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Nabonid

Das letzte Kapitel Babylons

Nabonid regierte von 556-539 v.u.Z. als letzter König des Neubabylonischen Reiches. Sein Name bedeutet: „Nabu ist erhaben“. Der Babylonierkönig sah sich selbst als Erbe Assyriens; des Landes, das 609 v.u.Z. durch die militärische Niederlage gegen die Babylonier und Meder seine politische Eigenständigkeit verlor. Nabonid berief sich in theologischer Hinsicht auf den Zustand des Landes Babylonien vor Gründung des neubabylonischen Reiches (und dem Marduk-Kult). Die vom Babylonierkönig betriebene Wiedereinführung assyrischer Kulte und Restaurierung der alten Tempelheiligtümer verursachte Spannungen mit der Marduk-Priesterschaft, die mit ihrer Reaktion den Babylonierkönig möglicherweise veranlassten, für zehn Jahre nach Tayma (große Oase in Saudi-Arabien) zu gehen. Nabonids Absetzung von Marduk als oberster Gottheit ließ die Priesterschaft schließlich mit dem Perserkönig Kyros II. kooperieren, der den Fall Babyloniens und damit verbunden das Ende des Babylonierkönigs bewirkte. Nabonid´s Sohn Belšazar (Bel-šarru-usur) amtierte wegen des langjährigen Aufenthalts seines Vaters in Tayma von 552-543 v.u.Z. als sein Stellvertreter in Babylon.

Im Verlauf des Feldzugs eroberte Nabonid zunächst Jathrib und danach Dadan, um später nach seinem Sieg in Tayma an gleicher Stätte die neue Residenz zu errichten, die als Abbild des babylonischen Königspalasts erbaut wurde. In seiner Inschrift aus Harran ist zu lesen, dass er sich die nächsten zehn Jahre in seinem neu gewählten Regierungssitz Tayma aufhielt.

Eine genaue Rekonstruktion der Rückkehr Nabonids aus seinem Exil in Tayma kann mangels keilschriftlicher Belege nicht vorgenommen werden. Sichere Kenntnisse bestehen über die Tätigkeiten im Vorfeld von Kyros II., der die Spannungen zwischen Nabonid und der Marduk-Priesterschaft dadurch schürte, dass er Hilfszusagen gegenüber den Nabonid-Gegnern machte und sich als Regierungsalternative anbot. Inzwischen leitete Nabonid Verteidigungsmaßnahmen für Babylon ein, indem er die Heimholung der Ištar-Statue aus Uruk arangierte. Erste Übergriffe von Kyros II. auf Gebiete von Babylon im Frühjahr 539 v.u.Z. veranlassten Nabonid, weitere Götterstatuen als Verstärkung nach Babylon zu überstellen. Der Babylonierkönig handelte dabei nach altem mesopotamischen Glauben, dass die Götter ihren Segen demjenigen zuteil kommen lassen würden, der sich im Besitz ihrer Bilder befinde. Später verkehrte Kyros II. diese Handlung Nabonids in ihr Gegenteil, indem er behauptete, der Babylonierkönig habe die Bilder gegen den Willen der Götter nach Babylon bringen lassen und sich damit deren Zorn zugezogen.

Nabonid´s Mutter, Adad-happe, gehörte 610 v.u.Z. als Prinzessin dem assyrischen Königshaus an und wurde durch den Sieg von Nabopolassar zusammen mit den überlebenden Familienmitgliedern nach Babylon exiliert. Am babylonischen Königshof führte sie in der Folgezeit ein freies Leben und verhielt sich gegenüber dem Babylonierkönig loyal. Kurze Zeit später heiratete sie den babylonischen Prinzen Nabû-balātsu-iqbi, der von Nabonid als weiser Fürst oder mächtiger Statthalter bezeichnet wurde. Adad-happe stellt sich in ihrer Harran-Inschrift H1 als Hohepriesterin des in Harran verehrten Mondgottes Sin vor.  In der Harran-Inschrift wird auch erwähnt, wie der babylonische König Nabonid Ende des dritten Regierungsjahres um 553 v.u.Z. seinen Regierungssitz nach Tayma verlegte.

Nabonids Mutter stellt sich auf ihrer Stele als Entu-Priesterin des in Harran verehrten Mondgottes Sin vor. Dies wird in der Forschung als nicht zutreffend angesehen, zumal es keine anderen Inschriften gibt, die diese Aussage stützen. Laut ihrer Inschrift, die vom Babylonierkönig nach ihrem Tod selbst verfasst wurde, absolvierte Nabonid gemäß ihrem Wunsch treue Dienste für die Könige Nebukadnezar II. und Nergal-šarra-uṣur. Nabonid bezieht sich in seiner Inschrift aus Harran auf die legitimation als König durch den Mondgott Sin und führt die Machtergreifung auf die Erscheinung Sins in einem seiner Träume zurück, der ihn persönlich beauftragte, die alten Tempel und zerstörten Statuen wieder aufzubauen sowie den lange vernachlässigten Kult zu erneuern.

