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Geschichte der Bibel(n)


Im fünften Jahrhundert nach Christus haben die griechischen Kirchenväter den Begriff Biblia auf die gesamten christlichen Schriften angewandt. Später ging das Wort in die westliche Kirche über, um es im Lateinischen zu gebrauchen. Die Namen " Altes Testament " und " Neues Testament " werden seit dem Ende des zweiten Jahrhunderts u.Z. verwendet, um die jüdischen ( Gottes Bund mit Israel ) und die christlichen ( Gottes neuen Bundesvolks ) Schriften zu unterscheiden. Testament war eine Übersetzung des hebräischen Wortes berith (" ein Bund ").
Hebräisch, der nordwestliche Zweig der semitischen Sprachen, hat eine enge Affinität zu ugaritischen, phönizischen, moabitischen und kanaanitischen Dialekten. Die alten Israeliten, die zu biblischen Zeiten in Palästina ( Kanaan ) lebten, sprachen und schrieben auf Hebräisch (vor der babylonischen Gefangenschaft ). Das erste literarische Werk auf Hebräisch war das biblische Gedicht " The Song of Deborah " in Richter 5 , das auf 1100 v.u.Z. datiert wurde.

Zu den Inschriften, in denen die Sprache verwendet wird, gehören:
- Der Sarkophag des Königs Ahiram ( Steinsarg ), welcher zwischen 1250 und 1000 v.u.Z. datiert wird und das zweiundzwanzig Buchstaben umfassenden Alphabets für die nordwestlichen semitischen Sprachen nutzt ( Proto-Canaanites ). 

- Siloam Inschrift in alter kursiver hebräischer Schrift, ca. 700 v.u.Z. beschreibt die Fertigstellung des Hezekiah-Tunnels und ist eines der wichtigsten monumentalen Schriften im israelitischen Palästina. 

- Gezer Calendar von 900 v.u.Z. hat sieben Zeilen und zitiert den jährlichen Zyklus landwirtschaftlicher Aktivitäten. Es ist eines der ältesten bekannten hebräischen Schriften. Die Einnahme von Gezer wird in der Stele des Pharao Merneptah um 1220 v.u.Z. erwähnt. 

- Ein alter lachischer Hügel, aus dem eine Schüssel, ein Gefäß und ein Dolch mit kurzen Inschriften in alphabetischer Schrift, ähnlich der im Sinai gefundenen und wahrscheinlich zwischen 1750 und 1550 v.u.Z. entstand. Eine Quelle datiert um 1650 v.u.Z. gilt als das früheste Beispiel für die akrophonische Schrift, aus der alle modernen Alphabete stammen, zwei Jahrhunderte älter als die sinaitischen oder die fünf nachfolgenden lachischen Inschriften. 

- Moabit-Stein, ca. 850 v.u.Z. mit vierunddreißig Zeilen, in der Sprache der Moabiter, ein Dialekt des Hebräischen, von Mesha, dem König der Moabiten.

Aramäische Versionen:
Die hebräische Literatur " Talmud " wurde um 70 u.Z. Geschrieben . Es gibt einen palästinensischen Talmud und einen späteren, längeren babylonischen Talmud . Jede bestand aus Mischna (mündliche Überlieferung , deren Ursprung dunkel ist) und Gemara ( Kommentar zu den rabbinischen Entscheidungen ).
http://www.mazzaroth.com/ChapterThree/HistoryOfTheBible.htm#Alphabet



Ahiram (richtiger: Ahirom) war um ca. 1000 v.u.Z.ein König von Byblos.
Auf einem Band der Schmalseite seiner Sarkophagwanne und auf dem Rand einer Breitseite des Deckels befindet sich eine 38 Wörter umfassende phönizische Inschrift im altbyblischen Dialekt, die als eine der ältesten phönizischen Inschriften überhaupt gelten kann.
Sie lautet:

„Zum Sarkophag machte dies Ittobaal, Sohn Ahiroms, König von Byblos, für seinen Vater Ahirom;
fürwahr, er setzte ihn damit ins Verborgene“
„Und wenn ein König unter Königen
und Statthalter unter Statthaltern,
und Heerlagerkommandant Byblos überfällt,
und deckt dann diesen Sarkophag auf –
es sei entblättert der Stab seiner Gerichtsamkeit,
sei umgestürzt der Thron seins Königtums,
und die Ruhe fliehe von Byblos.
und er - man lösche seinen Memorialeintrag für die Totenpflege.“


Die Datierung des Sarkophags ist stark kontrovers. Während Helene Sader, Ellen Rehm und andere ihn auf Grund archäologisch-kunsthistorischer Analogien in das 13. Jahrhundert v.u.Z. datieren, treten andere wegen der so früh nicht möglichen Schriftgestalt der Inschrift für eine jüngere Datierung um 1000 v.u.Z. ein. Eine neue paläographische und philologische Aufarbeitung des Textes durch R. G. Lehmann hat jedoch gezeigt, dass die schrifthistorisch nicht vor dem 10. Jahrhundert mögliche Inschrift im Zuge einer Wiederverwertung des Sarkophags sekundär angebracht wurde, so dass einer Frühdatierung des Sarkophags, dann allerdings ohne Inschrift, nichts entgegensteht.



