Edubba 𒂍𒁾𒁀𒀀 E2 -DUB - ba - a
Schüler der Edubba waren in erster Linie Jungen, obwohl weibliche Schreiber auch in der alten mesopotamischen Gesellschaft bezeugt sind. Ein Schreiberlehrling begann seine Ausbildung in der frühen Kindheit (5-7 Jahre alt). Nur reiche oder elitäre Familien hatten die Mittel, ihre Kinder in die Schule zu schicken.
http://altorientale-mythologie.blogspot.de/2018/02/ein-sumerisches-ratsel.html
Nippur
Auf der ersten Stufe der sumerischen Schreiberausbildung erlernten die Schüler die Grundlagen der Keilschrift und des Sumerischen, indem sie lange Listen von Zeichen und Wörtern schrieben und einfache Texte kopierten.
02. Iddin-Dagan B
03. Enlil-Bani A
04. Nisaba A
01. Edubba B
02. Edubba C
03. Gilgameš, Enkidu und die Unterwelt
04. Ninurta´s Erhöhung
05. Fluch über Agade
06. Šulgi Hymne B
07. Klage über die Zerstörung von Ur
08. Anweisungen von Šuruppag
09. Schulzeit (Edubba A)
10. Debatte zwischen Schaf und Getreide
11. Dumuzids Traum
12. Anweisungen des Farmers
13. Edubba Dialague 1 ("Ein Dialog zwischen zwei Schreibern")
14. Debatte zwischen Hacke und Pflug
In der zweiten Phase studierte der Student sumerisches Literaturmaterial und war
von seinem Lehrer weniger intensiv betreut. Auf Basis der Nippur-Kataloge und des Materials von Haus F in Nippur kann folgende Rekonstruktion des Lehrplans
der zweiten Phase wiedergegeben werden:
- Schritt 1: Das Tetrad, die aus vier Elementarhymnen besteht
------------------------------
Nippur war das religiöse Zentrum Mesopotamiens im dritten und zweiten Jahrtausend. Die Struktur, die die Ausgräber als "Haus F" bezeichneten, wurde 1952 von einem Team der Universitäten von Pennsylvania und Chicago ausgegraben und lieferte über 1400 Tabletten und Fragmente. Über neunzig Prozent dieser Tafeln sind entweder Kopien von sumerischen literarischen Werken oder Listen und Übungen im Zusammenhang mit der Schreibausbildung. Archäologische Funde belegen, dass das Haus vom Beginn des 18. Jahrhunderts v.u.Z. bis ca. 1721 v.u.Z. etwa 80 Jahre lang bewohnt war, bis es während der Regierungszeit des Herrschers Samsuiluna verlassen wurde (ca. 1749-12 v. u.Z.). Im Haus entdeckte Dokumente lassen jedoch vermuten, dass die Tafeln wahrscheinlich in einem viel kürzeren Zeitraum hergestellt wurden, und zwar um 1740 v.u.Z., dem zehnten Regierungsjahr von Samsuiluna. Haus F befand sich einige hundert Meter südlich des Zikkurat-Komplexes und der Tempel von Enlil und Inanna.
Das Schreibtraining begann mit den Listen Syllable Alphabet B und Tu-ta-ti,
welche die grundlegenden, keilförmigen Zeichen und ihre phonetischen Werte lehrten weiter ging es mit thematischen lexikalischen Listen, Modellverträgen und kurzen sumerischen Sprichwörtern.
In der zweiten oder fortgeschrittenen Phase des Lehrplans wurden literarische Kompositionen kopiert, um Lehrlingsschreiber in komplexere Grammatik und längere, fortlaufende Texte einzuführen.
Typ IV: kleine, linsenförmige Tabletten mit Auszügen aus ein bis vier Linien
Typ II: größere Tabletten mit längeren Auszügen aus zehn bis zwanzig Linien. Die Vorderseite war zweigeteilt und enthielt in der linken Spalte einen vom Lehrer vorgeschriebenen Text, welcher vom Schüler in der rechten Spalte erneut kopiert wurde. Oft wurde der Inhalt dieser rechten Spalten gelöscht, so dass die Übung aus der linken Spalte mehrmals wiederholt werden konnte.
Das Silbenalphabets B und die Liste persönlicher Namen wurden beide zu Beginn des Lehrplans unterrichtet. Lexikalischer Listen, beispielsweise die Listen für Holz-Objekte, Tiere, Kleidungsstücke und geografische Namen wurden in der mittleren Phase gelernt. Schließlich wurden erweiterte Listen, wie die Kompositionen, die wir Proto-Lu und Proto-Ea nennen, sowie Multiplikationstabellen, Musterverträge und Sprichwörter gelehrt. In der zweiten oder fortgeschrittenen Phase des Lehrplans wurden dann Sumerische literarische Kompositionen kopiert ("Tetrad" + "Dekad").
