Direkt zum Hauptbereich

Archäologie zum "Volke Israel"

 
Abraham und Kanaan

Gen.9,18: "Die Söhne Noahs, die aus dem Kasten gingen, sind diese: Sem, Ham und Japheth. Ham aber ist der Vater Kanaans" Qb

Kanaan als Bezeichnung der südwestlich-syrischen Region, nach den Angriffen der Seevölker auf das Gebiet Palästina (Peleset) ausgeweitet.
Im 2. Jt. v.u.Z. befand sich Kanaan zum größten Teil unter ägyptischer Herrschaft, bis die Ägypter ab dem 12. Jhr. v.u.Z.. nach und nach die Kontrolle über Syrien und Palästina verloren. Qw

Nach dem Bericht des Buches Genesis (Kapitel 12ff) bezeichnet Kanaan das Abraham und seinen Nachkommen versprochene Land (Gelobtes Land).
Die nichtisraelitischen Einwohner der kanaanäischen Stadtstaaten bezeichnet man als Kanaaniter.
Vor der Einwanderung der Israeliten oder Hebräer und deren Verschmelzung mit den Ureinwohnern war Kanaan von Amurritern, hebräischen und aramäischen Stämmen, Hurritern, den eigentlichen Kanaanitern sowie semitischen Stämmen der Wüste (Moabiter, Edomiter, Ammoniter) bewohnt. Qw

Gen.10, 15-18: "Kanaan aber zeugte Sidon, seinen ersten Sohn, und Heth, den Jebusiter, den Amoriter, den Girgasiter, den Heviter, den Arkiter, den Siniter, den Arvaditer, den Zemariter und den Hamathiter. Daher sind ausgebreitet die Geschlechter der Kanaaniter." Qb

Zum Teil stammt das jüdische Volk von den Amurritern oder den "Okzidentalen" ab, die sich Ende des 3. Jt. v.u.Z. in Mesopotamien niedergelassen haben. Vielleicht ist es auch identisch mit den (k)habiru, die in einigen Quellen aus der Mitte des 2. Jt. v.u.Z. erwähnt werden. Q6

Amurriter oder Amoriter, semitisch, aus Vorderasien, nachweisbar am mittleren Euphrat, vorher Kleinviehnomaden. Sumerische wurden sie als Martu bezeichnet.
(um Mitte 3. Jt. v.u.Z. Q4)
Erstmalige Erwähnung finden die Amurriter bei Kämpfen unter dem akkadischen König Naram-Sin um 2240 v.u.Z., der sie im nordsyrischen Raum bekämpfte (bei Deschebel Bischti Q3) Qw
Dabei werden sie ungenau lokalisiert, sowohl im Norden Kanaans (Dtn 3,8f ) als auch im Süden Palästinas (Gen 14,7) oder im Gebirge Judas (Jos 10,5ff), so dass die Amoriter wohl zum Synonym für verschiedene vorisraelitische Stämme geworden waren. Qw

Unter Nachfolger Sar-kali-sarri  (2218-2193 v.u.Z.)
Schlacht im Gebirge Basa(r) gegen Amurriter, die zu dieser Zeit noch Nomaden waren, die in keinem festgelegten Gebiet wohnten. Qw, Q2

Gen.11-31 "Da nahm Tharah seinen Sohn Abram und Lot, seines Sohnes Harans Sohn, und seine Schwiegertochter Sarai, seines Sohnes Abrams Weib, und führte sie aus Ur in Chaldäa, daß er ins Land Kanaan zöge" Qb

Laut Bibel kamen die Vorfahren Israels als freie Menschen nach Ägypten, wurden dort jedoch später versklavt. Nach dem Auftreten des Propheten Moses verließen sie um 1260 v.u.Z. zu Tausenden wieder das Land. Q6

Erstmals werden die babylonischen Chaldäer unter Assurnasirpal II. um 883 v.u.Z.. erwähnt.
Unter Tiglat-Pileser III. taucht der chaldäische „König des Meerlandes“, Merodach-Baladan (biblische Bezeichnung), aus Bit-Yakin noch als Tributzahler auf.
Erst unter ihrem König Nabopolassar gelangten die Chaldäer zur vollen Herrschaft über Babylonien, dessen Thron Nabopolassar 625 v.u.Z. bestieg. Qw

3. Dyn. Ur (2038-1931 v.u.Z.) Q7
> Zikkurat von Ur
> "Abraham" Ur in Chaldäa

In Ur III - Zeit semitische Amurriter gelegentlich schon als Inhaber hoher Ämter, Mehrzahl aber nomadisch und in Stämmen organisiert. Q2

Su-Suen (Schu-Sin) (2037-2029 v.u.Z.) musste eine Mauer "die die Tidnum-Nomaden zurückhält", welche von Schulgi begonnen wurde, gegen die (Amurriter) errichten.
"Tidnu" als verallgemeinernde Ausssage für, teils rebellische, Bergvölker. Q2, Q3

In sumerischen Erwähnungen der 3. Dynastie von Ur werden sie als unzivilisierte Krieger beschrieben:
„Im Umkreis von Sumer und Akkad erhoben sich fürwahr die Martubeduinen, die, die keine Gerste kennen, doch war fürwahr die Mauer von Unug wie ein Vogelnetz über die Steppe gespannt.“
Epos Lugalbanda und Enmerkar, Zeile 303 bis 305  Qw

etcsl:
Lugalbanda and the Anzud bird
Enmerkar and the lord of Aratta

Aus Gudea-Zeit  um 2141-2122 v.u.Z.:
" ... Aus Umanum im Gebirge von Menn´a und aus Basalla (Dschebel Bischri) dem Gebirge der Amurriter, hat er große Na-Steine herabgeholt, ... Aus Tidanum, dem Gebirge der Amurriter, hat er Alabaster in Blöcken herabgebracht ..." Q3

Isbi-Erra (2017 bis 1985 v.u.Z.)
schilderte die drohende Gefahr der Amurriter in einem Brief:  Q2
http://etcsl.orinst.ox.ac.uk/cgi-bin/etcsl.cgi?text=t.3.1.17#

(vermutliche) Antwort:
http://etcsl.orinst.ox.ac.uk/cgi-bin/etcsl.cgi?text=t.3.1.18#
 

