Direkt zum Hauptbereich

Brief von Ibbi-Suen an Puzur-Šulgi in der Hoffnung auf den Sturz von Išbi-Erra


Version A.
1-3. Sprich zu Puzur-Šulgi, dem Gouverneur von Kazallu: Das sagt Ibbi-Suen, dein Herr:
4-5. Als ich unter den Truppen für dich ausgewählt hatte, standst du Ihnen als Gouverneur von Kazallu zur Verfügung. Aber wie in meinem Fall, sind nicht deine Truppen ein Beweis für deine Wichtigkeit?

6-9. Warum hast du mir jemanden geschickt, der sagte: "Išbi-Erra hat seine Augen auf mich gerichtet - also lass mich zu dir kommen, wenn er über mich herfällt"?

10-14. Wieso wusstes du nicht, wie lange es dauern würde, bis Išbi-Erra in die Bergländer zurückkehrt? Warum hast du und Girbubu, der Gouverneur von Ĝirikal, ihn nicht mit den Truppen konfrontiert, die du zur Hand hatten? Wie konntest du ihm erlauben,  ……?

15-19. Heute verabscheut Enlil Sumer und hat einen Affen, der aus diesen Gebirgsländern hervorgegangen ist, zum Hirten über des Landes erhoben.  In diesem Moment hat Enlil das Königtum an jemanden gegeben, der Asafoetida (Gewürz) verkauft , einen umherwandelnden Verbrecher - an Išbi-Erra, der nicht sumerischen Ursprungs ist.

20-24. Sieh, die Versammlung, in der sich die Götter und Sumer selbst befinden, wurde zerstreut! Vater Enlil, dessen Worte sich durchsetzen, sagte: "Bis der Feind aus Urim vertrieben wurde, wird Išbi-Erra, der Mann aus Mari, Urims Fundamente herausreißen. Er wird tatsächlich Sumer wie Getreide ausnehmen." Genau so hat er gesprochen.

25-28. Obwohl du als Gouverneure der verschiedenen (Gegenden/Soldaten ...?) eingesetzt wurdest, werden die anderen nach Enlils Wort zu Išbi-Erra abwandern. Wenn du deine Stadt und deine Gefährten dem Feind übergibst, wird Išbi-Erra dich nicht als seinen treuen und angenehmen Diener anerkennen.

29-34. Möge jetzt herbeigeführt werden, dass gute Worte wiederhergestellt werden und Verrat ausgelöscht wird. Lass Išbi-Erra unter den Menschen dort an der Ernte teilnehmen; aber du selbst, kehre nicht zurück und komm nicht zu mir! Sein Griff soll die Stadt nicht erreichen! Dieser Mann aus Mari mit dem Verständnis eines Hundes soll keine Herrschaft ausüben!

35-38. Jetzt hat Enlil, mein Helfer, die Martu aus ihren Bergländern aufsteigen lassen. Jetzt hat Enlil …… die Tidnum aus ihren Bergländern kommen lassen. Sie werden Elam abwehren und Išbi-Erra ergreifen. Das Land zurückzugewinnen, wird in der Tat unsere Macht in allen fremden Ländern bekannt machen. Es eilt! Sei nicht nachlässig!




Ibbi-Sin (auch Ibbi-Suen) war von 2028 bis 2004 v.u.Z. der fünfte und letzte Herrscher der III. Dynastie von Ur. Išbi-Erra, einem Ausländer aus Mari, der in die Dienste von Ibbi-Sin getreten war wurde beim Zusammenbruch des Imperiums König und Begründer der Dynastie von Isin.


Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Schöpfungsmythen der Aborigines/Australien

Wie das Land entstand  Zu Anbeginn gab es nur das große Salzwasser. Aus den Tiefen stieg Ungud, die Regenbogenschlange, empor. Steil richtete sie sich auf und warf ihren Bumerang in einem weiten Umkreis über das Meer. Mehrmals berührte der Bumerang auf seinem Flug die Fläche des Salzwassers, und dort schäumte das Wasser auf, und glattes, ebenes Land kam zum Vorschein. Ungud wanderte über dieses neue, weiche Land und legte viele Eier, aus denen neue Urzeitwesen schlüpften. Es waren die Wondjina, und sie wanderten in alle Richtungen. Wie die ersten Männer entstanden Vor langer Zeit schuf Pund-jel der große Schöpfergeist alle Dinge auf der Erde und alle Lebewesen, außer den Frauen. Er trug ein großes Steinmesser bei sich, und als er die Erde schuf, zerschnitt er sie an vielen Stellen, so dass Berge, Täler und Wasserläufe entstanden. Dann schnitt er mit seinem Messer drei größere Rindenstücke. Auf das erste legte er feuchten Ton, den er so lange bearbeitete, bis er glatt

Alteuropa - Überblick

Pleistozän Steinzeit Altsteinzeit Altpaläolithikum Mittelpaläolithikum Jungpaläolithikum Holozän Mittelsteinzeit Jungsteinzeit Kupfersteinzeit Bronzezeit Frühe Bronzezeit Mittlere Bronzezeit Späte Bronzezeit Eisenzeit Historische Zeit Pleistozän Das Pleistozän ist ein Zeitabschnitt in der Erdgeschichte. Es begann vor etwa 2,588 Millionen Jahren und endete um 9.660 ± 40 Jahre v.u.Z. mit dem Beginn der Holozän-Serie, der Jetztzeit. Somit dauerte das Pleistozän etwa 2,5 Millionen Jahre. http://de.wikipedia.org/wiki/Pleistoz%C3%A4n V Steinzeit Pleistozän - Altsteinzeit (Altpaläolithikum, Mittelpaläolithikum, Jungpaläolithikum), Holozän - Mittelsteinzeit, Jungsteinzeit, Kupfersteinzeit Als Steinzeit bezeichnet man den Zeitabschnitt der Menschheitsgeschichte, von dem angenommen wird, dass die damaligen Menschen als Werkstoff vorrangig Stein verwendeten (neben Holz, Knochen und Horn). Sie begann vor 2,6 Millionen Jahren und endete, als die Menschen seit dem 7. Jahrtause

Schöpfungsmythen der Maori (Neuseeland)

Schöpfungsmythos der Maori (Neuseeland) Die Geschichte „der Söhne des Himmels und der Erde.“ Die Himmel, die über uns sind, und die Erde, die unter uns liegt, sind die Erzeuger der Menschen und der Ursprung aller Dinge. Denn früher lagen die Himmel auf der Erde, und alles war Finsternis. Nie waren sie getrennt gewesen. Und die Kinder des Himmels und der Erde suchten den Unterschied zwischen Licht und Finsternis zu entdecken —  zwischen Tag und Nacht; denn die Menschen waren zahlreich geworden; aber die Finsternis währte noch fort. Im Andenken an diese Zeit sagt man: „während der Nacht“, „die erste Nacht“, „von der ersten bis zur zehnten Nacht, von der zehnten bis zur hundertsten, von der hundertsten bis zur tausendsten“ — , was bedeuten soll, dass die Finsternis ohne Grenzen und das Licht noch nicht vorhanden gewesen war. So ratschlagten die Söhne Kangi’s (des Himmels) und Papa’s (der Erde) miteinander und sprachen: „Lasset uns Mittel suchen, um Himmel un