Die Badari-Kultur war eine jungsteinzeitliche Kultur im prädynastischen Oberägypten. Sie existierte in der Zeit von ca. 4500 bis 4000 v.u.Z. nach dem Auslaufen der Merimde-Kultur (Ende des 6. Jahrtausends v.u.Z. bis ins späte 5. oder frühe 4. Jahrtausend v.u.Z.).
An den Fundplätzen der Badari-Kultur gibt es keine Hinweise auf eine dauerhafte Ansiedlung, man geht daher von einer relativ mobilen, pastoralen (Hirten) Lebensweise aus.
Die z. T. hohe Qualität der Keramik der Badari-Kultur deutet auf eine beginnende Spezialisierung der Handwerker hin. Aus der ungleichen Verteilung von Beigaben in den Gräbern wird auf eine zunehmende, wohl zumindest teilweise erbliche soziale Ungleichheit geschlossen, wobei wohl noch kein komplexes Sozialsystem entstanden war. Am Rand ihrer Dörfer setzten sie ihre Toten in ovalen Gruben meist linksseitig, in Hockstellung und mit Blick nach Westen bei. Sie wurden in Matten eingeschlagen und mit reichen Beigaben versehen. Unter den Beigaben befinden sich auch Schnitzereien aus Elfenbein und Knochen. Auch Kupfer ist vereinzelt in Form von Nadeln und Perlen vorzufinden. Dieser ausgeprägte Grabkult ist erstmals in der ägyptischen Kultur aufzufinden und prägte auch die folgenden Epochen.
Ab dem Beginn des vierten Jahrtausends v.u.Z. ging die Badari-Kultur relativ nahtlos in die Naqada-Kultur über, wobei in der Forschung diskutiert wird, ob die Badari-Kultur nur eine örtliche Variante der Naqada-Kultur war.
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