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Reisen der Marduk-Statue


Marduk (sumerisch: DINGIR.AMAR.UD‚ "Kalb des Utu") war im mesopotamischen Raum auch als Bel („Herr“) bzw. Bel-Marduk bekannt.
Ursprünglich war Marduk ein Stadtgott von Babylon, bis Hammurapi ihn zum babylonischen Stadtgott und zum obersten Gott des Pantheons erklärte. Seinen Aufstieg als oberster Gott über die Stadtgrenzen hinaus erfuhr Marduk ab der 2. Dynastie von Isin in dem Schöpfungsmythos Enūma eliš. In diesem wird beschrieben, wie Marduk von den anderen Göttern zu ihrem Oberhaupt gewählt wird. Somit übernahm Marduk die Funktion einer Vielzahl von Göttern, was sich in den 50 Namen des Marduk widerspiegelte. Obwohl die Schreibweise des Namens „amar-ud“ als Kalb des Utu übersetzt werden kann, gibt es keine Hinweise, dass der Sonnengott Utu als Vater von Marduk galt. Vielmehr wurde er mit dem Beschwörungsgott Asalluḫi gleichgesetzt, um als Sohn Eas gelten zu können. (Q1)

Esaĝila ("Haus „Erhobenes Haupt“") hieß ein Tempel in Babylon zu Ehren von Marduk. Im Glauben der Babylonier war der Esaĝil-Schrein das Zentrum ihrer Welt. Das zeigt sich auch dadurch, dass Esaĝila in der Mitte der Stadtanlage Babylons errichtet wurde. Der Schrein bestand aus zwei geweihten Kammern, der Vorkammer und dem „Allerheiligsten“, in dem die Statuen von Marduk und seiner Gemahlin Ṣarpanitu standen. Nördlich des Tempels Esaĝila grenzte das Etemenanki (sumerisch: Haus „Fundament von Himmel und Erde“) an ("Turm von Babel"). Im Tempel Esaĝila wurde zu Frühjahrsbeginn der Anfang des kultischen Jahres zu Ehren von Marduk gefeiert. (Q2)

Die Kultstatue Marduks bestand aus einem Holzkern, der mit Gold überzogen war, Augen waren ebenso wie Haare eingelegt. Besonders der Holzkern oder die Verbindungen der Materialien unterlagen Alterung und Abnützung oder schädlichen Einwirkungen; die möglichen Schäden werden in den Marduk-Omina behandelt. (Q13)

Die Marduk-Prophezeiung beschreibt die Reisen der Marduk-Kultstatue aus Babylon, welche das Land Ḫatti und das Land Assyrien besuchte und berichtet auch, dass Kudur-nahhunte (Sohn von Šutruk-Naḫḫunte II) dann die Stadt (um 1160 v.u.Z.) plünderte und die Statue mitnahm.
Die ersten beiden Aufenthalte werden in glühender Weise als gut beschrieben, sowohl für Babylon als auch für die anderen Orte, denen Marduk freundlicherweise zugestimmt hat. Die Episode in Elam ist jedoch eine Katastrophe, bei der die Götter Marduk gefolgt sind und Babylon wegen Hunger und Pest verlassen haben. Marduk prophezeit, dass er noch einmal nach Babylon zu einem messianischen neuen König zurückkehren wird, der der Stadt die Erlösung bringen wird und der die Elamiten schrecklich rächen wird. Dieser König wird als Nabu-kudurri-uṣur I , 1125-1103 v.u.Z. verstanden. (Q3)

Im Text werden die Entführungen der Statue als freiwillige Reisen des Gottes Marduk beschrieben. (Q11)
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Muršili I. war von 1604-1594 v.u.Z. hethitischer Großkönig. Um 1595 v.u.Z.(MC) plünderte er Babylon, eroberte die Marduk-Statue aus dem Esagila und beendete die 1. Dynastie von Babylon, welcher dann die Kassiten folgten. Aufgrund von Kämpfen gegen die Hurriter wurde die Statue des Marduk vielleicht in der Gegend von Ḫana (mittlerer Euphrat) zurückgelassen, oder - nach einer anderen These - nach Hatti gebracht. (Q4)