Harran-Inschrift H1
Col. 1
1. Ich bin Adda-Guppi, die Mutter
2. von Nabium-na'id, dem König von Babylon,
3. Sprecherin der Götter Sin, Nin-gal, Nusku und Sadarnunna, meiner Gottheiten
5. die (ich) seit meiner Kindheit ersucht habe.
6. Während der sechzehn Jahre (Regentschaft) von Nabopolassar
7. König von Babel, wurde Sin, König der Götter, auf seine Stadt
8. und deren Tempel wütend und ging in den Himmel, - die Stadt und
9. die Leute, die darin waren, verfielen dem Untergang.
(...)
40. Nabu-na'id (mein) einziger Sohn, die Gabe meines Mutterleibs an das Königtum
41. in seinem Namen und das Königtum von Sumer und Akkad,
42. von der Grenze Ägyptens am oberen Meer bis zum unteren Meer
43. vertrauten sich alle Länder
44. seinen Händen an. Meine beiden Hände hob ich hoch zu Sin, dem König der Götter.
45. Ehrfürchtig mit Anklagen [so betete ich], also: "Nabu-na
46. ​​(mein) Sohn, Nachkomme meines Leibes, geliebt von seiner Mutter,
Col. 2
1. Du (Sin) hast ihn zum Königtum gerufen, du hast seinen Namen ausgesprochen
2. auf Befehl deiner großen Gottheit mögen die großen Götter
3. an seinen beiden Seiten gehen, mögen sie seine Feinde zum Fall bringen,
(…)
7. Mit dir werde ich Nabu-na'id, deinem Sohn, die Rückkehr der (alten) Götter und der Behausung von Harran in die Hände geben;
(…)

Auszüge aus der
Harran-Inschrift H2
Col. 1
11. In der Nachtzeit ließ er (Sin) mich einen Traum erblicken
12. (er sprach) "E-hul-hul der Tempel von Sin, der in Harran schnell erbaut wurde,
13. sieht dass die Länder, alle davon, in deine (Nabonid´s) Hände
14. gegeben werden."
14. Aber die Söhne Babylons, Borsippa,
15. Nippur, Ur, Erech, Larsa, die Priester und
16. Leute aus den Hauptstädten von Akkad, sprachen Beleidigungen gegen seine (Nabonid´s) Großen
17. Göttlichkeit (Sin) aus, wann immer sie nach etwas suchten, waren sie gottlos (unverschämt).
18. Sie wussten nichts über den Zorn des Königs der Götter, Sin-Nannar.
19. Sie vergaßen ihre Pflicht, wann immer sie über Verrat redeten

20. und waren nicht loyal, (...)
22. ... . Aber ich
23. habe mich von meiner Stadt Babylon ferngehalten
(...)
26. zehn Jahre ging ich unter ihnen, aber
27. in meine Stadt Babylon bin ich nicht hineingegangen.
28. König der Götter, Herr der Herren der Götter und Göttinnen, Bewohner
29. Von den Himmeln vollbrachten sie das Wort von Sin-Nannar. 

Col. 3 
17. ... Das Wort der großen Gottheit (Sin) befolgte ich:
18. Ich blieb nicht stehen, ich bin nicht geschrumpft, ich habe mich nicht ausgeruht; Ich lasse einberufen
19. die Völker von Akkad und des Hatti-Landes von der Grenze Ägyptens

20. am Oberen Meer bis zum Unteren Meer, welche Sin, König der Götter,
21. meinen Händen anvertraut hat. E-hul-hul, den Tempel des Sin
22. habe ich neu erbaut, ich habe seine Arbeit beendet. (...)
29. Ich habe den Befehl von Sin, dem König der Götter, Herrn der Herren, vollbracht.


https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/5/52/UrfaMuseumNabonidSymbole.jpg


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Das "Strophengedicht des Nabonid" ist ein gegen Nabonid gerichtetes Pamphlet, welches nach 539 v.u.Z. von der Marduk-Priesterschaft im Zusammenhang mit dem Sturz Nabonids verfasst wurde. In dieser Inschrift wird dem Babylonierkönig Wahnsinn, Gotteslästerung und Vernachlässigung der Kulte vorgeworfen. Es war in den Augen der Priesterschaft deshalb nur eine Frage der Zeit, bis Marduks Rache auf Nabonid trifft. Die Erhebung von Sin zum Hauptgott wird auf die Geisteskrankheit des Nabonid zurückgeführt, die ihn demnach auch zum Aufenthalt in der Oase Temâ veranlasste. "Da er verrückt war, ignorierte er den Obergott Marduk und ging weg."
Nabonid´s Hingabe an den Mondgott ist eine historische Tatsache, die durch eine Inschrift in Harran belegt wurde. Dass er jedoch gegen Marduk gelästert hat, dürfte übertrieben sein.

