In den 1920er und frühen 1930er Jahren gruben französische Archäologen in Girsu eine monumentale Ziegelstruktur aus, die bis zu 130 Fuß lang und 33 Fuß breit war und 11 Fuß hohe Wände hatte. Unsicher über den Zweck, nannten sie es die "rätselhafte Konstruktion". Basierend auf Satellitenbildern und Ausgrabungen der Landschaft, die die Struktur umgibt, identifizierte der Archäologe des British Museum, Sebastien Rey, Spuren eines alten Kanals, der einst direkt durch die Struktur gegangen war. Rey kam zu dem Schluss, dass die Struktur als Engpass gedient hatte, deren Breite in der Mitte auf etwa 12 Fuß reduziert wurde - schmal genug, um mit Brettern einer Brücke überspannt zu werden. Es handelt sich dabei um die bisher wohl früheste bekannte Brücke der Welt.
Das Fundament der Brücke wurde aus gebrannten Ziegeln gebaut, die mit Bitumen beschichtet waren, um sie robust und wasserdicht zu machen. Auf 15 dieser Ziegel hat Reys Team Inschriften identifiziert, die die Struktur dem Gott Ningirsu widmen und Ur-Ningirsu (reg. ca. 2110 v.u.Z..) benennen. Alle diese Inschriften sind mit dem Gesicht nach unten, damit der Name des Gottes nicht getreten wird.
Bei den archäologischen Arbeiten wurden zwei Gräben freigelegt, die gut erhaltene Ablagerungen aus der prähistorischen Ubaid-Zeit aus dem fünften Jahrtausend v.u.Z. enthielten.
Girsu war möglicherweise in der Ubaid-Zeit (5300-4800 v.u.Z.) bewohnt, aber in der frühen dynastischen Periode (2900-2335 v.u.Z..) begann ein bedeutendes Maß an Aktivität. Zur Zeit von Gudea, während der Zweiten Dynastie von Lagash, wurde Girsu die Hauptstadt des Königreichs von Lagash und blieb weiterhin sein religiöses Zentrum, nachdem sich die politische Macht in die Stadt Lagash verlagert hatte. Neben der bedeutenden "Geierstele" wurde auch ein Gewicht aus der Induskultur gefunden.
Girsus rätselhafte Konstruktion - Archaeology Magazine
The world’s oldest bridge is being preserved in Iraq - British Museum Blog
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