Das Faustgefäß ist ein hethitisches Kultgefäß aus Silber, das für Trankopfer benutzt wurde. Es kann ins 14. Jahrhundert v.u.Z. datiert werden und zeigt in einem Bilderfries eine hethitische Opferzeremonie für den Wettergott. Das Gefäß befindet sich im Museum of Fine Arts in Boston.
Das Gefäß hat die Größe und die Form einer Männerfaust und wurde aus einem Silberblech gearbeitet. In der Länge, von der Öffnung bis zum Daumen, misst es 16,3 cm, der Umfang der ovalen Öffnung beträgt 28 cm. Das Gefäß hatte ursprünglich einen Henkel, der aber nicht erhalten ist. Die Faust ist sehr naturnah ausgearbeitet, selbst die Adern wurden stilisiert dargestellt. Die Faust umgreift ein nicht bestimmbares Objekt, dessen sichtbares Ende als Rosette gestaltet wurde.
Um die Öffnung herum läuft ein 28 Millimeter breites gerahmtes Reliefband mit der Darstellung einer Opferszene. Das Schmuckband beginnt mit der Darstellung eines bärtigen Gottes, der in der Rechten eine Keule schwingt und in der Linken Zügel hält, mit denen er einen Stier führt, von dem nur der hintere Teil erhalten ist. Davor steht ein Opfertisch (Altar) mit Opfergaben darauf. Der König steht vor diesem und gießt aus einem Gefäß einen Opfertrank auf den Boden. Zwischen dem Kopf des Königs und dem Altar stehen luwische Hieroglyphen, die eindeutig als „Tudḫaliya, Großkönig“ gelesen werden können. Hinter dem König befindet sich ein Vogel am Boden. Dahinter sind Teile eines knienden Mannes erkennbar, der dem König ein Gefäß entgegenhält. Hinter ihm folgt ein stehender Mann mit einem Opferbrot in der Hand. Dann schließen sich Musikanten an: zwei Männer, die das kleine Ištar-Instrument, eine Art Leier, spielen, und ein Mann, der ein Zimbelnpaar schlägt. Hinter diesem steht ein Mann, der einen Stock in seinen Händen hält. Dann kommt die Darstellung eines göttlichen Wesens, das ikonographisch der Darstellung eines Berggottes gleicht. Dieses hat einen Bart und eine blätterartige Frisur und es scheint in die Hände zu klatschen. Als Abschluss der Szene, der auch den Anfang darstellen könnte, steht ein turmartiges Gebilde aus Mauerwerk mit elf Steinlagen, auf dem sich nicht bestimmbare Objekte befinden.
https://de.wikipedia.org/wiki/Zimbel
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