Gen.12,4-5: "Da zog Abram aus, wie der Herr zu ihm gesagt hatte, und Lot zog mit ihm. Abram aber ward fünfundsiebzig Jahre alt, da er aus Haran zog ..., zu reisen in das Land Kanaan" Qb

 > Harran (~ 1930 v.u.Z.) Q7 

Die Amurriter sind für mehrere dynastische Neugründungen verantwortlich, z. B. in Aleppo, Qatna, Mari, Babylon, Assur und die älteste Dynastie von Larsa unter Gungunum ab 1932 v.u.Z. Qw
Aus den Mari-Archiven wird ersichtlich, dass die amurritischen Nomadenstäme allmählich sesshaft wurden und sich von der Palastverwaltung flußnahe Felder zuweisen haben lassen. Q2
Mari, 19. Jhr. v.u.Z. amurritische Dynastie (Jahdun-Lim, Sumu-jaman, Zimri-Lim), die sich aber der sumerisch-akkadischen Tradition verprflichtet fühlten. Q2, Qw

 > Hammurabi (amurritisch) (1792 - 1750 v.u.Z.) Q7

Bekanntester Amurriter ist der Herrscher von Babylon, Hammurapi, der um 1770 v.u.Z. Mari eroberte und einen amurritischen Herrscher einsetzte. Die Gesetzessammlung der Amurriter (Auge um Auge, Zahn um Zahn) ist eine Kulturleistung, die ihren Widerhall in der Bibel erfährt: Auge für Auge, Zahn für Zahn.
Im 17. Jhr. v.u.Z. waren sie eventuell Teil der semitischen Eroberer Ägyptens, der sogenannten Hyksos. Nach der Hyksoszeit versprengten sich einzelne Gruppen nach Kanaan, wo sie im Umfeld der Biblischen Berichte als Amoriter auftauchen. (Nicht zu verwechseln mit den Ammonitern). Sie bildeten in der nördlichen Levante einen Kleinstaat Amurru, der zeitweise unabhängig, hethitisch und ägyptisch war. Qw

Amurru bezeichnet einen historischen Kleinstaat im Norden Libanons. Das Staatsgebiet lag am Mittelmeer zwischen Byblos und Ugarit und reichte im Norden bis ans Mitanni-Reich heran. Der Staat war abwechselnd unabhängig, hethitisch und ägyptisch.
Amurru selbst wird zum ersten Mal in den Amarnabriefen erwähnt.
Zur Zeit von Amenophis III (1388 - 1351 v.u.Z., Qw). stand das Gebiet unter ägyptischer Verwaltung.
Nach der Schlacht bei Kadesch verbündete sich Amurru abermals mit den Hethitern. Qw

Gen.12,8: "Danach brach er auf von dort an einen Berg, der lag gegen Morgen von der Stadt Beth-El, und richtete seine Hütte auf, daß er Beth-El gegen Abend und Ai gegen Morgen hatte, und baute daselbst dem HERRN einen Altar und predigte von dem Namen des HERRN." Qb

Ai (Chirbet et-tell) im 13. Jhr. v.u.Z. nicht bewohnt Q1

Da der Ort Bet-El in der Bibel schon im Zusammenhang mit Abraham auftaucht, ist es widersprüchlich, dass angeblich Jakob, der erst viel später gelebt hat, der Ortschaft diesen Namen gegeben haben soll. Qw

Gen.14,13: "Da kam einer, der entronnen war, und sagte es Abram an, dem Hebräer, der da wohnte im Hain Mamres, des Amoriters, des Bruders von Eschkol und Aner. Diese waren mit Abram im Bund." Qb

Für einige vermutlich nachexilische Belegstellen (Gen 14,13; Jona 1,9 und vielleicht Dtn 15,12) wurde eine Verwendung von „Hebräer“ als Synonym für „Israelit“ angenommen. Qw

Ex.21,2: "So du einen hebräischen Knecht kaufst, der soll dir sechs Jahre dienen; im siebenten Jahr soll er frei ausgehen umsonst." Qb

Für Ex 21,2, Jer 21,2 und vielleicht Dtn 15,12 beziehen manche Exegeten das Wort auf Sklaven auf Zeit oder Schuldensklaven, das ihren Rechtsstatus ausdrückt.
Viele Bibelhistoriker nehmen an, dass ʿApiru-Elemente im Zuge der archäologisch nicht belegbaren Landnahme Kanaans in das spätere Israel aufgegangen sind. Qw

Die Warnung vor den Fruchtbarkeitsgöttern Kanaans, vor allem Ba'al (Bel) in allen seinen Varianten, ihren Riten und Bildern, den in der Bibel erwähnten Kulthöhen, Stier- und Kalbsgötzen (Goldenes Kalb), durchzieht alle älteren Schichten des Alten Testaments. Für die Zeit Salomons ist die Verehrung der Liebesgöttin (Ascherat) belegt (siehe hierzu auch Kanaanitische bzw. Ugaritische Religion). Qw

Die 12 Stämme:
Leas Söhne: Ruben, Simeon, Levi, Juda, Issaschar, Sebulon.
Rahels Söhne: Josef, Benjamin.
Bilhas Söhne: Dan, Naftali.
Silpas Söhne: Gad, Ascher
Qw


Josef und Ägypten  

Gen.39,1: "Joseph ward hinab nach Ägypten geführt; und Potiphar, ein ägyptischer Mann, des Pharao Kämmerer und Hauptmann, kaufte ihn von den Ismaeliten, die ihn hinabbrachten" Qb

Hyksos "Hirtenkönige", 15. Dyn. Ägypten, 1670-1570 v.u.Z., westsemitisch (kanaanäisch), Hptst. Auaris (Tell ed-Darba)
Die Hyksos-"Invasion" ist als allmähliche Zuwanderung aus Kanaan zu verstehen. Ab 1800 v.u.Z. verstärkt sich der Einfluss kanaanäischer Keramik und Architektur, bis es um 1650 v.u.Z. eine überwiegend kanaanäische Metropole ist. Auaris wurde Mitte des 16. Jhr. v.u.Z. aufgegeben und der kanaanäische Einfluss endete. Q1
Hyksos (u.a. Amurriter) Q7

