'Herz' im Hethitischen
Die hethitische Form für Herz lautet im Nominativ wohl ker oder kir (Sommer 1938: 9396; Kronasser 1962: I, 123 f., 161, 340). Das Wort wird häufig bloß logographisch als CÀ geschrieben. Die Form ist aus gelegentlichen Schreibungen wie ki-ir-mi-it 'mein Herz' (KBo XII 18 I 11) oder ki-ir-te-it 'dein Herz' (KBo XII 18 I 9) sowie aus sprachvergleichenden Erwägungen zu erschließen. Die Stammform im Dativ-Lokativ lautet kard-, von ihr lässt sich wohl auch die Bildungen kar-ta-aš-ma ( = kartas-ma, Götze 1930: 58 I 13) ableiten, die insofern bemerkenswert ist, als mit ihr, die "wörtlich" so etwas wie 'das des Herzens bedeuten' das Konzept 'Wunsch, Wille' ausgedrückt wird (vgl. dazu weiter unten die Bemerkungen zu entsprechenden Verwendung von akkadisch libbu(m) und ägyptisch jb). In der nah mit dem Hethitischen verwandten anatolischen Sprache Palaisch kommt für 'Herz' der Terminus ka-a-ar-ti vor (Carruba 1972: 58).
'Herz' im Akkadischen
Auch im Akkadischen begegnen eine Vielzahl von Verwendungsweisen des Lexems für 'Herz'. Die Termini dafür sind libbu(m), nupäru(m), Ëurru(m). Bei weitem am häufigsten tritt das Lexem
libbu(m) auf. Die wichtigsten Verwendungsweisen lassen sich nach folgenden Gruppen klassifizieren:
(a) Im körperlichen Sinne für 'Herz' oder 'Abdomen'. Das Substantiv libbu(m) kann allgemein 'Bauch' (im Plural auch 'Eingeweide') bedeuten, wobei es im konkreten Einzelfall nicht immer leicht ist, die exakte Bedeutung zu erschließen. Vom heutigen Kenntnisstand läßt sich nicht mit Sicherheit sagen, ob das Herz als der Motor des Blutkreislaufes erkannt war oder nicht, allerdings steht fest, daß man den Pulsschlag als Lebensäußerung identifizierte und wußte, daß sein Aufhören das Ende des Lebens anzeigte (so z.B. in Gilgamesch VIII/II 16).
(b) Mit der Bedeutung 'Gedanke' (itti libbïSu dabäbu(m) 'mit seinem Herzen sprechen', d.h. 'bedenken'); 'Verstand' (tum mimma laiSSu libbakâ Saniätim mimma la ubbalam "es gibt keinen Grund, sich Sorgen zu machen, dein Verstand muß nicht über eine andere Möglichkeit nachdenken"); des Bewußtseins (z.B. man sagt über eine Krankheit libbaSu ër 'sein Herz ist hell';
(c) Als Sitz der Seele. Libbu in Zusammenhang mit kabattu (Bauch) kann sich auch auf Moralempfinden und Intellekt beziehen.
(d) Als Sitz des Vorhabens, des Wunsches: z.B. (libbaka lêqâSSima 'nimm sie, wenn du willst'); 'aus ganzem Herzen' (ina kul libbiSu, ana gammurti libbiSu); aSar libbï 'Ort des Herzens = Wunsch'.
(e) Als Sitz der Gefühle (ina muXXi libbï nadû 'sich zu Herzen nehmen'), der Leidenschaft. Libbu läßt sich auch insofern mit kabattu (Bauch) in Verbindung bringen, als beide Worte sowohl unterschiedliche Aspekte von Affektivität beinhalten – 'Böses, heftige Gefühle' (Xüdu(m), Xüd(u) libbi, Æübu(m), Æüb libbi 'Herzensfreude').
(f) Mit der Bedeutung 'Inneres' oder 'Innenseite' eines Landes, einer Region, einer Stadt (libbi äli), eines Gebäudes, des Körpers oder eines Körperteils (libbi ïni 'Innenseite der Augen'; libbi appi 'Innenseite der Nase'; ina Samämü libbi 'im innersten Herzen').
