Direkt zum Hauptbereich

Erlitou-Kultur/Xia-Dynastie



Die Erlitou-Kultur war eine städtische Gesellschaft der Frühen Bronzezeit, die in China (Provinz Henan) von ca. 2000-1500 v.u.Z. existierte. Viele chinesischen Archäologen identifizieren die Erlitou-Kultur mit der nur aus späteren Aufzeichnungen überlieferten Xia-Dynastie, während die meisten westlichen Archäologen da keine konkrete Verbindung sehen.
Erlitou war vom 18.-16. Jh. v.u.Z. die größte städtische Siedlung auf der Fläche des heutigen China. Kulturgeschichtlich wird die Erlitou-Kultur als Nachfolgerin der Longshan-Kultur angesehen.

Verschiedene Paläste wurden gefunden, Palast 3 ist dabei von besonderem Interesse. Er bestand aus 3 Innenhöfen entlang einer 150 m langen Achse.

Die Erlitou-Kultur ist die früheste großformatige Bronzekultur in China. Bekannt sind Bronzewerkzeuge und-waffen, sowie Glockeninstrumente.

"Ding" waren runde Kessel-Gefäße aus Bronze mit drei Beinen oder rechteckige mit vier Beinen, die wohl zum Kochen, Lagern und für rituellen Opfer genutzt wurden.




Bild: früher Bronze-Ding der Erlitou-Kultur







Wie in anderen zeitgenössischen Kulturen in China wurde Jade auch in Erlitou zu rituellen Objekten gearbeitet.

Symbole auf Keramikstücken wurden an den Kulturstätten von Erlitou gefunden, was zu Spekulationen über mögliche Verbindungen mit frühen chinesischen Schriftzeichen führte, die einige Jahrhunderte später in derselben Region erscheinen. Es wurde jedoch noch keine klare Verknüpfung nachgewiesen, daher gelten die Symbole derzeit als Markierungen oder Proto-Schreiben.

-----------

Die Xia-Dynastie ist gemäß späterer Überlieferung die erste Dynastie in der chinesischen Geschichte. Sie existierte, je nach angenommener Chronologie, möglicherweise zwischen ca. 2200-1800 v.u.Z., oder zwischen 2000-1600 v.u.Z.. Der in ihrer Existenz umstrittenen Xia-Dynastie folgte die Shang-Dynastie, für welche es auch schriftliche Belege aus archäologischen Funden gibt.




Neuere Forschungen haben sich mit dem Flutmythos (Shiji, Sima Qian 145-90 v.u.Z.) beschäftigt, in der sich der Held Yu hervorgetan haben soll, wodurch er zum Herrscher der Xia erwählt wurde.
Nach Ansicht der Forscher gab es um ca. 1922 ± 28 v. Chr. ein Erdbeben, das vom östlichen Tibet-Plateau ausging und eine Landrutschung in der Jishi-Schlucht in der Provinz Qinghai verursachte, bei der 40–80 Millionen m³ Gestein abrutschte und eine große Flut verursachte, wodurch die Qijia-Kultur am oberen Gelben Fluss zerstört wurde. Gleichzeitig lassen sich mehrere Dämme am mittleren Gelben Fluss nachweisen, die Strukturen der Erlitou-Kultur schützten und den Fluss bändigten.




Erlitou-Kultur – Wikipedia
https://en.wikipedia.org/wiki/Erlitou_culture#Erlitou_site
https://en.wikipedia.org/wiki/Ding_(vessel)#Function_and_use
Xia-Dynastie – Wikipedia
Sima Qian – Wikipedia

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Schöpfungsmythen der Aborigines/Australien

Wie das Land entstand  Zu Anbeginn gab es nur das große Salzwasser. Aus den Tiefen stieg Ungud, die Regenbogenschlange, empor. Steil richtete sie sich auf und warf ihren Bumerang in einem weiten Umkreis über das Meer. Mehrmals berührte der Bumerang auf seinem Flug die Fläche des Salzwassers, und dort schäumte das Wasser auf, und glattes, ebenes Land kam zum Vorschein. Ungud wanderte über dieses neue, weiche Land und legte viele Eier, aus denen neue Urzeitwesen schlüpften. Es waren die Wondjina, und sie wanderten in alle Richtungen. Wie die ersten Männer entstanden Vor langer Zeit schuf Pund-jel der große Schöpfergeist alle Dinge auf der Erde und alle Lebewesen, außer den Frauen. Er trug ein großes Steinmesser bei sich, und als er die Erde schuf, zerschnitt er sie an vielen Stellen, so dass Berge, Täler und Wasserläufe entstanden. Dann schnitt er mit seinem Messer drei größere Rindenstücke. Auf das erste legte er feuchten Ton, den er so lange bearbeitete, bis er glatt

Schöpfungsmythen der Maori (Neuseeland)

Schöpfungsmythos der Maori (Neuseeland) Die Geschichte „der Söhne des Himmels und der Erde.“ Die Himmel, die über uns sind, und die Erde, die unter uns liegt, sind die Erzeuger der Menschen und der Ursprung aller Dinge. Denn früher lagen die Himmel auf der Erde, und alles war Finsternis. Nie waren sie getrennt gewesen. Und die Kinder des Himmels und der Erde suchten den Unterschied zwischen Licht und Finsternis zu entdecken —  zwischen Tag und Nacht; denn die Menschen waren zahlreich geworden; aber die Finsternis währte noch fort. Im Andenken an diese Zeit sagt man: „während der Nacht“, „die erste Nacht“, „von der ersten bis zur zehnten Nacht, von der zehnten bis zur hundertsten, von der hundertsten bis zur tausendsten“ — , was bedeuten soll, dass die Finsternis ohne Grenzen und das Licht noch nicht vorhanden gewesen war. So ratschlagten die Söhne Kangi’s (des Himmels) und Papa’s (der Erde) miteinander und sprachen: „Lasset uns Mittel suchen, um Himmel un

Alteuropa - Überblick

Pleistozän Steinzeit Altsteinzeit Altpaläolithikum Mittelpaläolithikum Jungpaläolithikum Holozän Mittelsteinzeit Jungsteinzeit Kupfersteinzeit Bronzezeit Frühe Bronzezeit Mittlere Bronzezeit Späte Bronzezeit Eisenzeit Historische Zeit Pleistozän Das Pleistozän ist ein Zeitabschnitt in der Erdgeschichte. Es begann vor etwa 2,588 Millionen Jahren und endete um 9.660 ± 40 Jahre v.u.Z. mit dem Beginn der Holozän-Serie, der Jetztzeit. Somit dauerte das Pleistozän etwa 2,5 Millionen Jahre. http://de.wikipedia.org/wiki/Pleistoz%C3%A4n V Steinzeit Pleistozän - Altsteinzeit (Altpaläolithikum, Mittelpaläolithikum, Jungpaläolithikum), Holozän - Mittelsteinzeit, Jungsteinzeit, Kupfersteinzeit Als Steinzeit bezeichnet man den Zeitabschnitt der Menschheitsgeschichte, von dem angenommen wird, dass die damaligen Menschen als Werkstoff vorrangig Stein verwendeten (neben Holz, Knochen und Horn). Sie begann vor 2,6 Millionen Jahren und endete, als die Menschen seit dem 7. Jahrtause