo I-Komplex, sowie die griechische Proto-Sesklo- und Sesklo-Kultur gehört, im Gegensatz zu den Kulturen des Impresso-Cardial-Kreises und der teils spitzbodigen, gleichfalls eindruck- und einstichverzierten Keramik der Bug-Dnestr-Kultur, zum Kreis der Kulturen mit bemalter Keramik. Starčevo-Kultur

Lepenski Vir

Die ersten Siedlungsspuren in Lepenski Vir, am Eisernen Tor der Donau, stammen etwa von 7000 v.u.Z., ihren Höhepunkt erreichte die Siedlung zwischen 5300 und 4800 v.u.Z. Proto-Lepenski Vir - frühmesolithisch - 7000 v.u.Z. Lepenski Vir I - spätmesolithisch - 6500-5400 v.u.Z. Lepenski Vir II - endmesolithisch - 5400-5100 v.u.Z. Lepenski Vir IIIa - frühneolithisch - 5000-4700 v.u.Z. Lepenski Vir IIIb - frühneolithisch Lepenski Vir I Die Siedlung bedeckt etwa 2.000 m2, es wurden 85 Häuser aus 5 aufeinanderfolgenen Bauphasen ausgegraben. Die Fußböden (und Hausumrisse) sind trapezförmig, wobei die längere Schmalseite gerundet ist. In Phase LV-Ie nimmt die Rundung der Vorderseite deutlich ab, die Grundrisse der Häuser ähneln nun fast echten Trapezen. Neben Feuerstein wurde auch Quarzit verarbeitet. Felsgestein wurde zu Keulenköpfen verarbeitet, die oft mit geometrischen Mustern verziert sind. Aus kristallinem Kalkstein wurde Schmuck wie Perlen und Anhänger oder Gürtelschnallen hergestellt.

Prä-Harappa Hakra-Phase

Neuer Untersuchungen, welche im Fachjournal “Nature Scientific Reports” zu finden sind, zeigen auf, dass die Vorstufe der Indus-Harappa-Kultur etwas älter ist, als bisher angenommen. Bisher zählte Mehrgarh ( Belutschistan/Pakistan) als Vorläufer der Indus-Kultur, doch legen die neuen Untersuchungen nun dar, dass Bhirrana ( indischen Bundesstaat Haryana) wohl den Anfang der Indus-Harappa-Siedlungen darstellt. Die dort gefundene Hakra Ware wird auf das 8.-7. Jahrtausend v.u.Z. datiert und ist damit älter, als alle bisherigen Funde im Bereich der Indus-Harappa-Kultur. Vor der Ausgrabung von Bhirrana wurde keine Hakra Ware, die vor dem frühen Harappa (Harappa Ravi Phase 3300–2800 v.u.Z.) datiert werden kann, in irgendeiner indischen Stätte gefunden. Die Artefakte der Hakra-Phase (aus der Zeit der Ravi-Phase) umfassen einen Kupferarmreif, eine Kupferpfeilspitze, Armreifen aus Terrakotta, Perlen aus Karneol, Lapislazuli und Steatit. Auch das Keramikrepertoire ist sehr reichhaltig. Laut &qu

Kampfsport im Alten Orient

Anhand von Darstellungen, insbesondere aus der frühdynastischen Zeit, ist erkennbar, dass der Ringkampf und der Faustkampf ausgeübt wurde. Neben Rollsiegeln, welche wohl Gilgamesch´s Gefährten Enkidu im Ringkampf mit einem Löwen zeigen und einer Steintafel mit zwei Faustkämpfern im Lendenschurz, sticht vor allem einer Kupfer-Bronzestatue, die zwei kämpfende Ringer mit Vasen auf dem Kopf darstellt, heraus. (Museum Irak, IM41085) Diese Statue stammt wohl aus dem Nintu-Tempel im Gebiet von Khafajah/Eshunna (Irak) und wird auf etwa 2600 v.u.Z. geschätzt. Die Ringer haben dabei einen dicken Gürtel am Lendenschurz, an dem (scheinbar ähnlich wie beim Sumoringen) die Hände angesetzt werden. Auch in einem Brief des Königs Šamši-Adad an seinen Sohn Jasmaḫ-Adad (um 1780 v.U.Z.) kommt ein Vergleich zu Ringkampf vor: "Ja auch der Feind sucht gegenüber euch ständig nach "Kniffen" und will sich euch permanent in den Weg stellen, wie ein Ringer" Auch der babylonische Gilg

Geschichte der Seefahrt (Mesopotamien)

120.000–60.000 v.u.Z.: Mittelpaläolithikum: einfache Wasserfahrzeuge wurden möglicherweise schon während der mittleren Altsteinzeit verwendet; dies lässt sich bisher nicht sicher nachweisen 40.000 v.u.Z.: Australien: Die ersten Siedler in Australien können als die ersten bisher bekannten Seefahrer bezeichnet werden. 21.000 v.u.Z..: Japan: Küstenschifffahrt ist für diese Zeit nachgewiesen. 10.000 v.u.Z.: Nordeuropa: erste Boote in Nordeuropa mit Fellen über einem Gerüst aus Holz oder Geweihstücken. 9500 v.u.Z.: Nordeuropa: das Paddel von Star Carr (Nordseeküste) ist einer der ältesten Hinweise auf frühen Bootsbau. Etwas jünger ist das in Schleswig-Holstein gefundene Paddel von Duvensee, das um 6500 v.u.Z. geschnitzt wurde. 7000 v.u.Z.: Um diese Zeit beginnen die Menschen erstmals, Wasserfahrzeuge zu bauen, mit denen die Hohe See befahren werden kann. Es sind wahrscheinlich schon Plankenboote oder größere Fellboote. Zypern, Kreta, Sardinien, Irland, und auch die Kanarischen Inseln zeige