Die Hyksos waren Einwanderer aus den Gebieten in und um Retjenu, die zwischen 1719 und 1692 v.u.Z. in das Nildelta des Alten Ägypten vorrückten und in der Folge ihren Machtbereich auf weite Teile Unterägyptens bis in die Region Memphis/Tepihu ausdehnen konnten. Qw
Retjenu war die altägyptische Bezeichnung der Region des heutigen Palästinas und Syriens. Qw

Vermutlich waren es zum großen Teil Amurriter sowie weitere Stämme aus Kanaan und den syrisch-libanesischen Küstengebieten. Nach archäologischen Befunden wanderten sie allmählich im 17. Jahrhundert v. Chr. in das Nildelta ein und gründeten dort ihre Hauptstadt Auaris. Sie übernahmen in einer Periode der Schwäche des ägyptischen Reiches (Zweite Zwischenzeit) die Königsherrschaft und sahen sich als Nachfolger der 13. Dynastie. Qw

Sie verehrten den syrisch/kanaanitischen Gott Baal-Zephon/Baal-Hadad, der dem ägyptischen Gott Seth angeglichen wurde.
Im Zuge ihrer Herrschaft führten die Hyksos u.a. die Streitwagen-Kampftechnik ein und fügten dem ägyptischen Götterkreis unter anderem Reschef und Astarte hinzu. Qw

Gen.42,1: "Da aber Jakob sah, daß Getreide in Ägypten feil war, sprach er zu seinen Söhnen: Was sehet ihr euch lange um? Siehe, ich höre, es sei in Ägypten Getreide feil; zieht hinab und kauft uns Getreide, daß wir leben und nicht sterben." Qb

Gen.43,2: "Und da es verzehrt war, was sie an Getreide aus Ägypten gebracht hatten, sprach ihr Vater zu ihnen: Zieht wieder hin und kauft uns ein wenig Speise." Qb
Da Ägypten Nahrung und Wasser hatte, gab es regelmäßige Auswanderungen von Kanaanitern nach Ägypten. Q1

Ex.1,11: "Und man setzte Fronvögte über sie, die sie mit schweren Diensten drücken sollten; denn man baute dem Pharao die Städte Pithon und Raemses zu Vorratshäusern." Qb
Ex.1,11 berichtet von Fronarbeiten der Israeliten bei dem Bau der Stadt (Pi-)Ramses.
Ramses bestieg 1320 v.u.Z. den Thron. Laut ägypt. Quellen wurde Pi-Ramses erst unter Ramses II. (1279-1213 v.u.Z.) erbaut und Semiten seien zum Bau eingesetzt wurden. Q1

Aus der Zeit von Ramses II. stammen auch zwei Briefe, welche ausdrücklich ʿapiru-Leute erwähnen, die Bauarbeiten zu verrichten haben. Qw

    > Ramses II (~1280 v.u.Z.) Q7
    > "Moses" 

Merenptah-Stele (des Sohns von Ramses II.) als älteste Erwähnung "Israel", um 1207 v.u.Z., erwähnt Feldzug nach Kanaan, in Ägypten gefunden, aber ohne erkennbaren Zusammenhang zu den Hyksos. Q1

Auf der Siegesstele des Merenptah rühmt sich der König (Pharao) Merenptah, die Israeliten besiegt zu haben. Diese Erwähnung eines Volksstammes Israel ist zugleich der älteste und einzige nichtbiblische Beleg für die Existenz des Namens Israel zu ramessidischer Zeit. Qw

Die 1896 bei Theben gefundene Stele ... ist ein Siegeslied auf erfolgreiche militärische Unternehmen von Merenptah in seinem 5. Regierungsjahr (1208 v.u.Z.).
Darin ist die so genannte „Israel-Stanze“: Israel liegt brach und hat kein Saatkorn oder, nach abweichenden Vorschlägen: Israel liegt brach und hat keine Nachkommen (mehr) in einer Liste enthalten, die sieben weitere Ortschaften des syro-palästinischen Raums nennt. Nach verbreiteter Auffassung ist diesem Text aber nicht zu entnehmen, dass der Name „Israel“ das nach dem Auszug aus Ägypten sich konstituierende Volk Israel der biblischen Tradition – oder Teile davon – bezeichne, da man dazu annehmen müsste, dass der Auszug bereits unter Ramses II. stattgefunden habe: Der Name könne auch eine Gruppe von Menschen bezeichnet haben, die bereits vor dem Exodus diesen Namen in Palästina trug. Qw

Während unter dem Pharao Merenptah Kanaan noch als eigenständiges Gebiet genannt wurde, erfolgte unter Ramses III. die politische Zuordnung in die Oberhoheit der Philister. Qw

Zur Zeit von Ramses III (1221-1156 v.u.Z.). wird Amurru von den Ägyptern geschlagen. Nicht ganz klar ist, ob der Staat auf Seiten der Seevölker kämpfte. Zwar wird von einem Sammeln der Seevölker in Amurru im achten Jahr von Ramses III. berichtet, was auf Kämpfe hindeuten könnte. Auf einem Relief im Totentempel des Ramses III. wird der „elende Fürst von Amurru“ jedoch zusammen mit anderen besiegten Feinden Ägyptens abgebildet. Im Kanopusdekret wird Amurru mit Syrien gleichgesetzt. Qw

Mantheo, ägypt. Historiker 3.Jhr. v.u.Z., meinte, dass die Hyksos nach ihrer Vertreibung aus Ägypten, laut ägyptischen Quellen 1570 v.u.Z., Jerusalem gründeten und einen Tempel errichteten. Q1

Die Hyksos wurden um 1532 v.u.Z. durch Ahmose I. aus Ägypten vertrieben. Qw

Auszug aus Ägypten (Exodus)

Der Begriff Auszug aus Ägypten (auch Exodus) bezeichnet die Auswanderung der Israeliten aus Ägypten. In der Bibel das 2. bis 5. Buch Mose.
Archäologische Befunde und Untersuchungen der Texte legen eine Verknüpfung verschiedener historischer Epochen zu einem Gesamtwerk nahe, das auf Grundlage der vorliegenden Überlieferungen im 7. oder 6. Jhr. v.u.Z.. eine endgültige zusammenführende Überarbeitung erfuhr. Qw

