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Anzu im Tempel des Ninurta in Nimrud/Kalhu

Der Vogel Anzu, halb Löwe, halb Adler, ist mindestens seit dem dritten Jahrtausend v.u.Z. in der Keilschriftkultur belegt. In der sumerischen Literatur erscheint er als wildes Geschöpf der Berge.  Im Kalhu des 9. Jahrhunderts v.u.Z. wurde er im Kampf mit dem Kriegergott Ninurta dargestellt, und zwar an einem Eingang zum wichtigsten Heiligtum der königlichen Zitadelle. Das Bild von Ninurta, der Anzu aus seinem Tempel vertreibt, verbindet auf eindrucksvolle Weise die militaristischen Ideale des assyrischen Königtums mit der Bedeutung der Gelehrsamkeit. Einerseits muss Ninurta sowohl Intelligenz als auch rohe Gewalt einsetzen, um den bösen Anzu zu besiegen. Andererseits muss er die Schicksalstafel wiederfinden, in der die Entscheidungen der Götter über die Zukunft Assyriens festgehalten sind. Hofgelehrte berieten den assyrischen König bei seinen militärischen Entscheidungen, indem sie die Götter durch verschiedene Formen der Wahrsagerei TT nach ihren Absichten befragten. Die Skulptur kam