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Mittelassyrische Goldtafel


Vorderasiatischen Museum Berlin
VA Ass 994
Größe: etwa 2,6 x 4 cm
Gewicht: 9,5 g
Gründungsurkunde aus dem Ischtar-Tempel in Assur
Zeit: Tukulti-Ninurta I. (1243-1207 v.u.Z.)


Tukulti-Ninurta,
König der Gesamtheit, König von Assur,
Sohn des Salmanassar,
des Königs des Landes Assur:
Als der Tempel der (Göttin) Di-
nitu, meiner Herrin,
den Ilu-šuma,
ein König, der mit vorherging,
gebaut hatte – dieser Tempel
war verfallen und
alt geworden.
Seinen Schutt
schaffte ich fort (und)
grub bis zum Boden
seines Grundes.
Von seinem Fundament
bis zu seinen Zinnen erneuerte ich ihn (und)
meine Gedenkinschrift
legte ich nieder. Ein künftiger Fürst
möge ihren Verfall beseitigen (und)
meinen geschriebenen Namen (wieder) an seinen Platz legen.
(Dann) wird (Gott) Assur seine Gebete erhören.


Das Täfelchen wurde am 25. September 1913 entdeckt und gehört seit 1926 zum Bestand des Berliner Vorderasiatischen Museums. Ab 1945/46 galt es als verschollen. Vor einigen Jahren ist es im Nachlass von Riven Flamenbaum in den USA aufgetaucht. Der Familienüberlieferung nach hatte es dieser kurz nach Kriegsende auf dem Schwarzmarkt von einem russischen Soldaten erworben. Flamenbaum selbst war Überlebender des Holocaust. Ein Mitglied der Erbengemeinschaft, sein Sohn Israel, gab dem Berliner Museum den entscheidenden Hinweis auf den Verbleib des Täfelchens im Nachlass seines Vaters. Am 4.12.2013 kam es ins Berliner Museum zurück.




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