Ex.3,7-8: "Und der HERR sprach: Ich habe gesehen das Elend meines Volkes in Ägypten und habe ihr Geschrei gehört über die, so sie drängen; ich habe ihr Leid erkannt und bin herniedergefahren, daß ich sie errette von der Ägypter Hand und sie ausführe aus diesem Lande in ein gutes und weites Land, in ein Land, darin Milch und Honig fließt, an den Ort der Kanaaniter, Hethiter, Amoriter, Pheresiter, Heviter und Jebusiter." Qb

Jahwe beruft  Mose und erteilt ihm den Auftrag, das Volk Israel aus Ägypten herauszuführen

Ex.12,37-38: "Also zogen aus die Kinder Israel von Ramses gen Sukkoth, sechshunderttausend Mann zu Fuß ohne die Kinder. Und es zog auch mit ihnen viel Pöbelvolk und Schafe und Rinder, sehr viel Vieh." Qb

Nach Ex 12,37 seien die Israeliten aus „Ramses“ zusammen mit einem „großen Haufen anderer Leute“ ausgezogen oder gejagt worden (Ex 12,33.39; vgl. Num 11,14)
Das Nebeneinander der Ausdrücke „ausziehen lassen“ und „vertreiben“ (vgl. Ex 6,1; 11,1) hat Kommentatoren zu der Schlussfolgerung veranlasst, dass im Buch Exodus zwei unterschiedliche Überlieferungen vorliegen, die von dem Auszug zweier verschiedener Gruppen berichten: Die eine enthalte Berichte von einer früheren Vertreibung in Verbindung mit der 10. Plage (Tod der Erstgeborenen), während die andere eine Erzählung von der Flucht der „Mosegruppe“ gewesen sei. Nach Auffassung vieler Bibelwissenschaftler sei die Überlieferung von dem Auszug als Flucht, wie es in Ex 14,5 angedeutet wird, die ursprüngliche und Teil der elohistischen Quellen gewesen. Mit dieser Auffassung einhergehend ist die Meinung, dass die Plagenerzählung (Ex 7,8 - Ex 10,29; 11,1-10; 12,29-34) eine nachträgliche Erweiterung der Tradition des Exodus darstelle, die der jahwistischen Quelle und der Priesterschrift zuzuordnen sei. Qw

Falls ein Exodus je stattgefunden hat, dann im 13. Jhr. v.u.Z.. unter Ramses II. oder unmittelbar danach unter Merenptah. Qw

Num.20,21: "Also weigerten sich die Edomiter, Israel zu vergönnen, durch ihr Gebiet zu ziehen. Und Israel wich von ihnen." Qb

Edom entstand erst unter assyrischer Schirmherrschaft im 7. Jhr. v.u.Z., auch konnte dies nur in weniger glorreichen Zeiten Ägyptens geschehen, aber in der Glanzzeit der Ramessiden wäre es  undenkbar gewesen. Die wichtigsten Orte der Reiseroute wurden erst im 7. Jhr. v.u.Z. bewohnt (Kadesch-Barnea, Ezjon-Geber, Edom, Pithon, Migdol [Ex.14,2]) Q1

Wie schon bei den Erzväter-Erzählungen politische Motive zu Grunde liegen, ist auch die Exodusgeschichte stark politisch angereichert. Nachdem Rückzug der Assyrer versuchten sowohl Pharao Necho von Ägypten, als auch König Josia ihre Länderein zu erweitern. Daraus sind politische Motive während der Niederschreibung der Exodusgeschichte, die sich gegen Ägypten richten, zu erwägen. Q1

Möglicherweise geht eine sehr alte Erinnerung auf die Hyksos zurück, die als (vermutliche) Westsemiten (d.h. aus Kanaan) in Ägypten Fuß fassen und sich bis zur herrschenden Dynastie erheben konnten, doch dann von Ägypten gestürtzt wurden. Q1

Mehrere Autoren haben für die Tradition vom Exodus eine späte Datierung als einzig vertretbare angegeben. So zum Beispiel haben Finkelstein und Silberman, basierend auf Donald Redford, die Meinung vertreten, dass diese Tradition sich im Kontext der politischen Gegebenheiten im Südreich Juda des späten 7. Jhr. v.u.Z.. geformt und allenfalls Elemente einer bestehenden „Sage von der Befreiung aus Ägypten“ übernommen habe. Diese „Sage“ sei im Wesentlichen eine von Kanaanitern bewahrte Erinnerung an den Aufstieg und die Vertreibung der Hyksos, eine Gruppe von semitischen und churritischen Einwanderern, aus Ägypten. Qw

Der Begriff Seevölker wird als Sammelbezeichnung für die in ägyptischen Quellen des Neuen Reichs erwähnten „Fremdvölker“ verwendet, die zu Beginn des 12. Jh. v.u.Z.. nach Berichten von Ramses III. zur ernsten Bedrohung für Ägypten wurden. Wahrscheinlich handelt es sich um die gleichen Kräfte, die in dieser Zeit – nach neuen Vermutungen 1192 v.u.Z. – Ugarit angriffen. Auch für eine Reihe weiterer Zerstörungen und Umwälzungen im östlichen Mittelmeergebiet werden diese Völker oft verantwortlich gemacht. Qw

Der Angriff der Seevölker veranlasste Ramses III. in seinem 8. Regierungsjahr (1180 v.u.Z.) zu folgendem Bericht:
"... Nicht hielt irgendein Land vor ihren Armeen stand; und die Länder von Ḫatti, Qadi, Qarqemiš, Arzawa,  und Alasia an waren (nun) entwurzelt auf [einen Schlag]. Es wurde ein Lager aufgeschlagen an einem Ort im Inneren von Amurru. Sie vernichteten seine Leute und sein Land, als sei es nie gewesen. Sie kamen nun, indem die Flamme vor ihnen bereitet war, vorwärts gegen Ägypten ..." Qw

Seevölker laut Ramses III.: Philister, Tjeker, Schekelesch, Dannaer, Weschesch Q1

Um 1130 v.u.Z. war Ägypten schwach und hatte viele Gebiete verloren. Das Hethiterreich war zerfallen, Hattuscha eine Ruine und die mykenische Welt zerstört. Ugarit war vernichtet, Meggido und Hazor waren Ruinen. Q1

