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Die Akitu-Feste


Das "Fest des Gerstenschneidens" (Akiti-šekinku) im Monat Nisannu (ca. Mitte März bis Mitte April). Das Ernte-Akitu-Fest des ersten Monats dauerte mindestens vom ersten bis zum fünften von Nissanu, wie aus einer Reihe von Tontafeln hervorgeht, die aus der Regierungszeit von Ibbi-Sin von Ur stammen (ca. 2028 bis 2004 v.u.Z.). Das Hauptthema des Festivals war das Kommen des Mondgottes Nanna, symbolisiert durch das Wachsen des Mondes am Himmel. Das Fest wurde wohl auch in anderen Städten, wie Nippur, gefeiert. Später wurde es auch von den Babyloniern übernommen, jedoch fanden da die Prozessionen zu Ehren des Gottes Marduk statt.

Das sumerische Fest in Ur begann mit großen Opfern beim Tempel und dem Ziqqurrat, wo man die Türflügel öffnete und das Emblem Nannas vorbereitete. Die Statue des Gottes verließ die Stadt in einem Prozessionszug, um sich vorübergehend im Akitu-Haus in Gaesh, welches außerhalb der Stadt Ur lag, aufzuhalten, wo sie während ihres Aufenthalts die Standardopfergaben und Gebete erhielt.

In dieser Prozession über die Kanäle fuhr der Gott vom städtischen Hafen am „Rechten Kai“ in das ländliche Heiligtum. Das war ein besonderer Augenblick, denn nur beim Fest befand sich die Gottheit außerhalb ihres Tempels, der sonst nur von Kultpersonal betreten werden konnte. 

Im "Lied an Nanna-Suen" heißt es in Zeile 19:
Wenn du in Ur das reine Prozessionsschiff bestiegen hast;

In einer sumerischen Hymne auf den König Sulgi von Ur (2092–2045 v.u.Z.; Hymne Sulgi H) wurde dieser Auszug wie folgt besungen:
„Den lapislazuli-blauen Kahn mit langer, glänzender Bugspitze brachte er [Sulgi] zu (Gott) Nanna. Am Kai legte er an, da herrscht ehrfürchtiges Schweigen, das Staunen darüber hört nicht auf. Die Anuna-Götter empfangen es freundlich, [Nannas Gemahlin] Ningal freut sich darüber, den Kahn, das reine Floß, bringt er [Sulgi] hinaus…“

Der Höhepunkt des Festivals war Nannas Reise mit dem Lastkahn zurück nach Ur vom á-ki-ti-Haus. Dies geschah wahrscheinlich am dritten Tag, als ein spezielles Opfer für das Boot des Himmels, Nannas Transportmittel nach Ur, gemacht wurde. Das Ernte-Akitu-Festival in Ur war ein Fest des Lebens und der Fruchtbarkeit. Beim Ernte-Akiti im Frühjahr wurden „Erstlingsfrüchte“ (nisaŋ) dargebracht

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Fest der Gerstenaussaat (Akiti-šununum) im Monat Tašritu (September/Oktober)
Vom Akiti-Festhaus in Gaesh aus fand ein Rundgang auf den Feldern statt. Der König zog symbolisch die erste Furche, was offensichtlich als Start für den Beginn der Aussaat im ganzen Land gesehen wurde. Das sumerische "Streitgespräch zwischen Hacke und Pflug" berichtet davon:

„[Pflug:] Wenn mein Fest im Aussaat-Monat auf den Feldern durchzuführen ist, schlachtet der König Rinder, opfert er Schafe, Bier ergießt sich in die Prunkschalen. Der König brachte Wasser für …, laut tönen ub-Trommeln und ala-Pauken.“



https://en.wikipedia.org/wiki/Sin_(mythology)


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https://de.wikipedia.org/wiki/Akitu
http://www.gatewaystobabylon.com/
https://www.assyriologie.uni-muenchen.de/personen/professoren/sallaberger/publ_sallaberger/wasa_2014_feste_ur.pdf

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