(g) Sonstiges. Herz als Stamm einer Dattelpalme (auch Knospe und Blatt); ina libbi gamri 'aus ganzem Herzen'; nakädu(m) 'klopfen lassen'; Saplänu(m) 'im Herzen (geheim)'; ana libbï- Sadädu(m). Grammatikalisiert als Präposition mit Bedeutungen wie 'in', 'gehört zu', 'als', 'gemäß', 'unter', 'zwischen'. Anders als in späteren Perioden, soll in den Epen und Sagen aus altbabylonischer Zeit das Herz noch nicht als das Lebenszentrum erscheinen. Die Ischtar-Epen handeln vom betrübten, gekränkten Herzen der Liebesgöttin Ischtar und vom rachsüchtigen Herz der Todesgöttin Erischkegal. Im Gilgamesch-Epos ist das Herz das empfindende Organ, mit dem der Mensch Sehnsucht verspürt, sich fürchtet, hofft und getröstet wird.
'Herz' im Ägyptischen
Die in ägyptischen Texten der verschiedensten Perioden gebräuchlichen Ausdrücke für 'Herz' sind jb und H#tj.
(a) 'Herz' als Bezeichnung des Körperorgans.
(b) Als Organ des Gedankens. Das Herz kann wissen (Ani 2,14-15), denken (Urk. IV 434,8), planen (Urk. IV 1213,14), aber auch ignorant sein (Anastasi V 6,2). In Zusammenhang mit der Religion ist das Herz das Zentrum der Organe, weil der Gott die Welt nach dem Master von drei Körperaktivitäten geschaffen hat, nämlich:
- a) Die Sinne nehmen wahr.
- b) Das Herz denkt und erkennt.
- c) Die Zunge befiehlt es den Gliedern.
Man geht davon aus, daß das Herz eng mit der Zunge verbunden ist, da sie wiederholt, was vom Herzen erdachte wurde, wie beispielsweise in der Götterlehre (Junker 1940: 59ff. und 70ff.), in der Atum als Weltschöpfer dank des Herzes und der Zunge erscheint: "Es entstand ja jedes Gotteswort durch das, was von dem Herzen erdacht und von der Zunge befohlen wurde". Bei Ani (W-137) steht jwtj jb, das ich als 'unbedacht' im Sinn von 'gedankenlos' übersetze.
(c) 'Herz' als Bezeichnung der Seele oder des Selbsts einer Person.
(d) Als Sitz des Willens (E-81; E-66). Laut Assmann ersetzt das Herz in dieser Funktion den König in den Inschriften des Alten Reiches (1996: 158).
(e) 'Herz' als Bestandteil von Kollokationen zum Ausdruck von Charakter, Gefühlen oder allgemeinen Befindenszustände einer Person.
(f) 'Herz' als Bezeichnung für das Innere, die Mitte oder das Zentrum von etwas. Die Lexeme für 'Herz' wurden von den Ägyptern als Bestandteil zusammengesetzter Präpositionen oder daraus abgeleiteter Ausdrücke verwendet, die oft eine Grundbedeutung wie 'inmitten, im Innern, in der Mitte' besitzen
Assmann (1996: 143-144) hat sich im Zusammenhang mit dem Wort 'Herz' als Teil von Lokalausdrücken dahingehend geäußert, daß mit seiner Hilfe drei Stadien der Unterscheidung von Innen und Außen markiert werden, und zwar das Stadium der Indifferenz, das Stadium der Unterscheidung und zuletzt das Stadium des Hiatus zwischen Außen und Innen. Für die Geschichte ägyptischer Herzkonzepte sind die ersten zwei Gruppen dieser Entwicklung wichtiger als die dritte.
(g) Sonstiges. 'Herz' im Sinne von Sehnsucht
Für Sprachinteressierte, ein kleiner Einblick:
"Herz":...