Agum II. (wohl 24 Jahre nach der Plünderung von Babylon durch Muršili I.) war der zweite kassitische König von Babylon und brachte wohl die Statuen von Marduk und Sarpanitum aus dem Land Ḫani/Hana (oder Hatti) zurück nach Babylon und stellte das Esagila-Heiligtum wieder her, welches er mit Gold, Silber, Kupfer und Edelsteinen beschenkte. (Q5)

Tukulti-Ninurta I. regierte als assyrischer König in der mittelassyrischen Zeit (ca. 1244–1208 v.u.Z. MC) und entführte die Marduk-Statue aus Babylon. Sein Feldzug gegen Babylon und der Sieg über den König der Kassiten (Kaštiliaš IV. 1227-1220 v.u.Z) wird im Tukultī-Ninurta Epos beschrieben. Die Zerstörung von Babylon und die Entführung der Statue des Marduk und die Überführung der Aššur-Statue aus Aššur nach Kar-Tukultī-Ninurta scheint von den Zeitgenossen als Sakrileg angesehen worden zu sein und führte schließlich zum Sturz von Tukultī-Ninurta. Er wurde von seinem Sohn Aššur-nasir-pal gefangen gesetzt und schließlich getötet. (Q6)

Womöglich kam die Marduk-Statue dann unter dem kassitisch-babylonischen Herrscher Adad-šuma-uṣur (um 1220/1190 v.u.Z.) zurück nach Babylon

Šutruk-Naḫḫunte II. regierte von etwa 1185 bis 1155 v.u.Z. als König von Elam. Er entführte wohl die Marduk-Staue (Q10) und die Gesetzesstele des Hammurapi aus Babylon, sowie die Siegesstele des Naram-Sin aus Sippar, und die Siegesstele des Königs Maništušu aus Akkad nach Susa. (Q7)

Nabû-kudurrī-uṣur I., auch Nebukadnezar I. war ein babylonischer König und regierte um 1125 bis 1104 v.u.Z. (2.Isin-Dynastie). Er eroberte Elam und brachte die Marduk-Statue nach Babylon zurück. (Q8)

Xerxes I. regierte von 486 bis 465 v.u.Z. als achämenidischer Großkönig und ägyptischer Pharao.
479/478 v.u.Z. ließ Xerxes den Turm von Babylon und die Marduk-Statue zerstören. Damit war das Ergreifen der Hände von Marduk unmöglich geworden, welches zur Ernennung als König von Babylon unabdingbar war. Seither gab es das Königsamt und den Kult des Marduk nicht mehr. Babylons endgültiges Ende wurde damit auch rituell vollzogen. (Q9)

Wobei Herodot meint, dass die Statue verschleppt wurde, während Strabo meint, dass sie zerstört wurde. (Q12)

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Marduk-Omina
Das Neujahrsfest von Babylon, zweifellos das wichtigste kultische Ereignis mit hoher politischer Bedeutung im späteren Babylonien, kulminiert in der Prozession Marduks.1 Nach der Vorbereitung an den ersten Tagen des ersten Monats Nisannu erfolgt am 8. Tag der Auszug des Gottes - begleitet vom König - aus seinem Heiligtum Esagil. Die Prozession verlässt nun Esagil, zieht zum Fluß, und von dort fährt das Boot Marduks in das akitu-Festhaus, das in der Steppe, außerhalb des bewohnten Gebietes liegt. Die Rückkehr erfolgt am 11.Tag, Marduk zieht in sein Heiligtum ein, nimmt von ihm wieder Besitz. Omina´s beziehen sich dabei auf den Zustand der Mardukstatue, wenn sie sich in ihrem Tempel befindet und wenn sie beim Fest aus ihrem Tempel heraustritt. Die Veränderungen der Kultstatue Marduks in Gestalt und Farbe, wohl als Folgen von Verwahrlosung oder Gewalteinwirkung, kündigen zukünftiges Unheil an.

