Die Shang-Dynastie wird traditionell als die zweite Dynastie in der chinesischen Geschichte angesehen und regierte in China zwischen dem 18. und 11. Jahrhundert v.u.Z.. Sie folgte der in ihrer Existenz umstrittenen Xia-Dynastie und wurde von der Zhou-Dynastie abgelöst. Die Shang-Dynastie ist die erste chinesische Dynastie, die schriftliche Dokumente hinterlassen hat.
Yinxu, die Reste der Hauptstadt der späteren Shang-Dynastie, wurden Anfang des 20. Jahrhunderts in entdeckt. Neben Fundamenten von Palästen und Tempeln wurden dort unter anderem elf Königsgräber gefunden. Über zehntausend Gegenstände aus Bronze, Jade, Stein, Knochen und Keramik wurden bislang ausgegraben. Dazu kommen noch mehr als 20.000 Orakelknochen, die Einblicke in Politik, Wirtschaft, Kultur, Religion, Geographie, Astronomie, Kalender, Kunst und Medizin jener Zeit gewähren. Auf den Orakelknochen sind bspw. Aufzeichnungen über Kometen gefunden worden. Es wurden auch Bewegungen des Planeten Mars identifiziert.
Die Könige der Shang-Dynastie galten als Repräsentanten Gottes auf der Erde und genossen damit nicht nur die höchste weltliche Macht, sondern auch die höchste geistliche Autorität. Die ausgegrabenen Königsgräber sind reich an Beigaben für die Toten, so dass man davon ausgehen kann, dass die Shang-Menschen an ein Leben nach dem Tod glaubten. Mit den Königen wurden auch Hunderte von Sklaven begraben.
Belegt ist auch, dass der schamanistische Wuismus sehr verbreitet war und zur Religion der Shang gehörte. Die ersten schriftlichen chinesischen Dokumente waren Orakelknochen, die vor allem dem Befragen einer göttlichen Urteilsinstanz dienten. Verehrt wurden Geister wie auch Ahnen. Der Wuismus wurde womöglich schon in der Hongshan-Kultur (u.Z.) praktiziert.
Frauen genossen anscheinend eine hohe Stellung in der Gesellschaft. So kamen viele Orakelknochen von ranghohen Edelfrauen. Nachweisbar ist das Brauen von alkoholhaltigen Getränken mit Getreide. Ebenfalls nachweisbar ist die Nutzung von Seide.
Bild: Steinerner Wasserbüffel; Shang-Dynastie, König Wu Ding (um 1300 v.u.Z.)

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