Nach dem Auszug aus Ägypten, vermutlich ab dem 15. oder 13. Jhr. v.u.Z., wurde das Land Kanaan angeblich von israelitischen Stämmen teils erobert und teils auch friedlich besiedelt - die biblischen Darstellungen berichten von beiden Richtungen (Trompeten von Jericho). Die moderne Forschung bezweifelt allerdings die Historizität dieser Landnahme, die sich archäologisch nicht nachweisen lässt. Zudem enthält der biblische Bericht, der erst Jahrhunderte nach den angeblichen Ereignissen entstand, eine Reihe von Aussagen, die gemäß dem aktuellen Stand der Forschungen, widersprüchlich erscheinen. Qw

Landnahme Kanaans

> "Joshua" (Hebräer dringen in Kanaan ein) (~ 1200 v.u.Z.) Q7

Mit „Landnahme Kanaans“ werden jene Ereignisse nach dem Auszug aus Ägypten und der anschließend erfolgten Wüstenwanderung zusammengefasst, die zur Niederlassung der Stämme Israels entweder im Zeitraum von etwa 1230–1208 v.u.Z. oder während der Regierungszeiten von Thutmosis III. bis Amenophis II. (15. Jahrhundert v.u.Z.) in Kanaan geführt haben sollen. Qw

Num.21,25-26: "Also nahm Israel alle diese Städte und wohnte in allen Städten der Amoriter, zu Hesbon und in allen seinen Ortschaften. Denn Hesbon war die Stadt Sihons, des Königs der Amoriter, und er hatte zuvor mit dem König der Moabiter gestritten und ihm all sein Land abgewonnen bis zum Arnon" Qb

Das Buch Josua berichtet von der Eroberung der Gebiete westlich des Jordans. Diese Ereignisse sollen um das Jahr 1230 v.u.Z. stattgefunden haben. Darin wird die Einnahme und Brandschatzung von Jericho und Ai erzählt. Qw

Jos.6,1: "Jericho aber war verschlossen und verwahrt vor den Kindern Israel, daß niemand aus oder ein kommen konnte"

Jos.6,20: " Da machte das Volk ein Feldgeschrei, und man blies die Posaunen. Denn als das Volk den Hall der Posaunen hörte, machte es ein großes Feldgeschrei. Und die Mauer fielen um, und das Volk erstieg die Stadt, ein jeglicher stracks vor sich. Also gewannen sie die Stadt" Qb

Jericho: keine Besiedlung im 13. Jhr. v.u.Z., unbedeutend im 14. Jhr. v.u.Z. Q1

Jos.8,2: "Du sollst mit Ai und seinem König tun, wie du mit Jericho und seinem König getan hast, nur daß ihr ihren Raub und ihr Vieh unter euch teilen sollt. Aber stelle einen Hinterhalt hinter der Stadt" Qb

Von der direkten Zerstörung durch Feuer wird in der Bibel nur in drei Fällen berichtet: die Städte Jericho und Ai im südlichen Kanaan und Hazor im Norden. Da Jericho wie alle kanaanäischen Städte unbefestigt war, gab es keine Stadtmauern.
Ai war vom Ende des 4. Jt. v.u.Z. bis etwa 2400 v.u.Z. besiedelt. Der erst um etwa 1200 v.u.Z. wieder aufgebaute Ort hatte Dorfcharakter und wurde nach etwa 150 Jahren von den Bewohnern verlassen. Ein Zerstörungshorizont ist für diese Epoche nicht erkennbar. Joseph Callaway vermutet, dass die um 1200 v.u.Z. wie Ai im Bergland erbauten Dörfer im Zusammenhang der Seevölker standen. Die neuen Bewohner gehörten ursprünglich zum Küstenland Palästinas. Sie gründeten kurze Zeit nach Ankunft der Seevölker im Rahmen ihres Umzugs in den Bergregionen kleinere Ortschaften. Qw

Die Eroberung weiterer südkanaanäischer Städte folgte:

Jos.10,28: "Desselben Tages aber gewann Josua auch Makkeda und schlug es mit der Schärfe des Schwerts, dazu seinen König, und verbannte es und alle Seelen, die darin waren, und ließ niemand übrigbleiben und tat dem König zu Makkeda, wie er dem König zu Jericho getan hatte."

Jos.10,29: "Da zog Josua und das ganze Israel mit ihm von Makkeda gen Libna und stritt dawider."

Jos.10,31: " Darnach zog Josua ... nach Lachis und belagerten und bestritten es"

Jos.10,34: "Und Josua zog ... gen Eglon und belagerte und bestritt es"

Jos.10,36: "Darnach zog Josua ... gen Hebron und bestritt es"

Jos.10,38: "Da kehrte Josua wieder um ... gen Debir und bestritt es"

Qb


Jos.11,11: "Und sie schlugen alle Seelen, die darin waren, mit der Schärfe des Schwerts und verbannten sie, und er ließ nichts übrigbleiben, das Odem hatte, und verbrannte Hazor mit Feuer." Qb
 Für andere Städte werden weniger eindeutige Begriffe wie „dem Untergang weihen“ , „eingenommen“, „besiegt“ und ähnliches verwendet. Gesicherte Erkenntnisse liegen über die Zerstörung der Stadt Hazor um das 13. Jhr. vor. Die Stätte wurde in den 1950er Jahren von Yigael Yadin und in den 1990er Jahren von Amnon Ben-Tor ausgegraben, der einen monumentalen kanaanäischen Palast entdeckte. Der Palast weise auffällige Spuren eines starken Brandes auf, und mehrere darin befindliche Statuen ägyptischer Herkunft seien absichtlich verstümmelt worden. Als Verantwortliche für diese Zerstörung vermutete Ben-Tor aber nicht die frühen Israeliten, selbst wenn zur Zeit keine besseren Kandidaten dafür denkbar seien. Qw

Die Erfolge Josuas zählt Jos.12 auf. Die Liste enthält insgesamt 31 Namen von Städten (einschließlich der oben genannten), deren Könige besiegt worden seien. Qw

Die Zerstörung der kanaanäischen Gesellschaft erfolgte jedoch allmählich und im Verlauf von mehr als 100 Jahren. Q1