INDOEUROPÄISCH (*^k^erd-, kerd-en, kr1d-yA-)
- ANATOLISCH: hethitisch kêr- oder kir-
- GRIECHISCH êáñäßá
- ROMANISCH: lateinisch cor (Genitiv cordis)
- ARMENISCH: altarmenisch sirt
- INDO-IRANISCH (*gflhr8d-): avestisch z´r´d-, altindisch hr8d-
- SLAVISCH: altkirchenslavisch srúdíce
- BALTISCH: altpreußisch seyr
- KELTISCH: altirisch cride, modernes irisch croidhe 'Herz, Zentrum'
- GERMANISCH: altenglisch heorte, modernes englisch heart; neuhochdeutsch Herz
Die hethitische Form für Herz lautet im Nominativ wohl ker oder kir (Sommer 1938: 9396; Kronasser 1962: I, 123 f., 161, 340). Das Wort wird häufig bloß logographisch als CÀ geschrieben. Die Form ist aus gelegentlichen Schreibungen wie ki-ir-mi-it 'mein Herz' (KBo XII 18 I 11) oder ki-ir-te-it 'dein Herz' (KBo XII 18 I 9) sowie aus sprachvergleichenden Erwägungen zu erschließen. Die Stammform im Dativ-Lokativ lautet kard-, von ihr lässt sich wohl auch die Bildungen kar-ta-aš-ma ( = kartas-ma, Götze 1930: 58 I 13) ableiten, die insofern bemerkenswert ist, als mit ihr, die "wörtlich" so etwas wie 'das des Herzens bedeuten' das Konzept 'Wunsch, Wille' ausgedrückt wird (vgl. dazu weiter unten die Bemerkungen zu entsprechenden Verwendung von akkadisch libbu(m) und ägyptisch jb). In der nah mit dem Hethitischen verwandten anatolischen Sprache Palaisch kommt für 'Herz' der Terminus ka-a-ar-ti vor (Carruba 1972: 58).
'Herz' im Akkadischen
Auch im Akkadischen begegnen eine Vielzahl von Verwendungsweisen des Lexems für 'Herz'. Die Termini dafür sind libbu(m), nupäru(m), Ëurru(m). Bei weitem am häufigsten tritt das Lexem
libbu(m) auf. Die wichtigsten Verwendungsweisen lassen sich nach folgenden Gruppen klassifizieren:
(a) Im körperlichen Sinne für 'Herz' oder 'Abdomen'. Das Substantiv libbu(m) kann allgemein 'Bauch' (im Plural auch 'Eingeweide') bedeuten, wobei es im konkreten Einzelfall nicht immer leicht ist, die exakte Bedeutung zu erschließen. Vom heutigen Kenntnisstand läßt sich nicht mit Sicherheit sagen, ob das Herz als der Motor des Blutkreislaufes erkannt war oder nicht, allerdings steht fest, daß man den Pulsschlag als Lebensäußerung identifizierte und wußte, daß sein Aufhören das Ende des Lebens anzeigte (so z.B. in Gilgamesch VIII/II 16).
(b) Mit der Bedeutung 'Gedanke' (itti libbïSu dabäbu(m) 'mit seinem Herzen sprechen', d.h. 'bedenken'); 'Verstand' (tum mimma laiSSu libbakâ Saniätim mimma la ubbalam "es gibt keinen Grund, sich Sorgen zu machen, dein Verstand muß nicht über eine andere Möglichkeit nachdenken"); des Bewußtseins (z.B. man sagt über eine Krankheit libbaSu ër 'sein Herz ist hell';
(c) Als Sitz der Seele. Libbu in Zusammenhang mit kabattu (Bauch) kann sich auch auf Moralempfinden und Intellekt beziehen.
(d) Als Sitz des Vorhabens, des Wunsches: z.B. (libbaka lêqâSSima 'nimm sie, wenn du willst'); 'aus ganzem Herzen' (ina kul libbiSu, ana gammurti libbiSu); aSar libbï 'Ort des Herzens = Wunsch'.
(e) Als Sitz der Gefühle (ina muXXi libbï nadû 'sich zu Herzen nehmen'), der Leidenschaft. Libbu läßt sich auch insofern mit kabattu (Bauch) in Verbindung bringen, als beide Worte sowohl unterschiedliche Aspekte von Affektivität beinhalten – 'Böses, heftige Gefühle' (Xüdu(m), Xüd(u) libbi, Æübu(m), Æüb libbi 'Herzensfreude').
(f) Mit der Bedeutung 'Inneres' oder 'Innenseite' eines Landes, einer Region, einer Stadt (libbi äli), eines Gebäudes, des Körpers oder eines Körperteils (libbi ïni 'Innenseite der Augen'; libbi appi 'Innenseite der Nase'; ina Samämü libbi 'im innersten Herzen').
