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Vinča-Kultur


ca. von 5400 bis 4600/4550 v.u.Z. (südosteuropäische Mittel- und Spätneolithikum sowie frühes Äneolithikum) vorwiegend im Gebiet des heutigen Serbien. Zusammenfunde von Starčevo- und Vinča-Keramik beschränken sich auf wenige Gruben.

Typisch ist eine sehr qualitätvolle, überwiegend unbemalte Keramik, mit glänzend polierter Oberfläche. Tonfiguren zeigen meist stehende Frauen mit großen und vortretenden Augen und einem dreieckigen Gesicht, das von manchen Forschern als Maske gedeutet wird. Bestimmte Gegenstände, hauptsächlich kleine Statuen, wurden häufig unter Häusern vergraben gefunden, was einige als Weihopfer interpretieren.

Gräberfelder sind bisher nicht bekannt.
An Haustieren waren Hunde, Rinder, Schafe, Ziegen und Schweine bekannt.
Wichtigste Kulturpflanze war Einkorn, Emmer, Nacktweizen, Spelzgerste, Erbsen, Linsen und Flachs.





Heiligtum von Parța
In Rumänien wurde ein 11,5 Meter langer und 6 Meter breiter Altarraum gefunden, der aus zwei Teilen, der Altarkammer und der Opferstelle besteht. Auf dem Altar befinden sich zwei Statuen, eine weibliche Gottheit und ein Stier als Symbol der Fruchtbarkeit. Der Tempel diente wahrscheinlich auch als Kalender. Genau zur Zeit der Tagundnachtgleiche fiel das Licht durch einen Spalt und beleuchtete den Altar. Im Altarraum wurden auch Gefäße aus Keramik für Opfergaben sichergestellt. Das Sanktuar ist etwa 4.000 v.u.Z. zu datieren und der Vinča-Kultur zuzuordnen.



Vinča-Zeichen
Auf einigen der Artefakten finden sich einzelne Ritzlinien, die auf ca. 5300 bis 3200 v.u.Z. datiert werden. Die Vermutung, es handle sich um Schriftzeichen, wird aufgrund der Kürze der Zeichenreihen (85 % der Funde bestehen aus nur einem einzelnen Zeichen) und des Mangels an wiederholten Symbolen angezweifelt. Die meisten Experten nehmen an, dass die Vinča-Zeichen eine Art Schrift-Vorläufer darstellen, d. h. dass sie eine Botschaft enthielten, aber noch keine sprachlichen Äußerungen abbildeten. Eine Minderheit, wie etwa Harald Haarmann oder Marija Gimbutas halten sie für eine alteuropäische Schrift. Die meisten Zeichen fanden sich auf keramischen Gefäßen und kleinen Figuren; wenige auf anderen Trägerobjekten. Sinn und Zweck der Symbole sind unklar. Ob es sich um ein Schrift-System handelt, ist strittig. Die Symbole wurden über Jahrhunderte mit geringen Änderungen eingesetzt. Ein Argument gegen eine kultische Bedeutung der Zeichenträger ist, dass die Objekte, auf denen sie sich befinden, gewöhnlich an Abfallorten gefunden werden, so dass sie keine dauerhafte Bedeutung für ihren Eigentümer gehabt haben dürften.






Tontafeln von Tărtăria
Dabei handelt es sich um drei kleine Tontafeln, die Vinča-Zeichen zeigen. Die Tontafeln werden auf etwa 5500–5300 v.u.Z. datiert (H.Haarmann), wurden jüngst allerdings als mögliche Fälschung bezeichnet (2013, Erika Qasim).










https://de.wikipedia.org/wiki/Vinča-Kultur
https://de.wikipedia.org/wiki/Neolithisches_Heiligtum_von_Parța
https://de.wikipedia.org/wiki/Vinča-Zeichen
https://de.wikipedia.org/wiki/Tontafeln_von_Tărtăria

weitere Idole:
https://web.archive.org/web/20090606042020/http://netsell.com/lococo/pottery.html

weiter: https://kultgeschichte.blogspot.com/2011/11/vinca.html

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