Nur einige der wenigen Städte und Ortschaften im Ostjordanland, die in den Büchern Numeri und Josua genannt werden, sind identifiziert und ausgegraben worden. Für Heschbon (Tell Heshbâ), Jahaz/Jahza (vielleicht Khiriat Libb); Dibon (Dhibân) sind Spuren späterer Besiedlung und keine Zerstörung für die Bronzezeit nachgewiesen worden. Für diese Städte wird aber auch in der Bibel von keiner Zerstörung berichtet: Sie seien Schauplatz von Kampfhandlungen gewesen; sie seien eingenommen und ihre Bevölkerung massenweise getötet worden. Spuren der Zerstörung sind in einer kanaanäischen Stadt in Tell el-῾Umeiri gefunden und um das 13. Jhr. v.u.Z. datiert worden. Weder die Stadt noch die Zerstörer derselben sind aber bislang identifiziert worden. Qw

Für mehrere Städte, die nach dem Buch Josua von den Israeliten eingenommen wurden, sind Zerstörungen nachgewiesen. Der gegenwärtigen Mehrheitsmeinung unter Archäologen zufolge fanden diese jedoch zu unterschiedlichen Zeiten statt, so bei Jericho um 1550 v.u.Z. und bei Hazor um 1300 v.u.Z. Qw

Auch für die Städte jenseits des Jordans, zum Beispiel Hebron und Debir (Tell er-Rabud), sind Spuren einer flächendeckenden Zerstörung um das 13. Jhr. v.u.Z. im Allgemeinen nicht nachgewiesen. Qw

Philisterstädte Asdod und Ekron
Im 13.Jhr. v.u.Z. war Asdod ein wohlhabendes, kanaanäisches Zentrum unter ägypt. Einfluss. Asdod wurde zur Zeit Ramses III. durch Feuer zerstört. Die Philister gründeten auf den Ruinen Städte, die im 12. Jhr. v.u.Z. erneut wohlhabend waren, allerdings mit einer anderen materiellen Kultur. Die ägyptisch-kanaanäischen Merkmale waren durch Ägäische abgelöst. Q1

Tell el-Armana -Zeit
 Etwa 300 in Tell el-ʿAmarna (1887) gefundene Keilschrift-Tafeln des 14. Jhr. v.u.Z. enthalten Teile der diplomatischen Korrespondenz der Pharaonen der Amarna-Zeit mit mehreren Fürsten des kanaanäischen und syrischen Raums. Die Briefe, die auch Berichte und Anweisungen von ägyptischen Beamten enthalten, erwähnen die ḫabiru, die als Räuber bezeichnet werden.
In der Forschung des 20. Jahrhunderts ist ʿapiru bzw. „Hebräer“ als Volksname, als Bezeichnung für eine niedrige soziale Schicht oder für lose zusammenhängende ethnische Gruppierungen, denen die Israeliten angehört haben sollen, betrachtet worden. Qw

Ägyptische und altorientalische Quellen berichten von zwei Gruppen Außenseitern am Rande der Besiedlung der kanaanäischen Städte: die (H)apiru und die Schasu. Wobei die Schasu wohl den Nomaden am Grenzgebiet Kanaans und des Ostjordanlandes zugeordnet werden können. Q1

Teils Briefe von kanaanitischen Stadtstaaten, die ägyptische Vasallen unter ägyptischer Verwaltung waren. Die kanaanäischen Städte waren vorwiegend befestigte Verwaltungssitze für die Führungsschicht ohne Stadtmauern. (Spätbronzezeit, 14. Jhr. v.u.Z.)
Vielleicht 100.000 Sesshafte. Ein König von Jerusalem bat den Pharao um 50 Mann "um das Land zu schützen". Q1

Bereits im 16.Jhr. v.u.Z. verarmte der ländliche Bereich der kanaanäischen Gesellschaft und leitete damit den späteren Zerfall der städtischen Kultur ein. Q1

Immer wenn in den Landwirtschaft betreibenden Siedlungen der Kanaanäer die Wirtschaft etwas zum Erliegen kam und kein Getreide mehr zum Handel über war, mussten die umliegenden Hirtennomaden Sesshaftigkeit annehmen, um zu ihrer gewohnten, aber sehr fettigen, Nahrung aus Milch (von Ziegen und Schafen) und Fleisch, das zusätzlich benötigte Getreide zu erhalten. So geschehen um 3500-2200 v.u.Z., um 2000-1550 v.u.Z. und um 1150-900 v.u.Z.. Aus der letzten Sesshaftigkeitsperiode heraus etablierte sich dann das frühe Israel. Q1
Die großen kanaanäischen Städte (Jericho, Bethel, Lachisch, Hazor) lagen weit abseits von den bewaldeten Bergregionen des frühen Israels. Q1

Stager zufolge sind 93 % aller im 12.–11. Jahrhundert bewohnten Siedlungen des palästinischen Berglandes neue unbefestigte Dörfer. Die meisten wurden über mehrere Generationen bis hin in die Königszeit bewohnt. Für diese Siedlungen, die als früh- oder protoisraelitisch bezeichnet werden, sind eine Reihe Merkmale identifiziert worden, die als Anzeichen für die ethnische Einheitlichkeit der Bevölkerung dieser Region interpretiert werden. Qw

Die Besiedlung der Berglandregion (das Gebiet der biblischen Stämme Juda, Benjamin, Ephraim und Manasse) setzte erst in der Eisenzeit (ca. 12.-11.Jhr. v.u.Z.) ein, während man für die Bronzezeit kein Besiedlungsspuren fand. Q1

Die alte kanaanäische materielle Kunst unterschied sich deutlich von der materiellen Kultur der neuen Dörfer, wobei das Neue deutlich einfacher gehalten war. Q1  

Einziges Beispiel eines kanaanäischen Tempels, der von den Frühisraeliten als Kultplatz verwendet worden sei, ist eine Tempelburg in Sichem, den sein Entdecker G. Ernest Wright als den in Ri 9,4.46 genannten Tempel von Baal- bzw. El-Ba'al Berith identifizierte. Qw

Um 1200 v.u.Z. vollzog sich im westjordanischen Bergland ein Wandel. In den zuvor nur sehr dünn besiedelten Gebieten des judäischen Berglandes im Süden, bis zum Bergland von Samaria im Norden, weitab der kurz vor ihrem Zerfall stehenden kanaanäischen Städte, entstanden plötzlich an die 250 Gemeinden auf den Bergspitzen. Zwar kann man der Bevölkerung noch keine ethnische Identität zuordnen, aber ihre Dörfer waren ununterbrochen bis in die Königszeit hinein besiedelt. Q1

