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Keulenkopf von Mesilim


Mesilim war womöglich ein sehr bedeutender Herrscher der 3. Dynastie von Kiš, wurde aber scheinbar nicht auf der Sumerischen Königsliste genannt. Eingeordnet wird er in die frühdynastische
ED IIIa (ca. 2600-2500 v.u.Z.) Zeit. Er war einer der ersten Herrscher, der in der Erforschung des Alten Orients bekannt wurde. Zwei der bedeutendsten Keilschrift-Artefakte stehen in engen Zusammenhang zu ihm. Auf der berühmten "Geierstele" , die den Grenzstreit zwischen den Stadtstaaten Umma und Lagaš betrifft, trat Mesilim als "Vermittler", bzw. als ursprünglicher Grenzsteinsetzer auf. Seine Rolle zwischen zerstrittenen Parteien weist auf seine hohe Stellung innerhalb der verschiedenen Stadtstaaten hin und zeigt, dass Mesilim trotz seiner späteren Unbekanntheit eine hohe Stellung innehatte. Kiš hatte im Zeitraum 2700-2500 v.u.Z. politische und religiöse Vorherrschaft über mehrere sumerische Stadtstaaten.

Der große (19 x 16 cm) Keulenkopf aus Stein wurde von Mesilim an einem Schrein in der sumerischen Stadt Girsu geweiht, dessen Tempel er angeblich wieder aufgebaut hat. In Mesopotamien waren solche Keulen, die gegen Ende des vierten Jahrtausends v.u.Z. zum ersten Mal erschienen, nicht nur Kriegswaffen, sondern auch ein Symbol der Macht. Das Artefakt ist mit einem Löwenkopfadler geschmückt, welches auf Ningirsu, den Schutzgott der Stadt Girsu hinweist, und enthält weitere sechs Löwen. Die Inschrift auf dem Keulenkopf besagt:


1. me-silim
2. lugal (König)
3. kisz{ki} (von [Stadt] Kiš)
4. e2 du3 {d}nin-gir2-su (Erbauer des Tempels für Ningirsu)
5. {d}nin-gir2-su (der für Ningirsu)
6. mu-gub ([diesen Keulenkopf] brachte)
7. lugal-sza3-engur ( Lugalshagengur)
8. ensi2 ([war] Fürst)
9. lagasz{[ki?}] (von Lagaš)


Der Keulenkopf (AO 2349) ist heute im Louvre zu sehen.




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