Die Kompositionen des "Dekad" sind die am besten bezeugten Texte im Haus F. Es wurden mindestens neun Exemplare jeder der zehn Kompositionen gefunden, und für mindestens fünf dieser Texte sind mehr als zwanzig Duplikate erhalten. Es gibt ungefähr 400 sumerische Texte, die während der altbabylonischen Zeit kopiert wurden und als literarische Werke klassifiziert werden können. Fast neunzig Prozent dieser Texte stammen aus Nippur, dem religiösen Zentrum Sumers im dritten und zweiten Jahrtausend. Darüber hinaus stammen 25 bis 50 Prozent der vorhandenen Duplikate aus dem Haus F.
Zweifellos war Nippur ein wichtiges Zentrum für Schreibunterricht, und die Tausenden von Tafeln, die es hervorgebracht hat, liefern die meisten Beweise für die Rekonstruktion des Schreiblehrplans. Es ist jedoch nicht der einzige Ort, an dem Schreibtraining durchgeführt wurde. In Ur, Babylon, Sippar, Isin, Uruk, Kisch, Larsa und anderen mesopotamischen Städten wurden Schultafeln gefunden, die sowohl Übungen aus der Grundstufe als auch aus der fortgeschrittenen Phase des Lehrplans enthalten, einschließlich der Kompositionen des Dekad.
In Haus F gibt es Kopien von 21 Kompositionen, die in der Broad Street Nr. 1 nicht belegt sind. Die Gruppe der Texte, die ausschließlich bei Haus F belegt sind, umfasst: Gilgamesch und der Stier des Himmels, Die Anweisungen des Bauern (Farmer's Instructions), Schultage und Nanshe A. Ebenso gibt es eine Gruppe von dreiunddreißig Texten in der Broad Street Nr. 1, die nicht im Haus F gefunden wurden. Die Gruppe der Texte, die ausschließlich in der Broad Street Nr. 1 belegt ist, umfasst die Kompositionen Nisaba A, Mensch und sein Gott, Enmerkar und der Herr von Aratta, Ninurta und die Schildkröte sowie die Sammlung der Tempelhymnen. Während die akkadische Literatur nur durch eine Tafel aus Haus F repräsentiert wird, wurden bei Broad Street Nr. 1 mindestens sechs verschiedene akkadische literarische Kompositionen gefunden, darunter ein Mythos über Enki und eine Beschwörung. In Haus F wurden jedoch fast doppelt so viele literarische Quellen gefunden wie in der Broad Street Nr. 1.
Die meisten Tafeln aus Nr. 1 Broad Street wurden wahrscheinlich von nicht mehr als einem oder zwei Schreibern hergestellt. Diese Annahme ist im Einklang mit der Anzahl der Schriftgelehrten in den Kolophonen aus diesem Haus. Neben Damqi-Ilishu, der als der Schreiber identifiziert wird, der Auszüge aus mindestens vier Texten kopiert hat, wird ausdrücklich nur ein anderer Schreiber genannt, dessen Name abgebrochen ist, der aber die theophorische Ningishzida enthält.
Die Tafeln aus Haus F stammen waren jedoch die Arbeit von mindestens vier oder fünf verschiedenen Schriftgelehrten, anstatt nur von einem oder zwei. Die konsequente Verwendung von Tafeln des Typs II oder IV für Grundübungen und Tafeln des Typs I und III für literarische Kompositionen zeigt, dass die Schüler in den beiden Häusern mit ähnlichen Methoden ausgebildet wurden.
Nr. 1 Broad Street, in Ur
Die zweitgrößte Sammlung altbabylonischer sumerischer Literatur, die bisher entdeckt wurde, stammt aus einem Haus in der Stadt Ur, das als Broad Street Nr. 1 bekannt ist. Wie Haus F war auch dieses Haus relativ klein und befand sich in einer Wohnsiedlung. Das Haus und das Wohnviertel, in dem es lag, waren
Ausgrabung in den 1920er Jahren, die unter der Leitung von Sir Leonard Woolley durchgeführt wurden. Die Broad Street Nr. 1 befand sich südöstlich des Nanna-Tempelkomplexes in der Nähe des Stadtzentrums. Es wurden Verwaltungstexte, literarischen Texte und Schulübungen gefunden. Die Verwaltungstexte stammen aus zwei verschiedenen Zeiträumen. Die ältere Gruppe, bestehend aus Geschäftsunterlagen aus der Zeit von Ur III, umfasst Tafeln, die Lieferungen von Silber und anderen Gegenständen aufzeichnen und von einer Person namens Ur-Guedina stammen, die möglicherweise ein früherer Bewohner des Hauses war. Die andere Gruppe stammt aus der Zeit von Warad-Suen (1834-1823 v.u.Z.) und Rim-Suen (1822-1763 v.u.Z.), den Herrschern von Larsa, welche die Stadt Ur kontrollierten, bis sie zu Beginn des 18. Jahrhunderts von Hammurabi (1792-1750 v.u.Z.) erobert wurde. Es wurde jedoch ein Duplikat der sumerischen literarischen Komposition "Lipit-Ishtar A" gefunden, deren Datumsformel angibt, dass sie entweder im Jahr 11 von Hammurabi oder im Jahr 15 von Samsuiluna (1749-1712 v.u.Z.) geschrieben wurde. Das Vorhandensein dieser Tafel legt nahe, dass das Haus nach der Regierungszeit von Rim-Suen noch in Gebrauch gewesen sein muss. Da die meisten Häuser in diesem Gebiet bis 1738 v.u.Z. bewohnt waren, bis das Viertel im elften Jahr von Samsuiluna zerstört wurde, ist es möglich, dass das Haus bis zu diesem Zeitpunkt nicht verlassen wurde. Wenn dies der Fall ist, dann wäre die Broad Street Nr. 1 genau zeitgemäß mit dem Haus F in Nippur, das auch in den Anfangsjahren von Samsuiluna bewohnt war. Der Tafelbestand von "Broad Street Nr. 1" ist ähnlich dem von "Hauf F". Insgesamt sind 42 Texte vorhanden, darunter die Anweisungen von Shuruppak, der Fluch über Agade, Mutterschaf und Weizen, Vater und Sohn, Die Taten und Errungenschaften von Ninurta und Zwei Frauen. Darüber hinaus sind die zehn Kompositionen des Dekad, die in Haus F ausgiebig kopiert und zu Beginn der fortgeschrittenen Phase der Schreibausbildung als Gruppe erlernt wurden, in zahlreichen Quellen aus der Broad Street Nr. 1 erhalten. Mit Ausnahme der Nungal Hymnus, die nur in einer Quelle erwähnt wird, gibt es zwischen drei und neun Quellen für jede der Kompositionen in dieser Gruppe, eine signifikant höhere Zahl als der Durchschnitt von ein bis drei Quellen für die meisten anderen Texte, die im Haus kopiert wurden.