Bsp.1
„Wenn Marduk, entweder beim Herausgehen aus Esagil oder beim Hineingehen niederfällt und sich auf den Boden setzt, dann werden die Toten heraufsteigen, Ende der Herrschaft, Klagen des Landes [...]".

Bsp.2
1. Wenn Marduk, wenn er in Esagil residiert, verdreht ist: Ellil hat die Länder dem Ruin preisgegeben.
2. Wenn Marduk zu seiner Rechten hin verdreht ist: Akkad werden seine Götter schonen.
3. Wenn Marduk zu seiner Linken hin verdreht ist: Elam werden seine Götter schonen.
4. Wenn Marduk nach vorne gebeugt ist: Subartu werden seine Götter schonen.
5. Wenn Marduk nach hinten gebeugt ist: Amurru werden seine Götter schonen.
6. Wenn sein Haupt erhoben ist: Ellil wird sich um die Länder bemühen
7. Wenn Marduk, wenn er in Esagil residiert, sein Antlitz verdeckt ist: es wird Todesfälle im Lande geben; 
8. Wenn Marduk. sein Antlitz schwarz ist: es wird eine Finsternis geben und Erra wird das Land verzehren; 
9. Wenn Marduk sein Antlitz weiß ist: schwere Hungersnot wird das Land erfassen und des Königs Tage werden wenigere sein;
10. Wenn Marduk sein Antlitz grün ist: Ellil wird die Länder durch Niederlagen zu Fall bringen;
11. Wenn Marduk sein Antlitz rot ist: Ellil wird diesem Land Reichtum hinzufügen.
12. Wenn Marduk. sein Antlitz strahlt: Ellil wird dieses Land erleuchten; dieses Land wird reich werden.
13. Wenn Marduk´s Antlitz dabei erstarrt: die Götter werden dieses Land seinem Feind schenken.
(…) (Q13)



Bild: Franz Heinrich Weißbach (1903), Babylonischen Miscellen. Wissenschaftliche Veröffentlichungen der Deutschen Orient-Gesellschaft 4
File:Marduk and pet.jpg - Wikimedia Commons



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Q1: https://de.wikipedia.org/wiki/Marduk
Q2: https://de.wikipedia.org/wiki/Esaĝila
Q3: https://en.wikipedia.org/wiki/Marduk
Q4: https://de.wikipedia.org/wiki/Muršili_I.
Q5: https://de.wikipedia.org/wiki/Agum_II._Kakrime
Q6: https://de.wikipedia.org/wiki/Tukulti-Ninurta_I.
Q7: https://de.wikipedia.org/wiki/Šutruk-Naḫḫunte_II.
Q8: https://de.wikipedia.org/wiki/Nabû-kudurrī-uṣur_I.
Q9: https://de.wikipedia.org/wiki/Xerxes_I.
Q10: "Geschichte Alt-Vorderasiens"von Hans J. Nissen (S.107) (link)
Q11: "Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir!" (Jesaja 41,10): Gesammelte … von Peter Höffken (S.130 f.) (link)

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17.09.2022

aus: Marduks Reisen - eine neue chronologische Betrachtung
Michael Gabriel Bányai


Die Entführung der Kultstatue von Marduk durch Tukulti-Ninurta I., angegeben von der Chronik P (iv 12) mit [80]+6 Jahren, und ihre erneute Abführung einige Zeit darauf nach Elam zu einem Zeitpunkt, zu dem nach herkömmlicher Meinung sie noch gar nicht aus Assur zurückgekehrt sein konnte, stellt eines der merkwürdigsten Synchronisierungsprobleme dieser Periode dar. Man nimmt an, das die von den Elamern entführte Statue nicht identisch war, mit der, die von Tukulti-Ninurta I. aus der Esagila nach Assyrien abgeführt wurde. Stattdessen wäre sie eine der bekanntlich in den anderen Tempeln Babylons existierenden Marduk-Statuen, die als Ersatz hergehaltenhabe. 