Strophengedicht des Nabonid (Auszüge)
Col. 1
[5] Was Nabonidus angeht, so wurde ihm seine Schutzgottheit feindlich gesinnt. Und er, der ehemalige Liebling der Götter, wird jetzt von Unglück ergriffen. Gegen den Willen der Götter führte er eine unheilige Handlung aus, er dachte sich etwas Wertloses aus:
[6] er hatte das Bild einer Gottheit gemacht, die niemand in diesem Land je gesehen hatte, er führte diese in den Tempel ein, stellte sie auf ein Podest; er nannte sie "Mond" (Sin). Sie ist mit einer Halskette aus Lapislazuli geschmückt, die mit einer Tiara gekrönt ist.
[7] Ihr Aussehen ist das des Mondes bei der Mondfinsternis, die Geste ihrer Hand ist wie die des Gottes Lugal [unverständlich], ihr Haar reicht bis zum Sockel, und davor ist der Sturmdrache platziert und der Wilde Bulle.
[8] Als er sie anbetete, wurde sein Aussehen wie das eines mit einer Tiara gekrönten Dämons, sein Gesicht wurde feindselig.

Col. 2
[6] Er (Nabonid) ließ alles los, vertraute ihm (seinem ältesten Sohn) das Königtum an und machte sich selbst auf eine lange Reise. Die Streitkräfte von Akkad marschierten mit ihm und wandten sich tief im Westen an Tayma.
[7] Er begann die Expedition auf einem Weg, der in eine entfernte Region führte. Als er dort ankam, tötete er in der Schlacht den Fürsten von Tayma, schlachtete die Herden derer, die in der Stadt und auf dem Land lebten. Und er selbst wohnte in Tayma, auch die Truppen von Akkad waren dort stationiert.
[8] Er machte die Stadt wunderschön, errichtete dort einen Palast wie den Palast in Babylon. Er baute auch Mauern für die Befestigung der Stadt und umgab die Stadt mit Wachposten.

Col. 4
[3] Die Bilder der Götter von Babylon, männlich und weiblich, kehrten zu ihren Tempeln zurück, die Götter, die ihre Kapellen verlassen hatten, kehrten in ihre Villen zurück. Ihren Zorn besänftigte er (Kyros), ihre Gedanken beruhigte er, diejenigen, deren Macht niedrig war, erweckten ihn wieder zum Leben, weil ihnen regelmäßig das Essen serviert wurde.
[4] Nabonidus 'Taten wurden von Kyros ausgerottet und alles, was Nabonidus errichtete, alle Heiligtümer seiner königlichen Herrschaft, hat Cyrus ausgerottet und die Asche der verbrannten Gebäude wurde vom Wind weggetragen.
[5] Nabonidus Bild löschte er aus, in allen Heiligtümern wurden die Inschriften dieses Namens gelöscht. Was auch immer Nabonidus geschaffen hatte, (war nun) der Kuss der Flammen!
[6] Nun wird den Einwohnern von Babylon ein freudiges Herz gegeben. Sie sind wie Gefangene, wenn die Gefängnisse geöffnet werden. Die Freiheit wird für diejenigen wiederhergestellt, die von Unterdrückung umgeben waren. Alle freuen sich, ihn als König anzusehen!


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Das Gebet des Nabonid ist ein in aramäischer Sprache erhaltener legendarischer Bericht und schildert Strafleiden sowie Heilung des babylonischen Königs Nabonid. Die Genesung der auferlegten Krankheit wird im Gebet des Nabonid auf die Anerkennung des Gottes der Juden als des höchsten und einzigen Gottes zurückgeführt. Die babylonischen Texte berichten hingegen nur über den zehnjährigen Aufenthalt Nabonids in Tayma, worin der Babylonierkönig wiederholt seine Verehrung des Mondgotts Sin von Harran und des Sonnengotts Šamaš hervorhebt. Eine Hinwendung Nabonid´s zum jüdischen Gott oder einen jüdischen Wahrsager wird in den babylonischen Chroniken nicht erwähnt.
Der aramäische Text gehört zu den berühmten Schriftrollen vom Toten Meer: vier Pergamentfetzen aus der Höhle 4, normalerweise 4Q242 genannt, die von einem älteren Original in der zweiten Hälfte des ersten Jahrhunderts v.u.Z. kopiert wurden. Die Geschichte ähnelt Daniels Bericht (Bibel, Dan. 4,13.29) über einen König von Babylon, der krank ist, seit sieben Jahren isoliert lebt und von der Wahrheit des monotheistischen Glaubensbekenntnis überzeugt wird. Der Unterschied ist, dass bei Daniel das Thema Nebukadnezar ist, nicht Nabonidus.