Haus in Sippar
Im Hof eines Privathauses in Sippar-Amnanum, einem der beiden Hügel der antiken Stadt Sippar in Nordbabylonien, wurde eine Gruppe von etwa sechzig Übungstafeln entdeckt. Verträge und Briefe aus anderen Räumen, die Einzelheiten über die Geschichte des Hauses und die Aktivitäten seiner Bewohner enthalten, weisen darauf hin, dass diese Gruppe von Tafeln zwischen dem dreißigsten Jahr Ammiditanas und dem siebzehnten Jahr Ammisaduqas (1655 - 1630 v.u.Z.) liegt - mehr als ein Jahrhundert nachdem die Tafeln in Haus F und Nr. 1 Broad Street zusammengestellt wurden. Während dieser Zeit wurde das Haus von einer Person namens Ur-Utu, einer Gala-Mah-
Priester im Tempel der Göttin Annunitum bewohnt.
https://www.academia.edu/1910368/Archives_and_Libraries_in_the_Old_Babylonian_Period?email_work_card=thumbnail
Erziehungsmethoden
1. Lob
In denjenigen altbabylonischen Texten, die in irgendeiner Form die Ausbildung und Erziehung von Kindern bzw. Schülern zum Thema haben, ist sehr häufig von enttäuschten und unzufriedenen Vätern und Pädagogen die Rede. Kritik, begründet in mangelndem Eifer und dem Verstoß gegen die vielfältigen Verhaltensregeln, scheint an der Tagesordnung. Wiederholter Tadel wird aber ganz offenbar als Ansporn zu besserer Leistung im Wettbewerb mit den Mitschülern verstanden.
2. Vorbild
Als Vorbild fungierte der Vater - wenngleich in einigen Texten dargestellt wird, das der Sohn seinem Vater nicht folgen will (vgl. "Vater und sein missratener Sohn" Edubba-A) . Jedoch findet sich schon in den "Anweisungen aus Shuruppak" ein deutlicher Hinweis darauf, den Vater zu ehren und seine Ratschläge zu befolgen. Darüber hinaus dienten auch die Königshymnen, die auf die Edubba-Lehre bezogen sind als Vorbildfunktion. (vgl.: Šulgi B)
3. Wettbewerb
Es wurde versucht, dem Schüler Anreiz zum Lernen zu geben, indem ihm gesagt wurde, dass andere Schüler besser sind. Zudem wurde versucht, den Schüler den Anreiz dazu zu geben, seiner "Brüder Anführer zu sein" oder "Unter den Gelehrten deiner Stadt sollst du der Beste sein!" (vgl.: "Sohn des Tafelhauses" Edubba-C). Besonders stark drückt sich dieses Bestreben auch in den "Streitgesprächen" aus.
4. Lockung mit gesellschaftlicher Anerkennung und Prestige
Der Beruf des Schreibers war mit einer hohen gesellschaftlichen Anerkennung verbunden, aber es war auch ein schweres Studium bis dahin. Die guten Tugenden (wie Pünktlichkeit, Fleiß, nicht zu widersprechen usw.) wurden gegen die schlechten Tugenden (Faulheit, Überheblichkeit, Unpünktlichkeit usw.) aufgewogen und in Form einer "Schwarz-weiß-Malerei" gegenüber gestellt. Die bürgerliche Abstammung (nam-dumu-lú) galt als gegebenes, gesellschaftliches Glück, welches aber auch schnell verspeilt werden konnte.
"Hast du dich der Schreibkunst ordentlich zugewandt, dann wird sie dir Reichtum bescheren!"
