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chinesischer Schöpfungsmythos von P´an Ku


Der Anfang war Chaos, Leere, Dunkelheit und Feuchtigkeit innerhalb eines riesigen Ei´s. Im Ei schlief P´an Ku, sein schlaf dauerte 18.000 Jahre. Er schlief und wuchs bis er aufwachte. In seinen Händen hielt er Meißel und Axt, mit der er das Ei zerschlug. Das Yang, der leichtere Teil, steig nach oben und wurde zum Himmel. Das Yin, der schwere Teil, sank nach unten und bildet die Erde. Damit sich beide nun nicht wieder vereinen, zwängte P´an Ku sich dazwischen. Der Himmel ruhte nun auf seinem Haupt und seine Füße standen auf der Erde, während P´an Ku weitere 18.000 Jahre wuchs und den Himmel und die Erde weiter von einander entfernte. Als er sah, das Himmel und Erde nun weit genug von einander entfernt waren, legte er sich hin, schlief ein und starb. Da verwandelte sich sein Körper und aus seinem Atem entstand der Wind, seine Stimme verwandelte sich in Donner, sein linkes Auge in die Sonne und sein rechtes in den Mond. Haupthaar und Bart wurden zu Sternen und sein Schweiß zu Regen. Aus Händen und Füßen entstanden die vier Pole der eckigen Erde und aus seinem Körper die Fünf Heiligen Berge. Es entstanden aus seinem Blut Flüsse und Bäche, aus seinem Fleisch die Felder, aus seinem Körperhaar Gräser und Bäume. Zähne und Knochen verwandelten sich in Metalle und Steine und sein Knochenmark und der Samen wurden zu kostbaren Perlen und Jade.
Parasiten hatten auf ihm gelebt, Wanzen, Flöhe und Läuse. Aus ihnen wurden die Menschen der Welt, viele verschiedene Völker.

entstanden im 3. oder 4. Jhr. v.u.Z.

- "Die Schöpfungsmythen der Menschheit" - Dietrich Steinwede, Dietmar Först

P´an ku wird als der Steinmetz des Universums und Nachkomme oder Sprössling der dualen Naturkräfte Yin und Yang bezeichnet. In bildlichen Darstellungen wird er häufig als eine Art Zwerg, gekleidet in ein Bärenfell oder lediglich umhüllt mit Blättern, gezeigt. Auf seinem Kopf hat P´an ku zwei Hörner. In seiner rechten Hand trägt er einen Hammer und in der linken einen Meißel. Diese Gegenstände stehen symbolisch für seine Tätigkeit als Weltschöpfer (Steinmetz des Universums). Aus dem selben Grund wird P´an ku oft auch mit der Sonne in der einen und dem Mond in der anderen Hand abgebildet. Denn diese beiden Gestirne gehören zu den ersten Ergebnissen seiner erschaffenden Arbeit.

Pangu (P´an Ku) ist in der chinesischen Mythologie das erste Lebewesen auf der Erde.


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