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Elfenbeinschnitzerei aus Nimrud

Das Nimrud-Elfenbein ist eine große Gruppe kleiner geschnitzter Elfenbeinplatten und -figuren aus dem 9. bis 7. Jahrhundert v.u.Z.. Das Elfenbein stammt größtenteils aus Mesopotamien und wurde vermutlich in der Levante und in Ägypten hergestellt.

Nimrud ivories - Wikipedia


Britisches Museum
ME 127412
Fundort: Nimrud, Nordwest-Palast
9. oder 8. Jahrhundert v.u.Z. 
etwa 10,4 cm hoch und 10,2 cm breit
Material: Elfenbein, Gold, Karneol, Lapislazuli


Die Reliefszene auf der Vorderseite zeigt eine Löwin, die einen Nubier angreift. Die Löwin trägt auf der Stirn einen Kreis aus Lapislazuli. Der Nubier trägt Armreife, das Haar und der ägyptisierende Schurz sind vergoldet. Der Hintergrund besteht aus einem dichten Geflecht aus Lotus- und Papyruspflanzen. Die Blüten sind mit Karneol und Lapislazuli eingelegt.
Die Arbeit stammt wahrscheinlich aus einer phönizischen Werkstatt.

Das Gegenstück befand sich im Irakisches Nationalmuseum von Bagdad. Es wird seit 2003, nachdem das Museum geplündert wurde, vermisst.





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"Mona Lisa" von Nimrud

Nimrud, Nord-Westpalast
Elfenbeinschnitzereien aus Phönizien
16 x 13,3 cm

Diese Schnitzerei gehört zur Gruppe "Frau im Fenster", welche wohl Frauen darstellt, die wirtschaftlich von Männern unabhängig waren und meistens wohl Priesterinnen waren, deren Schutzgottheit Inanna/Ishtar war. Die "Frau im Fenster" hieß Kilili; sie war eine kleinere babylonische Gottheit, verstand sich als kultische Dirne und war ein Aspekt des Inanna/Ischtar-Kultes. Die "Mona Lisa von Nimrud" war im Laufe der Zeit von ihrem Fenster getrennt worden.




Eine Frau, die aus einem Fenster mit Balustraden schaute, war ein beliebtes Thema in der phönizischen Kunst. Dies hängt möglicherweise mit der Göttin Astarte und der rituellen Prostitution zusammen. Neu-assyrische Zeit, 9.-7. Jahrhundert v.u.Z., aus Nimrud (altes Kalhu), British Museum, London.


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Elfenbeinplakette von zwei sitzenden Figuren

Zwei Figuren sitzen sich zu beiden Seiten einer Kartusche gegenüber, die von zwei Federn überragt wird. Die Inschrift aus ägyptischen Hieroglyphen ist nicht lesbar, die Zeichen wurden von den phönizischen Handwerkern rein dekorativ behandelt. Einige der originalen farbigen Einlagen und Blattgoldauflagen sind erhalten. Ausgrabung durch Sir Henry Layard, Neu-Assyrische Zeit, 9. bis 8. Jahrhundert v.u.Z. Nordwestpalast in Nimrud (altes Kalhu), British Museum, London.


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Elfenbeinplakette einer ägyptischen Sphinx
British Museum, London

Eine geflügelte Sphinx mit menschlichem Kopf, welche die Doppelkrone Ägyptens trägt. Auf der Brust hängt eine Schürze mit einem vorspringenden Uräus (sich aufrichtende Kobra), ähnlich dem, den ägyptische Pharaonen trugen. Auffallend ist der phönizischer Stil. Von Sir Max Mallowan ausgegraben. Neu-Assyrische Zeit, 9. bis 8. Jahrhundert v.u.Z. aus Nimrud.

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