5. Ermahnung und Appell
Den strafen des Schlagens und des Freiheitsentzuges gingen die Ermahnung und der Appell voran. Aufforderungen wie "sei ein Mann!" sollten dem Schüler vermitteln, das er (geistig) erwachsen und ernsthaft werden muss.
Das Edubba war eine Institution, in der junge Schriftgelehrte in Mesopotamien des späten dritten oder frühen zweiten Jahrtausend v.u.Z. ausgebildet wurden. Die meisten über die Edubbas bekannten Informationen stammen aus Keilschrifttexten aus der altbabylonischen Zeit (ca. 2000-1600 v.u.Z.).
Archäologische Belege für das altbabylonische Schulsystem legen nahe, dass die Schreiberausbildung in kleinen Räumen und meist in Privathaushalten stattfand. Einige Häuser, in denen besonders viele Schultafeln ausgegraben wurden, wurden von Archäologen als "Schulhäuser" interpretiert, in denen mit Sicherheit Schreiberziehung stattgefunden hat. Das beste Beispiel hierfür ist das "Haus F" in der Stadt Nippur . Fast anderthalb tausend Fragmente von Tontafeln wurden in diesem Haus gefunden. Sie stammen aus dem 17. Jahrhundert v.u.Z. ( Kurze Chronologie, Zeit um Samsu-iluna 's Herrschaft). Zwei weitere mögliche "Schulhäuser" befinden sich auf dem Gelände von Ur . Das erste ist ein Haus, das "Nr. 7 Quiet Street" genannt wird, wo eine kleinere Anzahl von Schultexten gefunden wurden, welche aus dem späten 18. oder frühen 17. Jahrhundert v.u.Z. (kurze Chronologie, Rim-Sin II, Samsu-iluna ). Das zweite ist ein Haus namens "Broad Street Nr. 1", wo eine größere Anzahl von Schultafeln entdeckt wurde. Ein weiteres altbabylonisches Haus, in dem Schreibarbeiten stattfanden, ist das Haus eines Mannes namens Ur-Utu in der Stadt Sippar-Amnanum.
Schüler der Edubba waren in erster Linie Jungen, obwohl weibliche Schreiber auch in der alten mesopotamischen Gesellschaft bezeugt sind. Ein Schreiberlehrling begann seine Ausbildung in der frühen Kindheit (5-7 Jahre alt). Nur reiche oder elitäre Familien hatten die Mittel, ihre Kinder in die Schule zu schicken.
Texte mit Bezug zu Edubba:
- "Schooldays" (Edubba A)
- "Schooldays" (Edubba A)
- "Ein Schreiber und sein perverser Sohn" (Edubba B)
- "Der Rat eines Vorgesetzten für einen jüngeren Schreiber" (Edubba C)
- "Scribal Aktivitäten" (Edubba D)
- "Anweisungen der Ummia" (Edubba E)
- "Vorschriften der E-duba" (Edubba R).
- "Ein Dialog zwischen zwei Schreibern" (Dialog 1)
- "Ein Dialog zwischen Enki-hengal und Enkita-lu" (Dialog 2)
Einige königliche Hymnen, die die Heldentaten der mesopotamischen Könige erzählen, beziehen sich auch auf die Einrichtung der Eduba:
- Šulgi B
- Enlil-Bani A
sumerisches Rätsel:
"Ein Haus, wie der Himmel (auf) einem Fundament fest gegründet). Ein Haus - jemand hat es wie eine Schatzkiste mit einem Leintuch bedeckt. Ein Haus, wie eine Ente auf festem Sockel stehend. Geschlossenen Auges trat einer ein, geöffneten Auges kam er (wieder) heraus.
Des (Rätsels) Lösung: Das Edubba'a".
sumerisches Rätsel:
"Ein Haus, wie der Himmel (auf) einem Fundament fest gegründet). Ein Haus - jemand hat es wie eine Schatzkiste mit einem Leintuch bedeckt. Ein Haus, wie eine Ente auf festem Sockel stehend. Geschlossenen Auges trat einer ein, geöffneten Auges kam er (wieder) heraus.
Des (Rätsels) Lösung: Das Edubba'a".
Nippur
Der Lehrplan für junge Schüler, die in Edubbas der Stadt Nippur schreiben lernten, wurde aus Texten rekonstruiert, die an dieser Stelle aus der altbabylonischen Zeit gefunden wurden. Es ist unklar, in welchem Ausmaß derselbe Lehrplan in anderen Städten befolgt wurde.
Fortgeschrittene Edubba-Schüler lernten sumerische literarische Texte auswendig und schrieben sie auf, beginnend mit den einfachen Sprichwörtern bis hin zu viel längeren Texten.
