Innerhalb der ägyptischen Prädynastik, besonders in der Periode Naqada II (3700/3500-3200 v.u.Z..), kommt es zu einer starken kulturellen Beeinflussung von außerhalb, ... Die von ägyptischen frühzeitlichen Schminkpaletten und Messergriffen bekannten Motive Schlangenhals-Panther (s. z.B. die berühmte Narmer-Palette) und Greif mit sichelförmigen Flügeln leiten sich von elamischen Zylindersiegeln ab.
Das Motiv des Tierbändigers mit antithetischen Tieren (Gilgamesch, „Herr der Tiere“, z.B. Gebel el-Arak-Messer und Hierakonpolis) stammt von Stempelsiegeln aus Susa. Auch mit der ägyptischen Form vergleichbare Darstellungen der Palastfassade finden sich auf sumerischen Zylindersiegeln. Die Nischenfassade selbst, also regelmäßige Vor- und Rücksprünge in der Architektur, ist bei sumerischen Tempeln in Uruk um 3500 v.u.Z.. belegt, später dann auch in Elam (v.a. auf Siegeln um 3000-2900 v.u.Z.). In Ägypten ist Nischengliederung für die Lehmziegelarchitektur der 1. und 2. Dynastie charakteristisch (Graboberbauten, Umwallungen und Gebäude).
Nachweisliche Fernhandelsbeziehungen bestanden zu dieser Zeit (besonders in der 2. Hälfte des 4.Jahrtausends) v.a. zum frühbronzezeitlichen Palästina. ... Besondere Bedeutung erhält in diesem Zusammenhang das ... Grab U-j in Abydos ... In zwei der insgesamt zwölf Kammern dieses Fürstengrabes fanden sich 200 kanaanäische Gefäße in situ, die aufgrund der vorhandenen Inhaltsreste als Weingefäße identifiziert werden konnten. Dieser Befund ist insofern bedeutend, als dass er den ersten Beleg für Weinimport nach Ägypten darstellt. Der Bearbeiter der Keramik von U-j, U. Hartung, berechnete die Gesamtanzahl der Gefäße mit 700 Stück, was eine Menge von 4500 Litern Wein als Grabausstattung ergibt und den Umfang des Weinhandels veranschaulicht.
Quelle:
http://www.kemet.de/Ausgaben/1-2000/Die%20Beziehungen%20Aegyptens%20zu%20Vo
rderasien.htm
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