Eine Zusammenfassung der Situation unmittelbar nach dem Überfall von Kutir-Nahhunte III., der zur Abschleppung der Marduk-Statue aus Babylon führte, bietet der Text B.2.4.8. Zeilen 15-24

„Zu jener Zeit, während der Regierung eines früheren Königs… der Herr (Marduk) wurde erbost und (voller) Zorn. Er befahl und das Land wurde von seinen Göttern verlassen… Die Hüter des Friedens wurden erbost und gingen hinauf auf das Gewölbe des Himmels… (Das Volk) wurde wie jene, die keinen Gott haben… Der niederträchtige Elamer… trug die Götter weg und verwandelte die Heiligtümer in Ruinen.“

Q006248
Nebuchadnezzar I 08
RIMB 2 B.2.4.8
ribo (upenn.edu)

Glaubt man, dass infolge der anschließenden Rückgabe der von Tukulti-Ninurta I. abgeschleppte Statue mittlerweile in der Esagila erneut eine Statue Marduks stand, wird man durch die Inschrift B.2.4.5 Zeilen 5-12 eines Besseren belehrt:

"Hab Mitleid mit mir, einer der niedergeschlagen ist und nieder[geworfen]! Hab Mitleid mit meinem Land, welches weint und trauert! Hab Mitleid mit meinem Volk, welches klagt und weint! O Herr von Babylon, wie langewirst Du noch im Land deines Feindes wohnen? Mögest Du dich an das schöne Babylon erinnern! Wende Dein Gesicht zurück auf die Esagila, welche Du liebst!
 
 Der Herr von Babylon [hörte den Gebeten von] Nebukadnezar und seine [Antwort] kommt zu diesem herunter aus dem Himmel: „…mit (meinem eigenen) Mund sprach ich zu Dir. [Anweisungen] die Glück(verheißen), habe ich Dir geschickt…“

Q006245
Nebuchadnezzar I 05
RIMB 2 B.2.4.5
ribo (upenn.edu)

Wäre zu diesem Zeitpunkt bereits eine Götterstatue in der Esagila vorhanden, würden bei Rückkehr der zweiten Statue sich zwei Statuen des Gottes dasselbe Heiligtum teilen müssen – eine Situation die sich in keiner historischen Quelle widerspiegelt und eine unakzeptable Vorstellung sein dürfte.

Die Wiederentdeckung Szene der Statue in Elam, B.2.4.7, Zeilen 23-26, betont ganz im Gegensatz dazu Nebukadnezars „Sehen“ und „Berühren“ des Gottes:
 Ich eilte fort und […] sah den Gott Marduk, den erhabenen Helden der Götter. Ferner, die Götter des Landes [denen er das Land zu verlassen] befahl […] wurden mit ihm gesehen. … [Ich ergriff] die Hand des großen Herren, [des Gottes Marduk und] ließ ihn den Weg in sein (eigenes) Land nehmen.“.

Q006247
Nebuchadnezzar I 07
RIMB 2 B.2.4.7
ribo (upenn.edu)
 
Vielmehr hat es den Anschein, dass der Kontakt zwischen Nebukadnezar und Marduk in B.2.4.5 vor der Entdeckung seiner Statue in Elam sich ausschließlich auf ein astrologisches Omen beschränkt, wofür ja die Antwort des Gottes, wie in B.2.4.5 ausdrücklich erwähnt, aus dem Himmel kommen muss.

Anhand der Inschriften lässt sich vermuten, dass alsbald nach der Rückführung der Statue Marduks durch Tukulti-Ninurta im Thronbesteigungsjahr des Itti-Marduk-balatu ein erneuter Überfall von Kutir-Nahhunte III. gefolgt sei. Möglicherweise hat gerade die Rückführung der Statue und das dadurch übertrieben gestärkte babylonische Selbstbewusstsein eine erneute Antwort des sich immer noch als Herrscher Babyloniens gerierenden Kutir-Nahhunte III.herausgefordert.

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