In der Übergangsphase von der Grundausbildung bis zum fortgeschrittenen Schreibertraining lernten die Schüler vier literarische Kompositionen, die als "Tetrad" bekannt sind. Das Tetrad umfasst folgende Zusammensetzungen:
01. Lipit-Eštar B02. Iddin-Dagan B
03. Enlil-Bani A
04. Nisaba A
Die zweite Phase der fortgeschrittenen Schreiberausbildung in Nippur beinhaltete das Auswendiglernen und Schreiben einer Gruppe von zehn Kompositionen, die von modernen Gelehrten als Dekad bezeichnet wurden . Der Dekad enthält folgende Kompositionen:
01. Šulgi A (/lugal\-me-en cag4-ta)
02. Lipit-Eštar A (lugal mi2 dug4-ga)
03. Lied von der Hacke (en-e nij2-ul-e)
04. Inanna B (nin me car2-ra)
05. Enlil A (en-lil2 su3-ra2-ce3 )
06. Kish - Tempelhymne (nam2-nun-e)
07. Enki´s Reise nach Nippur (ud re-a)
08. Inanna und Ebiḫ (in-nin me huc-a )
09. Nungal A (e2 ud huc an ki)
10. Gilgamesch und Huwawa (A) (en-e kur lu2 til3-la-ce3)
Andere Gruppen sumerischer literarischer Kompositionen wurden ebenfalls als Sammlungen von Texten postuliert, die im Rahmen eines Schullehrplans zu lernen sind. Eine solche Gruppe wurde als "Haus F Vierzehn" bezeichnet, benannt nach dem altbabylonischen Haus in Nippur, wo viele Kopien der Texte zusammen mit über tausend anderen Schultafeln gefunden wurden. Das Haus F Vierzehn umfasst Folgendes:
02. Lipit-Eštar A (lugal mi2 dug4-ga)
03. Lied von der Hacke (en-e nij2-ul-e)
04. Inanna B (nin me car2-ra)
05. Enlil A (en-lil2 su3-ra2-ce3 )
06. Kish - Tempelhymne (nam2-nun-e)
07. Enki´s Reise nach Nippur (ud re-a)
08. Inanna und Ebiḫ (in-nin me huc-a )
09. Nungal A (e2 ud huc an ki)
10. Gilgamesch und Huwawa (A) (en-e kur lu2 til3-la-ce3)
Andere Gruppen sumerischer literarischer Kompositionen wurden ebenfalls als Sammlungen von Texten postuliert, die im Rahmen eines Schullehrplans zu lernen sind. Eine solche Gruppe wurde als "Haus F Vierzehn" bezeichnet, benannt nach dem altbabylonischen Haus in Nippur, wo viele Kopien der Texte zusammen mit über tausend anderen Schultafeln gefunden wurden. Das Haus F Vierzehn umfasst Folgendes:
01. Edubba B
02. Edubba C
03. Gilgameš, Enkidu und die Unterwelt
04. Ninurta´s Erhöhung
05. Fluch über Agade
06. Šulgi Hymne B
07. Klage über die Zerstörung von Ur
08. Anweisungen von Šuruppag
09. Schulzeit (Edubba A)
10. Debatte zwischen Schaf und Getreide
11. Dumuzids Traum
12. Anweisungen des Farmers
13. Edubba Dialague 1 ("Ein Dialog zwischen zwei Schreibern")
14. Debatte zwischen Hacke und Pflug
Bilder: https://www.penn.museum/documents/publications/expedition/PDFs/40-2/Tinney.pdf
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Der altbabylonische Lehrplan besteht aus zwei Phasen.
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Der altbabylonische Lehrplan besteht aus zwei Phasen.
Phase eins besteht aus lexikalischen Listen, Mustertexten und Sprichwörtern, die zweite Phase besteht aus literarischen Texten.
erste Phase:
- Schritt 1: Schreibtechniken: Zeichenformen, Silbe. Alph. B (Zeichenformulare), tu-ta-ti und persönliche Namen.
- Schritt 2: thematische Nomenlisten: Bäume / Holz, andere verarbeitete Materialien, Tiere, Steine usw.
- Schritt 3: erweiterte Listen: Metrologie, Proto-Ea, Proto-Lu (akrografische Liste), Izi, Kagal (akrografisch), Nigga, Diri, Multiplikation & gegenseitige Tabellen.
- Schritt 4: Sumerische Einführung: Musterverträge und Sprichwörter.
- Schritt 1: Schreibtechniken: Zeichenformen, Silbe. Alph. B (Zeichenformulare), tu-ta-ti und persönliche Namen.
- Schritt 2: thematische Nomenlisten: Bäume / Holz, andere verarbeitete Materialien, Tiere, Steine usw.
- Schritt 3: erweiterte Listen: Metrologie, Proto-Ea, Proto-Lu (akrografische Liste), Izi, Kagal (akrografisch), Nigga, Diri, Multiplikation & gegenseitige Tabellen.
- Schritt 4: Sumerische Einführung: Musterverträge und Sprichwörter.
