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LBK,SBK,TBK,SK

Die Linearbandkeramische Kultur/LBK (ca. 5700-4900 v.u.Z.) ist die älteste bäuerliche Kultur der Jungsteinzeit Mitteleuropas mit permanenten Siedlungen und bezieht sich auf das Frühneolithikum. Die Träger der Linearbandkeramischen Kultur brachten eine Vielzahl technisch-instrumenteller und wirtschaftlicher Neuerungen mit, so die Keramikproduktion, verbesserte Werkzeug- und Arbeitsmittelherstellung, Sesshaftigkeit, Ackerbau und Viehzucht, Haus- und Brunnenbau sowie den Bau von Grabenwerken. Die Bezeichnung „Bandkeramik“ ist abgeleitet von der charakteristischen Verzierung der keramischen Gefäße, die ein Bandmuster aus eckigen, spiral- oder wellenförmigen Linien aufweisen. Mit dem Ende der LBK wird in einer synthetischen Chronologie für Mitteleuropa der Übergang vom Frühneolithikum zum Mittelneolithikum angesetzt. Die Bandkeramiker sind wahrscheinlich aus dem Starčevo-Körös-Criş-Kulturkomplex (Donauraum) hervorgegangen, der auf den Zeitraum von 6200 bis 5600 v.u.Z. datiert wird. Charakteristisch sind vor allem die Langhäuser, mit einer Grundfläche von 20 m × 5 m bis 40 m × 8 m. Tonfigurinen gab es von Menschen, Tieren und Tier-Mensch-Mischwesen aber auch figürlich geformte Gefäße.
Mit dem Ende der Linearbandkeramik wird ein Trend zur verstärkten Bildung von regionalen Gruppen fassbar:
- in Südwest- und Mitteldeutschland entstand der Kulturkomplex Hinkelstein/Großgartach/Rössen
- in Böhmen, Teilen Österreichs und Polens sowie im Elbe-Saale-Gebiet entstand die Stichbandkeramik
- in Bayern die Gruppe Oberlauterbach
- in Ungarn, Mähren, Niederösterreich und Südpolen entstand die Lengyel-Kultur
- im Gebiet der Großen Walachei (um Bukarest) entstand die Cucuteni-Kultur aus einer Verschmelzung u. a. mit Vinca



Die Stichbandkeramik (SBK) ist eine archäologische Kultur der Jungsteinzeit in Mitteleuropa und fällt in das Mittelneolithikum (5000-4500 v.u.Z.). Sie folgt auf die Kultur der Linearbandkeramik und datiert zwischen 4900 und 4500 v.u.Z. Auch die Kultur der Stichbandkeramik nach der Verzierungstechnik auf der Keramik benannt: Die einzelnen Motive, Winkelbänder und vertikale und horizontale Linien, sind mittels eines mehrzinkigen Gerätes aus vielen Einstichen zusammengesetzt. Während die frühe Linearbandkeramik in Bezug auf Keramik, Hausbau und Werkzeuginventar relativ einheitlich war, ist die Stichbandkeramik stark regionalisiert. Im Verlauf ihrer Entwicklung spaltet sie sich in weitere regionale Gruppen auf. Im Gegensatz zum geraden Langhaus der Linearbandkeramik weisen die Häuser in der Stichbandkeramik leicht gebauchte Längsseiten oder, besonders in Polen, einen trapezförmigen Grundriss auf, erreichen aber noch immer beachtliche Längen (bis zu 40 m).


Die Trichterbecherkultur (TBK) ist eine archäologische Kultur der Jungsteinzeit (etwa 4200–2800 v.u.Z.) und geht vom Jungneolithikum (4400-3500 v.u.Z.) über das Spätneolithikum (3500-2800 v.u.Z.). Im nördlichen Mitteleuropa, im mittleren Osteuropa; in Dänemark und Südskandinavien ist sie die erste vom Ackerbau geprägte Kultur des nordischen Frühneolithikums. Sie folgt im Norden der mesolithischen Ertebølle-Kultur (5100–4100 v.u.Z.), im übrigen Verbreitungsgebiet den bereits bäuerlichen Kulturen der Bandkeramik und der Rössener Kultur. Der Begriff TBK wurde wegen dem typischen Becher mit Trichterrand eingeführt. Ausprägungen in Mitteleuropa sind die Baalberger Kultur, Salzmünder Kultur, Walternienburger und Bernburger Kultur. Innerhalb Mitteleuropas stammen die ältesten Wagennachweise aus der Trichterbecherkultur.


Als schnurkeramische Kultur/SK (veraltet auch Streitaxt-Kultur, ca. 2800 bis 2200 v.u.Z.) bezeichnet man zusammenfassend einen Kulturkreis der Kupfersteinzeit am Übergang vom Neolithikum zur Bronzezeit, dem sogenanntem Endneolithikum. Sie ist nach der charakteristischen Gefäßverzierung benannt, bei der mit einer Schnur umlaufende Rillenmuster in den Ton eingedrückt wurden; weitere gemeinsame Merkmale sind die Bestattungssitten und die Streitäxte.


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