Gebet von Nabonid
[1] Gebetsworte, von Nabonidus, König von Babylonien, [dem großen] König, [wenn er betroffen ist]
[2] mit einem Geschwür auf Befehl des höchsten Gottes in Tayma:
[Ich, Nabonidus] wurde mit einem bösen Geschwür geplagt
[3] sieben Jahre lang und weit weg von den Menschen wurde ich [getrieben], bis ich zum höchsten Gott betete.]
[4] ein Exorzist hat meine Sünden begnadigt. Er war ein Jude von den Kindern der Verbannten aus Juda und sagte:
[5] "Erzähle dies schriftlich, um den Namen [des höchsten Gottes" zu verherrlichen und zu erhöhen. Dann schrieb ich folgendes:] (…)
[6] Ich war während meines Aufenthaltes in Tayma sieben Jahre lang (vom höchsten Gott) mit einem bösen Geschwür geplagt.
[7] Ich betete zu den Göttern aus Silber und Gold, [Bronze und Eisen], Holz, Stein und Kalk,
[8] … kehrt in Daniel zurück, nur zweiundzwanzig Zeilen unter der Geschichte des Wahnsinns von Nebukadnezar. (…)
[das Ende fehlt]

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Der Kyros-Zylinder, auch Kyros-Erlass oder Kyros-Edikt, enthält die Proklamation des achämenidischen (altpersischen) Königs Kyros des Großen, die er nach 538 v.u.Z. auf einem Tonzylinder abfassen ließ, um aus seiner Sicht die Gründe des Sturzes des letzten neubabylonischen Königs Nabonid darzulegen.

aus dem Kyros-Zylinder:
06. Eine Kultordnung, die sich nicht ziemte, redete er (Nabonid) Tag für Tag und als Bosheit stellte er die festen Opfer ein. 
07. Die Verehrung Marduks tilgte er in seinem Gemüt. 
08. Seine Untertanen richtete er durch ein Joch ohne Erleichterung zugrunde. 
09. Auf ihre Klage ergrimmte der Enlil der Götter. 
10. Trotz seines Zornes brachte Nabonid die Götter nach Babylon. 
11. Nun wandte sich er (Enlil) den Bewohnern von Sumer und Akkad mit Erbarmen zu. 
12. Alle Länder musterte er und suchte nach einem gerechten Herrscher. Kyros berief er deshalb zum Herrscher über das gesamte All. 
13. Gutium und die Umman-manda unterwarf er seinen Füßen. 
14. Marduk, der große Herr, blickte freudig auf seine guten Taten und sein gerechtes Herz. 
15. Er (Marduk) befahl ihm (Kyros), nach Babylon zu gehen. 
16. Gleich einem Freunde ging er (Marduk) an seiner Seite. 
17. Babylon rettete er (Marduk) aus der Bedrängnis. Nabonid, der ihn nicht verehrte, überantwortete er ihm (Kyros). 

23. Unter Jubel und Freude schlug ich im Palast des Herrschers in Babylon meinen Königssitz auf. Tag für Tag kümmerte ich mich um die Verehrung von Marduk. 
24. Ich ließ dem ganzen Land Sumer und Akkad keinen Störenfried aufkommen. 
25. Die Stadt Babylon und alle ihre Kultstätten hütete ich in Wohlergehen. Die Einwohner, die gegen den Willen der dortigen Götter ein nicht ziemendes Joch trugen, 
26. ließ ich in ihrer Erschöpfung zur Ruhe kommen. 
27. Mich, Kyros, und Kambyses, meinen leiblichen Sohn, sowie alle meine Truppen segnete Marduk, der große Herr



Quellen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Nabonid
https://de.wikipedia.org/wiki/Adad-happe
https://de.wikipedia.org/wiki/Tayma
https://de.wikipedia.org/wiki/Harran-Inschrift_(Nabonid)
https://www.bibliotecapleyades.net/sitchin/Adda_Guppi_Harran.htm
https://de.wikipedia.org/wiki/Nabonid-Chroniken
https://de.wikipedia.org/wiki/Strophengedicht_des_Nabonid#Auszug_nach_Temâ
https://www.livius.org/sources/content/anet/verse-account-of-nabonidus/
https://de.wikipedia.org/wiki/Gebet_des_Nabonid
https://www.livius.org/sources/content/dss/4q242-prayer-of-nabonidus/
https://de.wikipedia.org/wiki/Kyros-Zylinder

mehr dazu:
https://www.tagesspiegel.de/wissen/koenigs-nabonid-der-letzte-herrscher-babylons/1182206.html

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