In der zweiten Phase studierte der Student sumerisches Literaturmaterial und war
von seinem Lehrer weniger intensiv betreut. Auf Basis der Nippur-Kataloge und des Materials von Haus F in Nippur kann folgende Rekonstruktion des Lehrplans
der zweiten Phase wiedergegeben werden:
- Schritt 1: Das Tetrad, die aus vier Elementarhymnen besteht
- Schritt 2: Das Dekad: 10 wichtige literarische Kompositionen
- Schritt 3: In Nippur "Haus F" folgten dem Dekad 14 weitere Kompositionen
https://www.academia.edu/779947/The_Role_of_Babylon_in_Western_Peripheral_Education?email_work_card=thumbnail
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"Haus F":
Haus F war ein kleines Wohnhaus mitten im urbanen Nippur, nur 250 Meter südlich des Tempels von Enlil. Es wurde vermutlich im frühen 18. Jahrhundert gebaut, während Nippur unter der Herrschaft von Rim-Sin von Larsa stand. Auch ein Fragment eines Spielbretts aus Täfelchen, ähnlich dem Königsspiel von Ur, wurde in Haus F gefunden. Aber Haus F war auch in einem anderen Sinne ein "Tafelhaus": Die Tontafeln waren in die Böden, Wände und Möbel der Zimmer eingebaut.
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"Haus F":
Haus F war ein kleines Wohnhaus mitten im urbanen Nippur, nur 250 Meter südlich des Tempels von Enlil. Es wurde vermutlich im frühen 18. Jahrhundert gebaut, während Nippur unter der Herrschaft von Rim-Sin von Larsa stand. Auch ein Fragment eines Spielbretts aus Täfelchen, ähnlich dem Königsspiel von Ur, wurde in Haus F gefunden. Aber Haus F war auch in einem anderen Sinne ein "Tafelhaus": Die Tontafeln waren in die Böden, Wände und Möbel der Zimmer eingebaut.
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Nippur war das religiöse Zentrum Mesopotamiens im dritten und zweiten Jahrtausend. Die Struktur, die die Ausgräber als "Haus F" bezeichneten, wurde 1952 von einem Team der Universitäten von Pennsylvania und Chicago ausgegraben und lieferte über 1400 Tabletten und Fragmente. Über neunzig Prozent dieser Tafeln sind entweder Kopien von sumerischen literarischen Werken oder Listen und Übungen im Zusammenhang mit der Schreibausbildung. Archäologische Funde belegen, dass das Haus vom Beginn des 18. Jahrhunderts v.u.Z. bis ca. 1721 v.u.Z. etwa 80 Jahre lang bewohnt war, bis es während der Regierungszeit des Herrschers Samsuiluna verlassen wurde (ca. 1749-12 v. u.Z.). Im Haus entdeckte Dokumente lassen jedoch vermuten, dass die Tafeln wahrscheinlich in einem viel kürzeren Zeitraum hergestellt wurden, und zwar um 1740 v.u.Z., dem zehnten Regierungsjahr von Samsuiluna. Haus F befand sich einige hundert Meter südlich des Zikkurat-Komplexes und der Tempel von Enlil und Inanna.
Das Schreibtraining begann mit den Listen Syllable Alphabet B und Tu-ta-ti,
welche die grundlegenden, keilförmigen Zeichen und ihre phonetischen Werte lehrten weiter ging es mit thematischen lexikalischen Listen, Modellverträgen und kurzen sumerischen Sprichwörtern.
In der zweiten oder fortgeschrittenen Phase des Lehrplans wurden literarische Kompositionen kopiert, um Lehrlingsschreiber in komplexere Grammatik und längere, fortlaufende Texte einzuführen.
Typ IV: kleine, linsenförmige Tabletten mit Auszügen aus ein bis vier Linien
Typ II: größere Tabletten mit längeren Auszügen aus zehn bis zwanzig Linien. Die Vorderseite war zweigeteilt und enthielt in der linken Spalte einen vom Lehrer vorgeschriebenen Text, welcher vom Schüler in der rechten Spalte erneut kopiert wurde. Oft wurde der Inhalt dieser rechten Spalten gelöscht, so dass die Übung aus der linken Spalte mehrmals wiederholt werden konnte.
Das Silbenalphabets B und die Liste persönlicher Namen wurden beide zu Beginn des Lehrplans unterrichtet. Lexikalischer Listen, beispielsweise die Listen für Holz-Objekte, Tiere, Kleidungsstücke und geografische Namen wurden in der mittleren Phase gelernt. Schließlich wurden erweiterte Listen, wie die Kompositionen, die wir Proto-Lu und Proto-Ea nennen, sowie Multiplikationstabellen, Musterverträge und Sprichwörter gelehrt. In der zweiten oder fortgeschrittenen Phase des Lehrplans wurden dann Sumerische literarische Kompositionen kopiert ("Tetrad" + "Dekad").
Die Kompositionen des "Dekad" sind die am besten bezeugten Texte im Haus F. Es wurden mindestens neun Exemplare jeder der zehn Kompositionen gefunden, und für mindestens fünf dieser Texte sind mehr als zwanzig Duplikate erhalten. Es gibt ungefähr 400 sumerische Texte, die während der altbabylonischen Zeit kopiert wurden und als literarische Werke klassifiziert werden können. Fast neunzig Prozent dieser Texte stammen aus Nippur, dem religiösen Zentrum Sumers im dritten und zweiten Jahrtausend. Darüber hinaus stammen 25 bis 50 Prozent der vorhandenen Duplikate aus dem Haus F.
