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Neuassyrisches Reich


Nach Tukulti-apil-Ešarra I. (1114–1076 v.u.Z.) eroberten Aramäer weite Teile Nordsyriens. Die Assyrer wurden auf ihr Kerngebiet im nördlichen Mesopotamien zurückgedrängt.

Aššur-dan II. ca. 935-912 v.u.Z., errang mehrere Siege gegen die Aramäer,
Beginn der Entwicklung, die zur Bildung des Neuassyrischen Reichs führt

Neuassyrisches Großreich 911-605 v.u.Z.

Adad-nirari II., 911–891 v.u.Z., Siege gegen die Aramäer und Auseinandersetzungen mit Nabû-šuma-ukīn I. von Babylon, mit dem er sich schließlich auf einen Friedensvertrag einigte.

Tukultī-Ninurta II., etwa 890-884 v.u.Z., eroberte einige aramäische Kleinstaaten

Aššur-nâṣir-apli II., 883-859 v.u.Z., das Neuassyrische Reich gewann unter ihm wieder die Ausmaße der Zeit von Tukulti-apil-Ešarra I. Feldzüge gegen Babylon, Aramäer und Urartu. Er verlegte die Hauptstadt von Assur nach Kalḫu und brachte die Routen zum Mittelmeer wieder unter assyrische Herrschaft
-> "Bankett-Stele"

Salmānu-ašarēd III., 858-824 v.u.Z., schob die Grenze des Assyrischen Reiches weiter in Richtung auf das südliche Syrien und Israel vor. Angesichts der drohenden Gefahr schlossen sich mehrere Fürstentümer zu einer Allianz zusammen, der unter anderem das Nordreich Israel und der König von Damaskus angehörten. In der Schlacht von Qarqar 853 v.u.Z. konnte diese Koalition ansonsten rivalisierender Herrscher den assyrischen Vormarsch stoppen. Er war mit Babylonien verbündet.
-> "Schwarzer Obelisk", Tel-Dan-Stele (?)


Šamši-Adad V., 823-811 v.u.Z., hatte aber mit den Thronansprüchen seines Bruders Aššur-dayyin-apli zu kämpfen, dem es gelang, 27 bedeutende Städte des Reiches, darunter Ninive, unter seine Kontrolle zu bekommen. Šamši-Adad brauchte vier Jahre, um diesen Bürgerkrieg schließlich für sich zu entscheiden. Feldzug gegen Babylon, mit dessen Herrscher Marduk-zakir-šumi I. er schließlich einen Vertrag schloss.
Šamši-Adads Frau Šammuramat (das historische Vorbild der Semiramis), übernahm nach seinem Tod die Regentschaft für seinen unmündigen Sohn Adad-nīrārī III.

Adad-nīrārī III., 810–781 v.u.Z., zahlreiche Feldzüge u.a. gegen Hethiter, Amoriter, Aram (unter Ben-Hadad III.) und Damaskus

Dem Tod Adad-nīrārīs folgte in Assyrien eine Periode der Schwächung der Königsmacht, in der erneut lokale Gewalten und die Heerführer an Einfluss gewannen. Erst Tukulti-apil-Ešarra III. gelang rund vierzig Jahre später die Wiederherstellung der königlichen Machtposition.

Tukulti-apil-Ešarra III. (akkadisch) oder biblisch Tiglat-Pileser III. war von 745-726 v.u.Z.. In mehreren Schlachten gelang es ihm, die Fürstentümer des heutigen Syrien und Libanon zu erobern und im Jahr 733 v.u.Z. bis Aram (Damaskus) vorzudringen, das er belagerte.Danach eroberte Tiglat-Pileser Babylon. Er ließ sich dort unter dem Namen Pulu zum König von Babylonien krönen. Nach seinem Tod bestieg Kronprinz Ulūlāja (Ululaju) den Thron. Wie sein Vater verwendete er seinen Prinzennamen als König von Babylonien. In Assyrien nannte er sich Salmānu-ašarēd V., der biblisch überlieferte Name ist Salmanassar.