Der Hiskija-Tunnel (von ca. 701 v.u.Z.) ist eine von den Judäern erbaute unterirdische Wasserleitung aus dem 8. Jahrhundert v.u.Z. in der Stadt Jerusalem. Die Siloah-Inschrift berichtet in althebräischer Schrift und Sprache von den Arbeiten kurz vor dem Tunneldurchbruch:
„… das Durchbohren. Dies ist die Geschichte des Durchbohrens. Als noch […] Hacke(n) […] jeder zu seinem Gefährt hin, und als noch drei Ellen zu durchbohren waren, […] die Stimme eines Mannes, der dem anderen zurief, denn da war ein Spalt an der rechten Seite […] Und am Tag des Durchbruchs begegneten sich die Arbeiter, Mann gegen Mann, Hacke gegen Hacke, und das Wasser floss von der Quelle zum Teich, 1200 Ellen weit und 100 Ellen war die Dicke des Gesteins über den Köpfen der Arbeiter.“




Der Gezer-Kalender ist ein in paläo-hebräischer Schrift beschriebener Kalkstein (7 × 11 cm groß). Das Schriftstück wird in das 10. Jahrhundert v.u.Z. datiert und gilt weithin als eines der ältesten bekannten Beispiele hebräischer Sprache:
Zwei Monate der Ernte, zwei Monate der Aussaat, zwei Monate der Spätsaat,
der Monat des Flachsziehens, der Monat der Gerstenernte,
der Monat der Ernte und (ihres) Abschlusses,
zwei Monate der Weinlese (oder: des Rebenschneidens),
der Monat des Sommers.
Abi(hu) (wohl der Name des Schreibers).

https://de.wikipedia.org/wiki/Gezer-Kalender



Die Septuaginta (lateinisch für siebzig, Abk. LXX), auch griechisches Altes Testament genannt, ist die älteste durchgehende Übersetzung der hebräisch-aramäischen Bibel in die altgriechische Alltagssprache, die Koine. Die Übersetzung entstand ab etwa 250 v.u.Z. im hellenistischen Judentum, vorwiegend in Alexandria. Die meisten Bücher waren bis etwa 100 v.u.Z. übersetzt, die restlichen Bücher folgten bis 100 u.Z.. Ursprünglich bezog sich die Bezeichnung Septuaginta lediglich auf die Übersetzung der Tora (der fünf Bücher Mose). Später wurde der Begriff auf alle Versionen des Griechischen Alten Testaments ausgeweitet. In dieser späteren Form enthält die Septuaginta alle Bücher der Hebräischen Bibel wie auch einige zusätzliche apokryphe und deuterokanonische Bücher. Die Septuaginta enthält alle Bücher des Tanach, die Juden und Christen als kanonisch anerkennen. Sie enthält zudem einige Bücher und Zusätze, die im Judentum nicht zum Kanon gehören, weil sie entweder verlorene oder gar keine hebräischen Vorlagen hatten.
Von der LXX sind etwa 2000 verschiedene Handschriften oder Handschriftenreste erhalten. Die ältesten Fragmente stammen aus dem 2. Jahrhundert v.u.Z. und enthalten Texte der ersten fünf Bücher Mose (Tora) auf Papyrus- oder Lederrollen. Sie bestätigen die Angabe des Aristeasbriefs, dass die LXX um 250 v. Chr. mit der Toraübersetzung begann. Es sind 4Q122/4QLXXDtn, der Papyrus Rylands 458 und der Papyrus Fouad 266.
Die Septuaginta wurde möglicherweise von einer ägyptischen hebräischen Revision abgeleitet
https://de.wikipedia.org/wiki/Septuaginta

Im engeren Sinne bezeichnet der Ausdruck (Biblia) Vulgata die im Mittelalter verbreitete lateinische Fassung der Bibel, die sich gegen verschiedene ältere lateinische Bibelübersetzungen (Sammelbegriff Vetus Latina) durchgesetzt hat. Der Ausdruck Vulgata selbst ist nachmittelalterlich. Im Auftrag des Papstes Damasus begann dessen Vertrauter Hieronymus nach 382 eine Revision der lateinischen Übersetzungen der Evangelien.
https://de.wikipedia.org/wiki/Vulgata


Der masoretische Text ( „Überlieferung“; abgekürzt M bzw.MT oder MasT) ist eine hebräische Textversion des Tanach, der hebräischen Bibel. Er ist Ergebnis der streng geregelten Bearbeitung älterer Bibel-Handschriften ungefähr in den Jahren 700 bis 1000 durch die Masoreten. Als Masoreten bezeichnet man zwei mittelalterliche Gruppen jüdischer Kopisten und Bearbeiter von Bibelhandschriften: zum einen Schreiber aus der babylonischen Diaspora (östliche Masoreten), zum anderen Rabbiner aus Galiläa (westliche Masoreten).
Der masoretische Text wurde möglicherweise von einer babylonischen Revision abgeleitet.


Der Samaritanische Pentateuch oder Samaritanus ist eine besondere hebräische Version der Tora bzw. des Pentateuchs der Samaritaner. Er entstand spätestens nach der Zerstörung ihres Heiligtums auf dem Garizim (127 v.u.Z.), die ihre Trennung vom Jerusalemer Tempelkult besiegelte. Da sie nur die schriftliche Lehre der Tora als Heilige Schrift anerkannten, haben sie eine eigene Fassung in der ursprünglichen Schrift der Tora, nämlich in einer Form der althebräischen Schrift. Sie erkennen die mündliche Lehre nicht an. In etwa 6.000 Fällen weicht der Text vom masoretischen Text ab, der heutigen wissenschaftlichen Bibelausgaben zugrunde liegt. Ein Großteil dieser Fälle betrifft nur die Orthografie, nicht inhaltliche Aussagen. Etwa 1.900 dieser Abweichungen stimmen mit denen der griechischsprachigen Septuaginta überein. Unter den Schriftrollen vom Toten Meer fanden sich Handschriften, die dem Text des Samaritanischen Pentateuchs ähneln, ohne seine besonderen, auf den Garizimkult bezogenen Einfügungen zu kennen.
Der Samaritische Pentateuch stammt möglicherweise aus einem palästinensischen Text.
https://de.wikipedia.org/wiki/Samaritanischer_Pentateuch
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