altbabylonisch
Der »kleine Bruder« wendet sich in höchster Not anscheinend nicht zum ersten
Mal an seinen »großen Bruder« den er offensichtlich sehr verehrt. Dieser wortgewandte Brief besticht durch seine bilderreiche und stellenweise sogar humorvoll anmutende Sprache. In überschwänglicher Weise versucht der Absender seinen Bruder dazu zubewegen ihn von der anstrengenden Aufsicht über seine Neffen zu erlösen.
(1-3)Zum Lebensretter; meinem Wohltäter sprich folgendermaßen (sagt) Ahusu-nu:
Der »kleine Bruder« wendet sich in höchster Not anscheinend nicht zum ersten
Mal an seinen »großen Bruder« den er offensichtlich sehr verehrt. Dieser wortgewandte Brief besticht durch seine bilderreiche und stellenweise sogar humorvoll anmutende Sprache. In überschwänglicher Weise versucht der Absender seinen Bruder dazu zubewegen ihn von der anstrengenden Aufsicht über seine Neffen zu erlösen.
(1-3)Zum Lebensretter; meinem Wohltäter sprich folgendermaßen (sagt) Ahusu-nu:
(4-9) Shamash und Ningalana (Ishtar) mögen dich um meinetwillen auf ewige Zeit am Leben erhalten
(6-9) Von dir abgesehen habe ich weder Vater noch Bruder; weder einen Brotkorb, noch Hilfe oder Unterstützung.
(9-11) In meiner Rückständigkeit warst du zu mir freundlich, und mit der Rettung meines Lebens stehe ich in deiner Schuld.
(12-15) Auch in der Bürgschaft hast du mich gerettet und nun lass mich auf dem Weg weiterziehen, damit auch in Zukunft dein Name »der Retter« sei
(16-l7) »(Kaum) hat er ein Wort gehört, (schon) sorgte er sich «
(18-19) Richte dich nicht nach ihren Worten und handle nicht gegen mich
(20-21) Sollen sie doch einen Toten (wörtlich: »von den Knochen«) mieten - du hast die Wahl (Wörtlich: »Was willst du nehmen?«)
(22-23) Erhalte mich am Leben, und ich will dein Sklave sein
(24-26) In Zukunft soll deine Nachkommenschaft nicht enden (wörtlich: »soll das Kohlenbecken nicht erlöschen«), und man soll dich nicht verspotten
(27-28) Ich sehe, dass du freundlich sein und am Leben erhalten kannst.
(29) Sei übermächtig und selbstbewusst
(30-32) Für ein brüderliches Verhältnis sind wir nicht geringwertig. Wegen der Söhne der Brüder unseres Vaters hat man mich sehr bedrängt.
(33-34) Die ganze Nacht lang (wörtlich: »in den Nächten bis zum Tag«) belagern sie meine Tür.
(35-36) [...] besprich mit ihnen, dann möge, wer dich sieht, an mir zuschanden werden
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