Salmānu-ašarēd V. (biblisch Salmanassar) 726-721 v.u.Z., fiel einem Mordanschlag zum Opfer

Šarru-kīn II. (biblisch auch Sargon II.) 721-705 v.u.Z., Namensgeber der Sargoniden-Dynastie. Womöglich Usurpator und am Anschlag auf Salmanassar beteiligt. Sieg über Urartu, Niederwerfung der Mannäer, Stützpunkt an der ägyptischen Grenze, Angriff gegen Allianz von Babyloniern und Elamitern an, die unter der Führung des Chaldäers Marduk-apla-iddina II standen. Begründete Dur Šarrukin als neue Hauptresidenz. Sargon II. fällt im Iran im Kampf gegen die Kimmerer.
-> akkadische Sargonlegende

Sin-ahhe-eriba (hebräisch Sanherib) von 705/704 bis 681/680 v.u.Z., unterdrückte 703 v.u.Z. einem Aufstand der Babylonier unterdrückt und Marduk-apla-iddina II., dann Feldzug gegen die Kassiten, 702 v.u.Z. Feldzug nach Hatti (Syrien), Aram, Sidon und Juda (unter Hiskija -> Deportation), 689 v.u.Z. wurde Babylon (unter Mušezib-Marduk) zerstört. Ninive wurde zur Hauptstadt Assyriens. Sanherib war auch König von Babylon

Asarhaddon 680-669 v.u.Z., Sanherib wurde 681 v.u.Z. ermordet; ob Asarhaddon hinter der Tat stand, ist unklar; tatsächlich musste er in einem sechswöchigen Bürgerkrieg seinen Anspruch gegen Arda-Mulissu und seine Brüder mit Gewalt durchsetzen. Asarhaddon stieß nach Ägypten vor und schlug König Taharqa, Memphis wurde eingenommen. Er baute Babylon wieder auf und war König von Babylon.
-> Siegesstele des Asarhaddon, Vasallenverträge





Aššur-bāni-apli (biblisch Assurbanipal) 668/669-631/627 v.u.Z., sein Bruder Šamaš-šuma-ukin wurde König von Babylon und rebellierte mit der Unterstützung der Aramäer, Elamiter und Araber. 647 v.u.Z. unterwarf Aššur-bāni-apli nach vierjährigen Kämpfen Babylonien und wurde selbst König von Babylon
-> Bibliothek des Aššurbanipal

Aššur-etil-ilani vermutlich 631-627 v.u.Z.

Sîn-šumu-līšir 627 v.u.Z.

Sîn-šarru-iškun 627- 612 v.u.Z.. Der Babylonier Nabopolassar vertrieb die Assyrer 626 v.u.Z. endgültig aus Babylonien (Beginn Neubabylonisches Reich). 616 v.u.Z. zog ein babylonisches Heer unter König Nabopolassar nach Assyrien: 614 v.u.Z. fiel die Stadt Aššur, 612 v.u.Z. Ninive, dabei starb Sîn-šarru-iškun bei einem gemeinsamen Angriff der Babylonier, Meder und Skythen. In den verbliebenen, noch nicht eroberten assyrischen Gebieten im Westen um Harran erklärte sich Aššur-uballiṭ II. zum König

Aššur-uballiṭ II. war der letzte König des Assyrischen Reichs von 611 v.u.Z. bis zu dessen vollständiger Vernichtung 608 v.u.Z.. 610 v.u.Z. marschierte die gesamte medisch-babylonische Streitmacht vor Harran auf. Aššur-uballiṭ II. erhielt Unterstützung durch ägyptische Truppen. Er hatte bereits bei Pharao Psammetich I, der sich selbst erst 653 v.u.Z. aus deren Vorherrschaft der Assyrer befreit hatte, um Hilfe gebeten, der darauf reagierte, aber noch während seiner Vorbereitungen auf einen Feldzug unerwartet verstarb, worauf Necho II. eingriff, aber der Untergang Assyriens konnte nicht aufgehalten werden.



Neubabylonische Reich 626-539 v.u.Z.






Assyrisches Reich – Wikipedia
Aššur-dan II. – Wikipedia 
Adad-nirari II. – Wikipedia
Tukulti-Ninurta II. – Wikipedia
Aššur-nâṣir-apli II. – Wikipedia
-> Die Bankett-Stele von Assurnasirpal II. in Nimrud (theologische-links.de)
Salmānu-ašarēd III. – Wikipedia
Šamši-Adad V. – Wikipedia
Adad-nīrārī III. – Wikipedia
Tukulti-apil-Ešarra III. – Wikipedia
Salmānu-ašarēd V. – Wikipedia

Šarru-kīn II. – Wikipedia
Sîn-aḫḫe-eriba – Wikipedia
Asarhaddon – Wikipedia
-> Siegesstele des Asarhaddon – Wikipedia
-> Asarhaddon und das Deuteronomium (religionskritisch.blogspot.com)
Aššur-bāni-apli – Wikipedia
-> Bibliothek des Aššurbanipal – Wikipedia

Aššur-etil-ilani – Wikipedia
Sîn-šumu-līšir – Wikipedia
Sîn-šarru-iškun – Wikipedia
Aššur-uballiṭ II. – Wikipedia

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