Direkt zum Hauptbereich

Dnjepr-Donez-, Samara- und Sredni-Stog-Kultur



Die Dnjepr-Donez-Kultur (Dnepr-Don-Kultur) lag um 5500-4000 v.u.Z. nördlich des Schwarzen Meeres zwischen Dnjepr und Donez. Sie hatte Parallelen zur etwa gleichzeitigen Samara-Kultur und wurde dann von der Sredny-Stog-Kultur abgelöst. Zwischen 5800 und 5200 v.u.Z., zeitgleich zur Bug-Dnister-Kultur, war die Dnjepr-Donez-Kultur eine Jäger- und Sammler-Kultur, ab etwa 5200 v.u.Z. war die Dnjepr-Donez-Kultur eine jungsteinzeitliche Kultur der osteuropäischen Kupferzeit, dort Äneolithikum genannt.

Bestattungen wurden in Grabgruben vorgenommen, bei denen die in gestreckter Rückenlage Bestatteten mit Ocker bestreut wurden. Neben einzelnen individuellen Gräbern waren größere Gräber mit nacheinander eingebrachten Bestattungen üblich.

Der frühe Gebrauch typischer spitzbodiger Transport-Keramik gleicht dem Verhalten anderer mesolithischer Kulturen.

---

Die Samara-Kultur, um 5000 v.u.Z. war eine Kultur aus der Zeit des Neolithikums bis zur frühen Kupfersteinzeit an der mittleren Wolga. Ihr folgen die Chwalynsk-Kultur (5000-4500 v.u.Z.) und die noch spätere Jamnaja-Kultur (3600-2300 v.u.Z.).

Die Keramik besteht aus eiförmigen Bechern mit ausgeprägten Randlippen, die nicht auf einer ebenen Oberfläche stehen konnten, weshalb Behelfskonstruktionen wie Körbe oder Schlingen, wofür der ausgeprägte Rand geeignet scheint, angenommen werden. Verzierungen waren meist umlaufende Motive: Linien, Bänder, Zickzack- oder Wellenlinien, Ritzverzierungen, Stichverzierungen oder Kammabdrücke.

Die Gräber sind flache Gruben für einzelne Individuen. Einige Gräber sind mit Steinhügeln oder niedrigen Erdschüttungen bedeckt, sehr frühe Formen des Kurgan. Als Beigaben charakteristisch sind Tieropfer von Rindern, Schafen und Pferden die an den meisten Fundstellen gefunden wurden. Manche Forscher sehen in diesen Funden den Beginn der Pferdeopfer, doch ist diese Annahme nicht sicher. Geschnitzte Figuren und Anhänger aus Knochen wurden auch in Gräbern gefunden.

Die archäologischen Funde ähneln denen der Dnepr-Don-Kultur mit einer Ausnahme: Pferde. Man nimmt an, dass das Wildpferd vor ca. 6000 Jahren domestiziert wurde. Als Ausgangsort, und womöglich einziger Ort der Domestikation, wird die westliche eurasische Steppe angesehen.

---

Die Sredni-Stog-Kultur, 4500-3500 v.u.Z., lag nördlich des Asowschen Meeres und ging vom Dnepr im Westen bis zum Don (heute Russland und Ukraine) im Osten. Auf die Sredni-Stog-Kultur folgte die Jamnaja-Kultur. Die Sredny Stog-Kultur scheint Kontakt mit der landwirtschaftlichen Cucuteni-Trypillian-Kultur im Westen gehabt zu haben
Die Verstorbenen liegen auf dem Rücken mit angezogenen Beinen und sind manchmal mit Ocker bestreut. Kurgane, schnurverzierte Tonware und Steinaxtformen, die möglicherweise mit den Indogermanen nach Westen gelangen, treten in der Endphase auf.
Einige Forscher sehen in den Menschen der Siedlung Sredniy Stog II (4200–3700 v.u.Z.) die ältesten Pferdezüchter der Welt. Die Pferde dienten jedoch vor allem als Fleischlieferanten. Die kleinwüchsigen Tiere (Stockmaß 1,2–1,4 m; heute 1,6–1,75 m) waren zum Reiten ungeeignet und Zugtiere (Rinder) existierten bereits in der Region.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Schöpfungsmythen der Aborigines/Australien

