Der Siedlungshügel von Karanowo ist einer der ältesten und größten Siedlungshügel in Bulgarien und in Europa. Er nimmt eine Fläche von 24.000 m² ein. Seine Höhe beträgt 13 m, seine Ausdehnung 250 × 150 m. Der Siedlungshügel entstand aus prähistorischen Siedlungen, die nacheinander an der gleichen Stelle, also übereinander, errichtet wurden. Der Siedlungshügel war mehr oder weniger 4000 Jahre lang durchgehend besiedelt, vom frühen 6. Jahrtausend (Jungsteinzeit) bis frühen 2. Jahrtausend v.u.Z. (frühe Bronzezeit).
Karanowo I-II: frühe Jungsteinzeit, ca. 6200–5500 v.u.Z.
Karanowo III-IV: Mittelneolithikum, ca. 5500–4950 v.u.Z.
Karanowo V: frühe Kupferzeit, ca. 4950–4500 v.u.Z.
Karanowo VI: späte Kupferzeit, ca. 4500–4000 v.u.Z.
= Warnakultur 4400 - 4100 v.u.Z.
Karanowo VII: späte Kupferzeit, ca. 4000- ? v.u.Z. bis frühe Bronzezeit (?)
Karanowo-Kultur I und II
Die charakteristische Keramik dieser Kultur waren tulpenförmige Becher mit einem hohlen Standfuß. Außerdem kugelförmige Gefäße mit zylindrischem Hals und Schnurgriffen.Die Oberfläche der Keramik war rot bis braun. Bei den Ornamenten waren schachbrettförmige Ornamente typisch, sowie gürtelförmige Ornamente, die mit netzförmigen Ornamenten gefüllt waren.
Die Wände der Wasserkrüge standen typischerweise senkrecht auf dem Boden der Keramikgefäße und waren dick und massiv.
Karanowo-Kultur VI
Die Karanowo-Kultur VI vermischte sich mit einer Form der Cucuteni-Tripolje-Kultur zu einem Konglomerat. Es hinterließ seine Spuren in der Nekropole von Warna.
Ab dem Ende der Kupferzeit und dem Beginn der Bronzezeit findet sich eine lange Lücke (Hiatus) in der Besiedlungsgeschichte. Die Gründe dafür sind noch nicht geklärt. Nach einer These wurde die ansässige Bevölkerung mit ihrer Kultur durch aus dem Norden eindringende Nomaden vollständig vernichtet. Diese These stützt sich auf die Ausgrabungen des Gräberfeldes von Warna aus der späten Kupferzeit (4600–4200 v.u.Z.). In Warna wurden viele Goldgegenstände gefunden, bisher das älteste bekannte verarbeitete Gold der Menschheit. Die Funde in den Gräbern belegen, dass einige der Bestatteten aus wohlhabenden Familien stammten.
Nach einer anderen These zwangen Umweltfaktoren, wie Klimawandel, Versiegen der Wasserquellen oder die Ermüdung des Bodens, die Bevölkerung für eine gewisse Zeit ihre Siedlungen zu verlassen.
Artefakte
In Karanowo wurde ein runder Stempel, vermutlich aus der Zeit des 4. bis 3. Jahrtausend v.u.Z., gefunden, der mit Zeichen versehen ist. Der Stempel hat einen Durchmesser von 6 cm und ist 2 cm dick. Die Zeichen werden von manchen für die Anfangsform einer Schrift gehalten werden, andere Wissenschaftler meinen, dass die Zeichen den westlichen Sternenhimmel (Tierkreiszeichen) darstellen.
Gräberfeld von Warna
ca. 4590–4340 v.u.Z.
Von besonderer Bedeutung sind die Kupfer- und Goldfunde, welche die Bestattungen über die regulären Gräber dieses Zeitraumes herausheben. Dominant treten ab der zweiten Phase die Rückenstrecker hervor, wobei die Hockergräber der ersten Phase im Laufe der Entwicklung kontinuierlich zurückgehen. In den letzten Phasen 4 und 5 finden sich Kupfer- und Goldgegenstände. Grab Nr. 43 enthielt das Skelett eines Mannes, der als Clanchef oder Priester angesehen wird und u.a. mit einem Goldzepter begraben wurde. In diesem Grab wurde mehr Gold als im gesamten Rest der Welt aus dieser Epoche gefunden.
weitere Artefakte:
"Lady of Pazardžik" Karanovo VI (ca.4500 v.u.Z.)
(wiki)
(wiki)
"Karanovo-Venus"
(wiki)
(wiki)
https://de.wikipedia.org/wiki/Karanowo-Kulturen
https://de.wikipedia.org/wiki/Gräberfeld_von_Warna
https://de.wikipedia.org/wiki/Warna-Kultur
https://en.wikipedia.org/wiki/Gumelnița–Karanovo_culture
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