Zweifellos war Nippur ein wichtiges Zentrum für Schreibunterricht, und die Tausenden von Tafeln, die es hervorgebracht hat, liefern die meisten Beweise für die Rekonstruktion des Schreiblehrplans. Es ist jedoch nicht der einzige Ort, an dem Schreibtraining durchgeführt wurde. In Ur, Babylon, Sippar, Isin, Uruk, Kisch, Larsa und anderen mesopotamischen Städten wurden Schultafeln gefunden, die sowohl Übungen aus der Grundstufe als auch aus der fortgeschrittenen Phase des Lehrplans enthalten, einschließlich der Kompositionen des Dekad.
In Haus F gibt es Kopien von 21 Kompositionen, die in der Broad Street Nr. 1 nicht belegt sind. Die Gruppe der Texte, die ausschließlich bei Haus F belegt sind, umfasst: Gilgamesch und der Stier des Himmels, Die Anweisungen des Bauern (Farmer's Instructions), Schultage und Nanshe A. Ebenso gibt es eine Gruppe von dreiunddreißig Texten in der Broad Street Nr. 1, die nicht im Haus F gefunden wurden. Die Gruppe der Texte, die ausschließlich in der Broad Street Nr. 1 belegt ist, umfasst die Kompositionen Nisaba A, Mensch und sein Gott, Enmerkar und der Herr von Aratta, Ninurta und die Schildkröte sowie die Sammlung der Tempelhymnen. Während die akkadische Literatur nur durch eine Tafel aus Haus F repräsentiert wird, wurden bei Broad Street Nr. 1 mindestens sechs verschiedene akkadische literarische Kompositionen gefunden, darunter ein Mythos über Enki und eine Beschwörung. In Haus F wurden jedoch fast doppelt so viele literarische Quellen gefunden wie in der Broad Street Nr. 1.
Die meisten Tafeln aus Nr. 1 Broad Street wurden wahrscheinlich von nicht mehr als einem oder zwei Schreibern hergestellt. Diese Annahme ist im Einklang mit der Anzahl der Schriftgelehrten in den Kolophonen aus diesem Haus. Neben Damqi-Ilishu, der als der Schreiber identifiziert wird, der Auszüge aus mindestens vier Texten kopiert hat, wird ausdrücklich nur ein anderer Schreiber genannt, dessen Name abgebrochen ist, der aber die theophorische Ningishzida enthält.
Die Tafeln aus Haus F stammen waren jedoch die Arbeit von mindestens vier oder fünf verschiedenen Schriftgelehrten, anstatt nur von einem oder zwei. Die konsequente Verwendung von Tafeln des Typs II oder IV für Grundübungen und Tafeln des Typs I und III für literarische Kompositionen zeigt, dass die Schüler in den beiden Häusern mit ähnlichen Methoden ausgebildet wurden.
Nr. 1 Broad Street, in Ur
Die zweitgrößte Sammlung altbabylonischer sumerischer Literatur, die bisher entdeckt wurde, stammt aus einem Haus in der Stadt Ur, das als Broad Street Nr. 1 bekannt ist. Wie Haus F war auch dieses Haus relativ klein und befand sich in einer Wohnsiedlung. Das Haus und das Wohnviertel, in dem es lag, waren
Ausgrabung in den 1920er Jahren, die unter der Leitung von Sir Leonard Woolley durchgeführt wurden. Die Broad Street Nr. 1 befand sich südöstlich des Nanna-Tempelkomplexes in der Nähe des Stadtzentrums. Es wurden Verwaltungstexte, literarischen Texte und Schulübungen gefunden. Die Verwaltungstexte stammen aus zwei verschiedenen Zeiträumen. Die ältere Gruppe, bestehend aus Geschäftsunterlagen aus der Zeit von Ur III, umfasst Tafeln, die Lieferungen von Silber und anderen Gegenständen aufzeichnen und von einer Person namens Ur-Guedina stammen, die möglicherweise ein früherer Bewohner des Hauses war. Die andere Gruppe stammt aus der Zeit von Warad-Suen (1834-1823 v.u.Z.) und Rim-Suen (1822-1763 v.u.Z.), den Herrschern von Larsa, welche die Stadt Ur kontrollierten, bis sie zu Beginn des 18. Jahrhunderts von Hammurabi (1792-1750 v.u.Z.) erobert wurde. Es wurde jedoch ein Duplikat der sumerischen literarischen Komposition "Lipit-Ishtar A" gefunden, deren Datumsformel angibt, dass sie entweder im Jahr 11 von Hammurabi oder im Jahr 15 von Samsuiluna (1749-1712 v.u.Z.) geschrieben wurde. Das Vorhandensein dieser Tafel legt nahe, dass das Haus nach der Regierungszeit von Rim-Suen noch in Gebrauch gewesen sein muss. Da die meisten Häuser in diesem Gebiet bis 1738 v.u.Z. bewohnt waren, bis das Viertel im elften Jahr von Samsuiluna zerstört wurde, ist es möglich, dass das Haus bis zu diesem Zeitpunkt nicht verlassen wurde. Wenn dies der Fall ist, dann wäre die Broad Street Nr. 1 genau zeitgemäß mit dem Haus F in Nippur, das auch in den Anfangsjahren von Samsuiluna bewohnt war. Der Tafelbestand von "Broad Street Nr. 1" ist ähnlich dem von "Hauf F". Insgesamt sind 42 Texte vorhanden, darunter die Anweisungen von Shuruppak, der Fluch über Agade, Mutterschaf und Weizen, Vater und Sohn, Die Taten und Errungenschaften von Ninurta und Zwei Frauen. Darüber hinaus sind die zehn Kompositionen des Dekad, die in Haus F ausgiebig kopiert und zu Beginn der fortgeschrittenen Phase der Schreibausbildung als Gruppe erlernt wurden, in zahlreichen Quellen aus der Broad Street Nr. 1 erhalten. Mit Ausnahme der Nungal Hymnus, die nur in einer Quelle erwähnt wird, gibt es zwischen drei und neun Quellen für jede der Kompositionen in dieser Gruppe, eine signifikant höhere Zahl als der Durchschnitt von ein bis drei Quellen für die meisten anderen Texte, die im Haus kopiert wurden.
