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Es werden Posts vom Dezember, 2020 angezeigt.

Altbabylonisches Lebermodell

British Museum, London, UK CT 06, pl. 01-03, Bu 1889-04-26, 238 [liver model] o 1 Der Feind wird eine befestigte Stadt erobern.  o 2 Ich werde eine befestigte Stadt vom Feind erobern.  o 3 Ein bewachter Mann wird zum Feind fliehen.  o 4 Es wird keinen Feind (an) meiner Grenzstadt geben.  o 5 Der persönliche Begleiter des feindlichen Königs wird wiederholt Geheimnisse preisgeben.  o 6 Ein bewachter Mann wird dem Feind wiederholt Geheimnisse preisgeben.  o 7 Wenn die Spitze dieser Stelle durchbohrt ist: Die Priesterin stiehlt wiederholt heiliges Eigentum. Sie sollen sie ergreifen und verbrennen. Oder: Der šangû-Priester wird wiederholt Sex mit der En-Priesterin haben.  o 10 Der Sohn des Königs wird wiederholt Geheimnisse preisgeben. Oder: Die Frau des Mannes wird sterben.  o 11 Wenn die rechte Seite.  o 12 Der persönliche Begleiter des Königs wird wiederholt Geheimnisse preisgeben. o 13 Ein gehörloser Mann wird wiederholt Geheimnisse preisgeben.  o 14 Die Festung des Königs wird durchbro

Enuma Anu Enlil

Als Enuma Anu Enlil (auch EAE) wird eine Sammlung von etwa 7.000 babylonischen Omina-Texten bezeichnet. Die Keilschrifttafeln liegen in 70 Serienzuordnungstexten vor. Die ältesten Texte reichen bis in die erste altbabylonische Dynastie zurück.  Tafeln 1 bis 13: Allgemeine Mondbeobachtungen in Verbindung seiner Konstellation zu den Sternen und Planeten für verschiedene Tage im Monat. Tafel 14: Ohne Omina-Vermerke, dafür Tabellen mit den Sichtbarkeitsdauern des Mondes. Tafeln 15 bis 22: Ominatexte für die Dauer der Mondfinsternisse Tafeln 23 bis 29: Aufzeichnungen über die Farbveränderungen der Sonne sowie die sich dadurch ergebenden veränderten Wetterbedingungen. Tafeln 30 bis 39: Beobachtungen von Sonnenfinsternissen. Tafeln 40 bis 49: Wetterphänomene, Erdbeben, Gewitter und andere Naturkatastrophen. Restliche Tafeln: Stern- und Planetenkonstellationen. Besondere Ereignisse und Zyklen, beispielsweise Venusbeobachtungen (Q1) -------- Erster historischer Hinweis auf eine Mondfinsternis a

berufliche Weiterbildung in neo-babylonischer Zeit

Der Wehklagepriester (kalû) tritt ab dem dritten und zweiten Jahrtausend v.u.Z. in Erscheinung und ist in den Kontext von Ritualen und Beerdigungen involviert, welche Aufführungen mit Musikinstrumenten und Rezitationen von Gebetsliedern der Genres balaĝ, eršema und eršaḫuĝa im Emesal-Dialekt beinhalten. Der Beruf des Wehklagepriesters wird in der späten neo-assyrischen Zeit, insbesondere während der Regierungszeit von Esarhaddon (680–669 v.u.Z.) Und seinem Sohn Assurbanipal (668–627 v.u.Z.) besonders hervorgehoben. Als eine der fünf wichtigsten wissenschaftlichen Disziplinen am assyrischen Hof stand der Kalû („Wehklagepriester“) neben dem āšipu („Magier / Exorzist“), dem bārû (Wahrsager"), dem ṭupšarru oder ṭupšar Enūma Anu Enlil ("Schreiber / Astronom") und dem asû ("Arzt"). Oberste Wehklagepriester wie Urad-Ea und sein Sohn und Nachfolger Nabû-zēru-iddina gehörten zum inneren Kreis des assyrischen Königs und schrieben regelmäßig Briefe an den König über Feste