Laut Tafel IV des wissenschaftlichen Kompendiums Tintir = Babylon war Emašdari, der Tempel der Göttin Ištar von Agade (Bēlet-Agade; die "Herrin von Agade"), einer der vier Tempel im Ka-dingirra-Bezirk von Ostbabylon und laut demselben Text eines der sechs religiösen Gebäude, die verschiedenen Erscheinungsformen von Ištar in Babylon gewidmet waren. Dieses 1.150 m² große religiöse Gebäude, das sich zwischen Privathäusern an der Ostseite der Prozessionsstraße befand, wurde 1910-11 von Oscar Reuther im Auftrag der Deutschen Orient-Gesellschaft (DOG) sowie um 1980 von irakischen Archäologen ausgegraben, die auch den Überbau rekonstruierten. Die Ruinen des Gebäudes wurden aufgrund von Inschriften, die innerhalb der Struktur entdeckt wurden, als Emašdari identifiziert, darunter zwei Tonzylinder des neubabylonischen Königs Nabonidus (reg. 555-539 v.u.Z.). Dieser Tempel in Babylon trug den sumerischen Zeremoniennamen Emašdari, was "Haus der Tieropfer" bedeutet. Schriftliche