Im Unterschied zu gleichartigen Siedlungsstrukturen im Gebiet von Ammon, Moab und Edon finden sich in den frühen israelitischen Bergdörfern keine Schweineknochen. Dies stellt ggf. den einzigen Anhaltspunkt einer spezifischen, gemeinsamen Identität der Dorfbewohner des Westjordanlandes dar, wobei unterschiedliche Kochgewohnheiten und Speißevorschriften Mittel sind, um ethnische Schranken zu errichten. Q1

Die ersten Israeliten tauchten um 1200 v.u.Z. als Hirten und Bauern im Bergland auf. Frühe Besiedlungsstufen lassen darauf schließen, das sie vorher Hirtennomaden waren. Q1

"Der Aufstieg des frühen Israels war ein Ergebnis des Zusammenbruches der kanaanäischen Kultur, nicht ihre Ursache. Die meisten Israelis kamen nicht von außerhalb Kanaans, sondern aus seiner Mitte heraus. Es gab keinen Massenauszug aus Ägypten, ebensowenig wie eine gewaltsame Einnahme Kanaans. Die frühen Israeliten waren ursprünglich Kanaanäer." Q1

Auf dem Höhepunkt der Besiedlung der Bergdörfer um 1000 v.u.Z. betrug die Bevölkerung wohl nur um die 45.000 Menschen. Es gab keine öffentlichen Bauten, Paläste und Tempel. Es gab keine schriftlichen Dokumente, keine Siegel, oder Siegelabdrücke. Es gibt keine erkennbare Bestattungsgebräuche oder Indizien für einen eigenen Kult. Nur in einem Dorf fand sich eine bronzene Stier-Figurine, die auf den kanaanäischen Kult schließen lässt. Weder importierte Luxusgüter, noch Waffen wurden entdeckt. Ebenfalls fehlen Befestigungsanlagen um die Dörfer, wodurch auch keine Anzeichen für gewalttätige Angriffe bestehen. Q1

Auf dem Höhepunkt der weiteren Besiedlung nach Gründung Judas und Israels, zählte die Bevölkerung der Bergdörfer im 8.Jhr. v.u.Z. bereits etwa 160.000 Menschen. Q1


zusammen fassend:
Der Archäologe Israel Finkelstein hat die Auffassung vertreten, dass Israel als Ergebnis des „Wieder-Sesshaft-Werdens“ von Teilen der kanaanäischen Bevölkerung, die in der Krisenperiode der späten Bronzezeit nomadisch geworden waren, entstanden sei. Die sich ansiedelnde Bevölkerung habe eine langsame Migration in Richtung der westlichen Teile Kanaans vollzogen und den archäologisch nachgewiesenen Bevölkerungszuwachs im palästinischen Bergland der frühen Eisenzeit verursacht. Anlass des Übergangs zu einem sesshaften Bauernleben sei das Zusammenbrechen des Gleichgewichts zwischen den im 12. Jahrhundert in Kanaan sesshaften und nomadischen Teilen der Bevölkerung gewesen, das wegen der gesunkenen Produktion von landwirtschaftlichen Gütern von Seite der kanaanäischen Dörfer stattgefunden habe und die Nomaden dazu gezwungen hätte, Landwirtschaft zu betreiben, um Getreide zu erzeugen. Im Gegensatz zu beispielsweise philistäischen Bergdörfern wurden in den Siedlungen im west-jordanischen Bergland keine Schweineknochen gefunden, was Finkelstein als Indiz für die Ausbildung einer gemeinsamen Identität durch Speisevorschriften wertet.
Finkelsteins Hypothesen sind durch weitere israelische Archäologen wie Adam Zertal, Moshe
Kochavi und Shlomo Bunimovitz übernommen worden.
Qw

Das Königreich

> Saul (~ 1000 v.u.Z.) Q7
1025-1005 v.u.Z.: Fortsetzung der Berglandbesiedlung Q1


> Königreich von David und Salomon (bis 850 v.u.Z.) Q7
 "David" 1005-970 v.u.Z.: keine Belege für Eroberungen, Fortbestand der kanaanäischer Kultur in den Tälern
 "Salomon" 970-931 v.u.Z.: keine Monumentalbauten, Fortbestand der kanaanäischen Kultur im Norden Q1

> Israel (bis 721 v.u.Z.), Juda (bis 587 v.u.Z.) Q7

Stadt Jerusalem 10./9.th Jhr. v.u.Z. Q5

Ausgrabungen in Jerusalem erbrachten, dass das es zu den Zeiten David´s und Salomon´s keine größere Stadt war. Darüber hinaus fehlen jegliche Spuren der biblisch beschriebenen Bauvorhaben Salomons. Sowohl David als auch Salomon finden auch keine Erwähnung in den ägyptischen oder mesopotamischen Texten, die aber auf Grund der biblischen Beschreibung über Macht und Reichtum Salomons zu erwarten wären. Q1

Tel-Dan-Stele, N-Israel, Jordanquellgebiet,
außerbiblische Inschrift über "Haus David" (Beit David) um 842 v.u.Z.
Inschrift schildert Niederlage von König Joram von Israel und König Ahasjahu von Juda gegen einen König von Aram-Damaskus im 9. Jhr. v.u.Z.
"... Ich tötete Joram, den Sohn Ahabs, den König von Israel, und ich tötete Ahasjahu, den Sohn Jorams, den König des Hauses David ..." Q5

Tel Miqne- / Ekron-Inschrift
süd-westl. von Jerusalem um 603 v.u.Z., phönizische Inschrift
"Das Heilgitum, das Ikausa erbaute, Sohn des Padi, Sohn des Jasod, Sohn des Ada, Sohn des Jair, König von Ekron, für Ptigaiah, seine Herrin. Möge sie ihn segnen und ihn schützen und seine Tage verlängern und sein Land segnen." Q5

Zwei silberne Amulettrollen mit priesterlichen Segenssprüchen auf hebräisch aus dem 6. Jhr. v.u.Z. erwähnen YHWH
"Möge er/sie gesegnet sein von YHWH, dem Krieger (oder Helfer) und dem Bekämpfer des Bösen; Möge JHWH dich segnen, dich behüten. Möge JHWH sein Angesicht leuchten lassen über dir und dir Frieden geben." Q5

