Die Königsfrauen, bzw. Stadtfürstinnen, konnten wie der Stadtfürst selbst, repräsentative Zeremonien alleine abhalten. Die Stadtfürstinnen von Lagaš unterhielten einen vom Haushalt des Stadtfürsten getrennten eigenen Haushalt, zu dem auch Ländereien und eigene Manufakturen gehörten. Zum Personalbestand zählten u.a. Hebammen, Musikerinnen, Sänger, Schreiber, Mundschenke, Friseusen, Lederwerker, Zimmermänner, Schmiede, Steinschneider, Köche, Bäcker, Weberinnen, Spinnerinnen, Ziegenmägde und auch zur Zwangsarbeit verpflichtete Kriegsgefangene. Zu den Aufgaben einer frühdynastischen Stadtfürstin gehörte es, Entscheidungen für den eigenen Haushalt zu treffen, repräsentative Aufgaben im Palast wahrzunehmen und eigene diplomatische Beziehungen zu anderen Stadtfürstinnen zu unterhalten. Sie übten aber wohl keine gesetzgebende Funktion aus. Sie hielten mit Hilfe von Geschenken, Stiftungen und regelmäßigen kultischen Handlungen die Bindungen zwischen unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen im Stadtstaat und zu befreundeten anderen Dynastien aufrecht.
Vier reichverzierte Haarkränze und ein 12 m langes und 2 cm breites Haarband aus Gold schmückten ihr Haupt. Zudem fand sich ein fast 40 cm großer, goldener Kamm, goldene Haar- und Ohrringe, ein Perlenhalsband, ein Perlengürtel, goldene Kleidernadeln, Amulette und drei Siegel aus Lapislazuli, von dem eines die Inschrift "Nin" ("Herrin") trug.
Baranamtarra war Ehefrau von Lugalanda (ca. 2370 v.u.Z., MC), eines frühdynastischen Königs von Lagaš. Sie war Tochter eines Großgrundbesitzers und ist durch den Fund eines Rollsiegels als historische Person bestätigt. Da einige Texte von ihrem überaus reichen Begräbnis berichten, das bereits von Uruinimgina (2350 v..u.Z., MC) ausgerichtet wurde, wird angenommen, dass ihr vor allem eine zentrale Position im Kultwesen des Staates Lagaš zukam. Sie pflegte geschäftliche Verbindungen mit der Königin von Adab pflegte. Beim Tod der Stadtfürstin Baranamtara wurden über mehrere Tage aufwendige Trauerfeiern veranstaltet, an denen mehrere hundert Klagesänger sowie Klagefrauen beteiligt waren.
Stadtfürstin Šaša, Ehefrau des letzten Herrschers von Lagaš (Uruinimgina?) hatte von sich eine silberne Staue, die wahrscheinlich mit Halbedelsteinen verziert war, herstellen lassen und im Tempel der Göttin Baba, in Girsu, aufstellen lassen. Im selben Tempel stand schon eine Statue ihrer Vorgängerin Baranamtara.
https://www.academia.edu/12365229/Frauen_in_Mesopotamien._Lebenswelten_sumerischer_Stadtfürstinnen
https://de.wikipedia.org/wiki/Puabi
https://de.wikipedia.org/wiki/Baranamtarra
https://de.wikipedia.org/wiki/Lugal-anda
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