(g) Sonstiges. Herz als Stamm einer Dattelpalme (auch Knospe und Blatt); ina libbi gamri 'aus ganzem Herzen'; nakädu(m) 'klopfen lassen'; Saplänu(m) 'im Herzen (geheim)'; ana libbï- Sadädu(m). Grammatikalisiert als Präposition mit Bedeutungen wie 'in', 'gehört zu', 'als', 'gemäß', 'unter', 'zwischen'. Anders als in späteren Perioden, soll in den Epen und Sagen aus altbabylonischer Zeit das Herz noch nicht als das Lebenszentrum erscheinen. Die Ischtar-Epen handeln vom betrübten, gekränkten Herzen der Liebesgöttin Ischtar und vom rachsüchtigen Herz der Todesgöttin Erischkegal. Im Gilgamesch-Epos ist das Herz das empfindende Organ, mit dem der Mensch Sehnsucht verspürt, sich fürchtet, hofft und getröstet wird.
'Herz' im Ägyptischen
Die in ägyptischen Texten der verschiedensten Perioden gebräuchlichen Ausdrücke für 'Herz' sind jb und H#tj.
(a) 'Herz' als Bezeichnung des Körperorgans.
(b) Als Organ des Gedankens. Das Herz kann wissen (Ani 2,14-15), denken (Urk. IV 434,8), planen (Urk. IV 1213,14), aber auch ignorant sein (Anastasi V 6,2). In Zusammenhang mit der Religion ist das Herz das Zentrum der Organe, weil der Gott die Welt nach dem Master von drei Körperaktivitäten geschaffen hat, nämlich:
- a) Die Sinne nehmen wahr.
- b) Das Herz denkt und erkennt.
- c) Die Zunge befiehlt es den Gliedern.
Man geht davon aus, daß das Herz eng mit der Zunge verbunden ist, da sie wiederholt, was vom Herzen erdachte wurde, wie beispielsweise in der Götterlehre (Junker 1940: 59ff. und 70ff.), in der Atum als Weltschöpfer dank des Herzes und der Zunge erscheint: "Es entstand ja jedes Gotteswort durch das, was von dem Herzen erdacht und von der Zunge befohlen wurde". Bei Ani (W-137) steht jwtj jb, das ich als 'unbedacht' im Sinn von 'gedankenlos' übersetze.
(c) 'Herz' als Bezeichnung der Seele oder des Selbsts einer Person.
(d) Als Sitz des Willens (E-81; E-66). Laut Assmann ersetzt das Herz in dieser Funktion den König in den Inschriften des Alten Reiches (1996: 158).
(e) 'Herz' als Bestandteil von Kollokationen zum Ausdruck von Charakter, Gefühlen oder allgemeinen Befindenszustände einer Person.
(f) 'Herz' als Bezeichnung für das Innere, die Mitte oder das Zentrum von etwas. Die Lexeme für 'Herz' wurden von den Ägyptern als Bestandteil zusammengesetzter Präpositionen oder daraus abgeleiteter Ausdrücke verwendet, die oft eine Grundbedeutung wie 'inmitten, im Innern, in der Mitte' besitzen
Assmann (1996: 143-144) hat sich im Zusammenhang mit dem Wort 'Herz' als Teil von Lokalausdrücken dahingehend geäußert, daß mit seiner Hilfe drei Stadien der Unterscheidung von Innen und Außen markiert werden, und zwar das Stadium der Indifferenz, das Stadium der Unterscheidung und zuletzt das Stadium des Hiatus zwischen Außen und Innen. Für die Geschichte ägyptischer Herzkonzepte sind die ersten zwei Gruppen dieser Entwicklung wichtiger als die dritte.
(g) Sonstiges. 'Herz' im Sinne von Sehnsucht
Für Sprachinteressierte, ein kleiner Einblick:
"Herz":...
