Caral ist die älteste bekannte Stadtsiedlung auf dem amerikanischen Kontinent. Die Siedlung liegt in Peru, etwa 200 km nördlich von Lima und 25 km landeinwärts der Pazifikküste im Tal des meist ausgetrockneten Río Supe. Seit Juni 2009 ist Caral-Supe Teil des UNESCO-Welterbes. Seit 1994 erforscht die peruanische Archäologin Ruth Martha Shady Solís das Caral-Tal.
Das frühe Caral fällt in die Phase Präkeramikum IV-VI des Andenraums, wie auch die Siedlungs- und Tempelanlagen von Salinas de Chao (ca. 3300 v.u.Z.), La Galgala (ca. 3000 v.u.Z.)
Die Stufenpyramiden bei Caral und ihre von Menschenhand stammenden Inhalte wurden auf das Jahr 2627 v.u.Z. datierten.
Es fanden sich sechs flache, gestufte pyramidenförmige Erhebungen, von denen die größte 160 m lang, 150 m breit und 18 m hoch ist. Am Eingang der Pyramide befinden sich zwei 3,50 m hohe Monolithen aus Granit, welche im Umkreis von 150 Kilometern nicht vorkommen. Als Fundamente wurden in Schilfnetz-Taschen gelegte Steine verwendet, die insbesondere bei Erdbeben einen stabilen Baugrund gewährleisteten.
Innerhalb des von den Pyramiden gebildeten Rings liegt ein Amphitheater, das für mehrere hundert Menschen Platz bot, aber einer späteren Kulturphase zuzuordnen ist. In dem Theater wurden 32 aus den Knochen von Pelikanen und Kondoren geschnitzte Flöten und 37 aus Hirsch–und Lamaknochen hergestellte Hörner gefunden.
Befestigte Anlagen, Wehrgräben oder -wälle und Waffen wurden in Caral nicht gefunden. Ruth Shady vermutet, dass die Küstengebiete durch das Wetterphänomen El Niño regelmäßig von verheerenden Überschwemmungen heimgesucht und die Einwohner hierdurch in das Wüstengebiet getrieben wurden.
Anbau von Kürbis, Bohnen und anderem Gemüse. Die Kürbisfrüchte wurden in verschiedenen Formen gezüchtet, getrocknet und als Behältnisse für jeglichen Gebrauch verwendet, weshalb keine Tongefäße benötigt wurden. Vorratswirtschaft wurde durch ganzjährige Ernteerträge ersetzt. Getreidesamen wurden bislang nicht ermittelt, dafür aber Baumwollsamen; Baumwolle wurde zur Herstellung von Fischernetzen benötigt. Wahrscheinlich tauschten die Bewohner von Caral die Fische gegen von ihnen hergestellte Netze aus Baumwolle ein. Bei den Ausgrabungen fanden sich auch Fischgräten, Schneckenhäuser und Muscheln von Tieren, die auch im Amazonasgebiet vorkommen. Auch Überreste des Annattostrauchs und Cocasamen wurden gefunden, daraus schloss Shady auf weitverzweigte Handelsverbindungen Carals bis in den Andenraum
Die Einwohnerzahl von Caral war eher gering, sie wird auf dem Höhepunkt seiner Entwicklung mit ungefähr 1.000 angegeben. Am unterschiedlich aufwändigen Stil der Gebäude lässt sich eine soziale Schichtung erkennen. Die Besiedlung der Stadt endete etwa um 1600 v.u.Z.; Gründe für das Ende sind nicht bekannt.
Caral – Wikipedia
Peru: Amerikas älteste Stadt entdeckt! - [GEO]
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