Haus in Sippar
Im Hof eines Privathauses in Sippar-Amnanum, einem der beiden Hügel der antiken Stadt Sippar in Nordbabylonien, wurde eine Gruppe von etwa sechzig Übungstafeln entdeckt. Verträge und Briefe aus anderen Räumen, die Einzelheiten über die Geschichte des Hauses und die Aktivitäten seiner Bewohner enthalten, weisen darauf hin, dass diese Gruppe von Tafeln zwischen dem dreißigsten Jahr Ammiditanas und dem siebzehnten Jahr Ammisaduqas (1655 - 1630 v.u.Z.) liegt - mehr als ein Jahrhundert nachdem die Tafeln in Haus F und Nr. 1 Broad Street zusammengestellt wurden. Während dieser Zeit wurde das Haus von einer Person namens Ur-Utu, einer Gala-Mah-
Priester im Tempel der Göttin Annunitum bewohnt.
https://www.academia.edu/1910368/Archives_and_Libraries_in_the_Old_Babylonian_Period?email_work_card=thumbnail
------------------------------
Erziehungsmethoden
1. Lob
In denjenigen altbabylonischen Texten, die in irgendeiner Form die Ausbildung und Erziehung von Kindern bzw. Schülern zum Thema haben, ist sehr häufig von enttäuschten und unzufriedenen Vätern und Pädagogen die Rede. Kritik, begründet in mangelndem Eifer und dem Verstoß gegen die vielfältigen Verhaltensregeln, scheint an der Tagesordnung. Wiederholter Tadel wird aber ganz offenbar als Ansporn zu besserer Leistung im Wettbewerb mit den Mitschülern verstanden.
2. Vorbild
Als Vorbild fungierte der Vater - wenngleich in einigen Texten dargestellt wird, das der Sohn seinem Vater nicht folgen will (vgl. "Vater und sein missratener Sohn" Edubba-A) . Jedoch findet sich schon in den "Anweisungen aus Shuruppak" ein deutlicher Hinweis darauf, den Vater zu ehren und seine Ratschläge zu befolgen. Darüber hinaus dienten auch die Königshymnen, die auf die Edubba-Lehre bezogen sind als Vorbildfunktion. (vgl.: Šulgi B)
3. Wettbewerb
Es wurde versucht, dem Schüler Anreiz zum Lernen zu geben, indem ihm gesagt wurde, dass andere Schüler besser sind. Zudem wurde versucht, den Schüler den Anreiz dazu zu geben, seiner "Brüder Anführer zu sein" oder "Unter den Gelehrten deiner Stadt sollst du der Beste sein!" (vgl.: "Sohn des Tafelhauses" Edubba-C). Besonders stark drückt sich dieses Bestreben auch in den "Streitgesprächen" aus.
4. Lockung mit gesellschaftlicher Anerkennung und Prestige
Der Beruf des Schreibers war mit einer hohen gesellschaftlichen Anerkennung verbunden, aber es war auch ein schweres Studium bis dahin. Die guten Tugenden (wie Pünktlichkeit, Fleiß, nicht zu widersprechen usw.) wurden gegen die schlechten Tugenden (Faulheit, Überheblichkeit, Unpünktlichkeit usw.) aufgewogen und in Form einer "Schwarz-weiß-Malerei" gegenüber gestellt. Die bürgerliche Abstammung (nam-dumu-lú) galt als gegebenes, gesellschaftliches Glück, welches aber auch schnell verspeilt werden konnte.
"Hast du dich der Schreibkunst ordentlich zugewandt, dann wird sie dir Reichtum bescheren!"
5. Ermahnung und Appell
Den strafen des Schlagens und des Freiheitsentzuges gingen die Ermahnung und der Appell voran. Aufforderungen wie "sei ein Mann!" sollten dem Schüler vermitteln, das er (geistig) erwachsen und ernsthaft werden muss.
https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/propylaeumdok/877/1/Volk_Methoden_altmesopotamischer_Erziehung_1996.pdf
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weiterführend: Humanismus in babylonischer Schulbildung
mehr dazu:
http://oracc.museum.upenn.edu/dcclt/index.html
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