INDOEUROPÄISCH (*^k^erd-, kerd-en, kr1d-yA-)
- ANATOLISCH: hethitisch kêr- oder kir-
- GRIECHISCH êáñäßá
- ROMANISCH: lateinisch cor (Genitiv cordis)
- ARMENISCH: altarmenisch sirt
- INDO-IRANISCH (*gflhr8d-): avestisch z´r´d-, altindisch hr8d-
- SLAVISCH: altkirchenslavisch srúdíce
- BALTISCH: altpreußisch seyr
- KELTISCH: altirisch cride, modernes irisch croidhe 'Herz, Zentrum'
- GERMANISCH: altenglisch heorte, modernes englisch heart; neuhochdeutsch Herz
AFROASIATISCH (*lb-)
- ÄGYPTISCH (*lib- und *rt-): altäg. jb und H#t(j)
- SEMITISCH (*lbb-):
- - akkadisch libbu(m),
- - ugaritisch lb-,
- - hebräisch bl lëb,
- - aramäisch lêbbö,
- - arabisch ّ ﻟﺐ lubbun,
- - südarabisch lêbb-
- BERBERISCH (*ulK^ < *ulB): ahaggar ul, taneslemt ulh, shilh ul, siwa uli, augila ul
- KUSCHITISCH (*lb-): bedja lëb 'Bauch, Herz'; somali läb 'Brust, Herz'
- OMOTISCH (*lbb-, *lbb-): kaffa nibbö 'Herz'; basketo lippe 'Leib, Bauch', shinasha libbo 'Herz'
- TSCHADISCH (*lb-): musgoy lib 'Leib, Bauch'; daba lìbí 'Magen, Bauch'; Mokilko Aùlbé 'Herz')
SUMERISCH:
šag4
http://psd.museum.upenn.edu/epsd/psl/img/popup/Oepq.png
die dann im akkadischen weiter verwendete Form von "lib", sah mal so aus:
http://psd.museum.upenn.edu/epsd/psl/img/popup/Ogqe.png
das "Herz einer Pflanze" (ggf. sowas wie ein "Palmherz"?) - "gakkul" - sah so aus:
http://psd.museum.upenn.edu/epsd/psl/img/popup/Oekc.png
aus: "Das Herz in der ägyptischen Literatur des zweiten Jahrtausends v. Chr"
Dissertation zur Erlangung des Doktorgrads an der Philosophischen Fakultät der Georg-August-Universität Göttingen
vorgelegt von
María Isabel Toro Rueda aus Madrid (Spanien)
Göttingen 2003
-> https://ediss.uni-goettingen.de/handle/11858/00-1735-0000-000D-F260-3
- ÄGYPTISCH (*lib- und *rt-): altäg. jb und H#t(j)
- SEMITISCH (*lbb-):
- - akkadisch libbu(m),
- - ugaritisch lb-,
- - hebräisch bl lëb,
- - aramäisch lêbbö,
- - arabisch ّ ﻟﺐ lubbun,
- - südarabisch lêbb-
- BERBERISCH (*ulK^ < *ulB): ahaggar ul, taneslemt ulh, shilh ul, siwa uli, augila ul
- KUSCHITISCH (*lb-): bedja lëb 'Bauch, Herz'; somali läb 'Brust, Herz'
- OMOTISCH (*lbb-, *lbb-): kaffa nibbö 'Herz'; basketo lippe 'Leib, Bauch', shinasha libbo 'Herz'
- TSCHADISCH (*lb-): musgoy lib 'Leib, Bauch'; daba lìbí 'Magen, Bauch'; Mokilko Aùlbé 'Herz')
SUMERISCH:
šag4
http://psd.museum.upenn.edu/epsd/psl/img/popup/Oepq.png
die dann im akkadischen weiter verwendete Form von "lib", sah mal so aus:
http://psd.museum.upenn.edu/epsd/psl/img/popup/Ogqe.png
das "Herz einer Pflanze" (ggf. sowas wie ein "Palmherz"?) - "gakkul" - sah so aus:
http://psd.museum.upenn.edu/epsd/psl/img/popup/Oekc.png
Dissertation zur Erlangung des Doktorgrads an der Philosophischen Fakultät der Georg-August-Universität Göttingen
vorgelegt von
María Isabel Toro Rueda aus Madrid (Spanien)
Göttingen 2003
-> https://ediss.uni-goettingen.de/handle/11858/00-1735-0000-000D-F260-3
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