Die Niederschrift

Exodus erst um die Zeit der 26. Dyn. Ägyptens, 2. Hälfte 7 Jhr. - 1. Hälfte 6. Jhr. v.u.Z., aufgeschrieben. Q1

Quelle "Jahwist"
JHWH, Südreich Juda, Jerusalem, Abraham, Isaak
verfasst in Salomonzeit (970 - 930 v.u.Z.), oder eher Ende 7. Jhr. v.u.Z., bzw. nach 720 v.u.Z.
Gen.19,30-38, Gen.25 und 27, Gen.16,12, Gen.2,14, Gen.10,11, Ex.3,15 Q1

Quelle "Jahwist" 10. Jhr. v.u.Z. Q6

Quelle "Elohist"
Elohim, El, Nordreich Israel, Ephraim, Manasse, Benjamin, Jacob (Israel)
verfasst 930 - 720 v.u.Z., bzw. 6. Jhr. v.u.Z.
Gen.31,51-54, Gen.6-9, Gen.15, Ex.9 Q1

Quelle "Elohim" 8. Jhr. v.u.Z. Q6

Quelle "Deuteronomium"
verfasst in Juda/Jerusalem nach 720 v.u.Z., bzw. 7. Jhr. v.u.Z. Q1

Quelle "Deuteronomium" 622 v.u.Z. Q6

Quelle "Priestertum"
Entstehung nach dem Babylonischen Exil um 550 v.u.Z.
Gen.11,22-26 Q1 

Die biblische Beschreibung der Zeit Salomons stellt das Bild einer idealisierten Vergangenheit, eines ruhmreichen Goldenen Zeitalters dar. Q1
(Vergleich hierzu: Jan Assmann "Das kulturelle Gedächtnis")


--------------------
Quellenangaben:
--------------------
Qw: wikipedia
Qb: bibel-online

Q1: Israel Finkelstein, Neil A. Silbermann "Keine Posaunen von Jericho"
Q2: Dietz Otto Edzard "Geschichte Mesopotamiens"
Q3: Gebhard J. Selz "Sumerer und Akkader"
Q4: Eva Cancik-Kirschbaum "Die Assyrer"
Q5: Eric H. Cline "Biblische Archäologie"
Q6: Mircea Eliade, Ioan P. Culianu "Handbuch der Religionen"
Q7: Maurice Griffe "Chronologie Kleinasiens und Mesopotamiens"
----------------------------------------------------------------------------------------

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Schöpfungsmythen der Aborigines/Australien

Wie das Land entstand  Zu Anbeginn gab es nur das große Salzwasser. Aus den Tiefen stieg Ungud, die Regenbogenschlange, empor. Steil richtete sie sich auf und warf ihren Bumerang in einem weiten Umkreis über das Meer. Mehrmals berührte der Bumerang auf seinem Flug die Fläche des Salzwassers, und dort schäumte das Wasser auf, und glattes, ebenes Land kam zum Vorschein. Ungud wanderte über dieses neue, weiche Land und legte viele Eier, aus denen neue Urzeitwesen schlüpften. Es waren die Wondjina, und sie wanderten in alle Richtungen. Wie die ersten Männer entstanden Vor langer Zeit schuf Pund-jel der große Schöpfergeist alle Dinge auf der Erde und alle Lebewesen, außer den Frauen. Er trug ein großes Steinmesser bei sich, und als er die Erde schuf, zerschnitt er sie an vielen Stellen, so dass Berge, Täler und Wasserläufe entstanden. Dann schnitt er mit seinem Messer drei größere Rindenstücke. Auf das erste legte er feuchten Ton, den er so lange bearbeitete, bis er glatt

Alteuropa - Überblick

Pleistozän Steinzeit Altsteinzeit Altpaläolithikum Mittelpaläolithikum Jungpaläolithikum Holozän Mittelsteinzeit Jungsteinzeit Kupfersteinzeit Bronzezeit Frühe Bronzezeit Mittlere Bronzezeit Späte Bronzezeit Eisenzeit Historische Zeit Pleistozän Das Pleistozän ist ein Zeitabschnitt in der Erdgeschichte. Es begann vor etwa 2,588 Millionen Jahren und endete um 9.660 ± 40 Jahre v.u.Z. mit dem Beginn der Holozän-Serie, der Jetztzeit. Somit dauerte das Pleistozän etwa 2,5 Millionen Jahre. http://de.wikipedia.org/wiki/Pleistoz%C3%A4n V Steinzeit Pleistozän - Altsteinzeit (Altpaläolithikum, Mittelpaläolithikum, Jungpaläolithikum), Holozän - Mittelsteinzeit, Jungsteinzeit, Kupfersteinzeit Als Steinzeit bezeichnet man den Zeitabschnitt der Menschheitsgeschichte, von dem angenommen wird, dass die damaligen Menschen als Werkstoff vorrangig Stein verwendeten (neben Holz, Knochen und Horn). Sie begann vor 2,6 Millionen Jahren und endete, als die Menschen seit dem 7. Jahrtause

Schöpfungsmythen der Maori (Neuseeland)

Schöpfungsmythos der Maori (Neuseeland) Die Geschichte „der Söhne des Himmels und der Erde.“ Die Himmel, die über uns sind, und die Erde, die unter uns liegt, sind die Erzeuger der Menschen und der Ursprung aller Dinge. Denn früher lagen die Himmel auf der Erde, und alles war Finsternis. Nie waren sie getrennt gewesen. Und die Kinder des Himmels und der Erde suchten den Unterschied zwischen Licht und Finsternis zu entdecken —  zwischen Tag und Nacht; denn die Menschen waren zahlreich geworden; aber die Finsternis währte noch fort. Im Andenken an diese Zeit sagt man: „während der Nacht“, „die erste Nacht“, „von der ersten bis zur zehnten Nacht, von der zehnten bis zur hundertsten, von der hundertsten bis zur tausendsten“ — , was bedeuten soll, dass die Finsternis ohne Grenzen und das Licht noch nicht vorhanden gewesen war. So ratschlagten die Söhne Kangi’s (des Himmels) und Papa’s (der Erde) miteinander und sprachen: „Lasset uns Mittel suchen, um Himmel un