Wie das Land entstand  Zu Anbeginn gab es nur das große Salzwasser. Aus den Tiefen stieg Ungud, die Regenbogenschlange, empor. Steil richtete sie sich auf und warf ihren Bumerang in einem weiten Umkreis über das Meer. Mehrmals berührte der Bumerang auf seinem Flug die Fläche des Salzwassers, und dort schäumte das Wasser auf, und glattes, ebenes Land kam zum Vorschein. Ungud wanderte über dieses neue, weiche Land und legte viele Eier, aus denen neue Urzeitwesen schlüpften. Es waren die Wondjina, und sie wanderten in alle Richtungen. Wie die ersten Männer entstanden Vor langer Zeit schuf Pund-jel der große Schöpfergeist alle Dinge auf der Erde und alle Lebewesen, außer den Frauen. Er trug ein großes Steinmesser bei sich, und als er die Erde schuf, zerschnitt er sie an vielen Stellen, so dass Berge, Täler und Wasserläufe entstanden. Dann schnitt er mit seinem Messer drei größere Rindenstücke. Auf das erste legte er feuchten Ton, den er so lange bearbeitete, bis er glatt

Alteuropa - Überblick

Pleistozän Steinzeit Altsteinzeit Altpaläolithikum Mittelpaläolithikum Jungpaläolithikum Holozän Mittelsteinzeit Jungsteinzeit Kupfersteinzeit Bronzezeit Frühe Bronzezeit Mittlere Bronzezeit Späte Bronzezeit Eisenzeit Historische Zeit Pleistozän Das Pleistozän ist ein Zeitabschnitt in der Erdgeschichte. Es begann vor etwa 2,588 Millionen Jahren und endete um 9.660 ± 40 Jahre v.u.Z. mit dem Beginn der Holozän-Serie, der Jetztzeit. Somit dauerte das Pleistozän etwa 2,5 Millionen Jahre. http://de.wikipedia.org/wiki/Pleistoz%C3%A4n V Steinzeit Pleistozän - Altsteinzeit (Altpaläolithikum, Mittelpaläolithikum, Jungpaläolithikum), Holozän - Mittelsteinzeit, Jungsteinzeit, Kupfersteinzeit Als Steinzeit bezeichnet man den Zeitabschnitt der Menschheitsgeschichte, von dem angenommen wird, dass die damaligen Menschen als Werkstoff vorrangig Stein verwendeten (neben Holz, Knochen und Horn). Sie begann vor 2,6 Millionen Jahren und endete, als die Menschen seit dem 7. Jahrtause

Schöpfungsmythen der Maori (Neuseeland)

Schöpfungsmythos der Maori (Neuseeland) Die Geschichte „der Söhne des Himmels und der Erde.“ Die Himmel, die über uns sind, und die Erde, die unter uns liegt, sind die Erzeuger der Menschen und der Ursprung aller Dinge. Denn früher lagen die Himmel auf der Erde, und alles war Finsternis. Nie waren sie getrennt gewesen. Und die Kinder des Himmels und der Erde suchten den Unterschied zwischen Licht und Finsternis zu entdecken —  zwischen Tag und Nacht; denn die Menschen waren zahlreich geworden; aber die Finsternis währte noch fort. Im Andenken an diese Zeit sagt man: „während der Nacht“, „die erste Nacht“, „von der ersten bis zur zehnten Nacht, von der zehnten bis zur hundertsten, von der hundertsten bis zur tausendsten“ — , was bedeuten soll, dass die Finsternis ohne Grenzen und das Licht noch nicht vorhanden gewesen war. So ratschlagten die Söhne Kangi’s (des Himmels) und Papa’s (der Erde) miteinander und sprachen: „Lasset uns Mittel suchen, um Himmel un