Aus dem Alten Orient sind seit dem Ende des 3. Jts. v. u. Z. ca. 34 Grundrisszeichnungen bekannt. Davon stammen 14 Pläne aus dem 3. JT., 12 aus dem 2. JT. und 8 aus dem 1. Jt. v. u. Z. Die meisten Grundrisse wurden auf Tontafeln gezeichnet; nur in einem Fall wurde ein Grundriss in Stein gemeißelt. (Auch aus dem alten Ägypten sind weitere 15 Gebäudepläne bekannt.)
17 der mesopotamischen Bauzeichnungen stellen Wohnhäuser dar. 4 Baupläne geben Tempel wieder, weitere 4 Zikkurrate und 7 nicht genau bestimmbare repräsentative Gebäude. 2 Baupläne können nicht genau gedeutet werden, da sie zu schlecht erhalten sind. Etwa die Hälfte der Baupläne enthält innerhalb der Zeichnung Maßangaben. Abgesehen von der Ansicht einer Zikkurrat handelt es sich in allen anderen Fällen um Grundrisse, d. h. um senkrechte Projektionen eines Bauwerks auf einer waagerechten Ebene. Beim Zeichnen wurde großer Wert auf die gerade Führung der Linien, auf Parallelität und Rechtwinkligkeit gelegt. Die verwendeten Maßstäbe reichen von 1:67 bis 1:360. Die Geradlinigkeit und die Maßstäblichkeit der Zeichnungen deuten auf die Anwendung von Messlinealen. Der sumerische Terminus für „Bauplan“ ist geš-hur, was auch „Grundriss“ und „Zeichnung“ bedeutet.
(Abb.1) Der Grundriss eines repräsentativen Gebäudes aus Babylon, der als neubabylonisch gilt (Mitte des 1. Jt. v. u. Z.), gehört zu den ausführlichsten Plänen. Bemerkenswert ist ferner die häufige Verwendung von Bruchzahlen, nicht nur bei der Angabe von Mauerlängen, sondern auch von Mauerstärken und Türöffnungen. In den anderen Bauzeichnungen werden vornehmlich ganze Zahlen verwendet.
(Abb.2) Eine Bauzeichnungen aus dem ausgehenden 3. Jt. v.u.Z. (Ur III-Zeit) stellt den Grundriss eines Tempels dar. Eine Elle auf der Zeichnung misst ca. 0,27 cm im Durchschnitt, so dass sich ein Maßstab von ca. 1:180 ergibt, wenn eine Elle von ca. 50 cm angenommen wird. Die kleinste Einheit auf dem Messlineal in der Gudea Statue B misst ebenfalls 0,27 cm.
https://www.academia.edu/12472213/Mesopotamische_Bauzeichnungen_in_G._Selz_ed._Die_empirische_Dimension_altorientalischer_Forschungen_Wien_2011_543_586_WOO_6_
(Abb.1) https://cdli.ucla.edu/search/archival_view.php?ObjectID=P368316
(Abb.2) https://cdli.ucla.edu/search/archival_view.php?ObjectID=P112404
17 der mesopotamischen Bauzeichnungen stellen Wohnhäuser dar. 4 Baupläne geben Tempel wieder, weitere 4 Zikkurrate und 7 nicht genau bestimmbare repräsentative Gebäude. 2 Baupläne können nicht genau gedeutet werden, da sie zu schlecht erhalten sind. Etwa die Hälfte der Baupläne enthält innerhalb der Zeichnung Maßangaben. Abgesehen von der Ansicht einer Zikkurrat handelt es sich in allen anderen Fällen um Grundrisse, d. h. um senkrechte Projektionen eines Bauwerks auf einer waagerechten Ebene. Beim Zeichnen wurde großer Wert auf die gerade Führung der Linien, auf Parallelität und Rechtwinkligkeit gelegt. Die verwendeten Maßstäbe reichen von 1:67 bis 1:360. Die Geradlinigkeit und die Maßstäblichkeit der Zeichnungen deuten auf die Anwendung von Messlinealen. Der sumerische Terminus für „Bauplan“ ist geš-hur, was auch „Grundriss“ und „Zeichnung“ bedeutet.
(Abb.1) Der Grundriss eines repräsentativen Gebäudes aus Babylon, der als neubabylonisch gilt (Mitte des 1. Jt. v. u. Z.), gehört zu den ausführlichsten Plänen. Bemerkenswert ist ferner die häufige Verwendung von Bruchzahlen, nicht nur bei der Angabe von Mauerlängen, sondern auch von Mauerstärken und Türöffnungen. In den anderen Bauzeichnungen werden vornehmlich ganze Zahlen verwendet.
(Abb.2) Eine Bauzeichnungen aus dem ausgehenden 3. Jt. v.u.Z. (Ur III-Zeit) stellt den Grundriss eines Tempels dar. Eine Elle auf der Zeichnung misst ca. 0,27 cm im Durchschnitt, so dass sich ein Maßstab von ca. 1:180 ergibt, wenn eine Elle von ca. 50 cm angenommen wird. Die kleinste Einheit auf dem Messlineal in der Gudea Statue B misst ebenfalls 0,27 cm.
https://www.academia.edu/12472213/Mesopotamische_Bauzeichnungen_in_G._Selz_ed._Die_empirische_Dimension_altorientalischer_Forschungen_Wien_2011_543_586_WOO_6_
(Abb.1) https://cdli.ucla.edu/search/archival_view.php?ObjectID=P368316
(Abb.2) https://cdli.ucla.edu/search/archival_view.php?ObjectID=P112404
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