Direkt zum Hauptbereich

Altes Indien I - Induskultur/Meluhha


Spätestens vor 30.000 - 40.000 Jahren v.u.Z. sind im Gebiet (Indien) Vorfahren des heutigen Menschen belegt. Neolithische Felsenbilder stammen vorwiegend noch von frühen Jäger- und Sammlerkulturen.

In Südasien werden die Jäger- und Sammlerkulturen etwa um 7000 - 6000 v.u.Z. von Ackerbaukulturen abgelöst. 

In Mehrgarh (im Gebiet der späteren Induskultur) entstehen um 6500 v.u.Z. erste Dörfer mit Gerste- und Weizenanbau, mit Ziegen, Schafen und indischen Buckelrindern.

Weizen:
altiranisch = gantuma
vedisch = godhúma
dravidisch = godi
hethitisch = khand
frühkaukasisch = *ghomu

- Hirse wurde im späten 3.Jt. v.u.Z. aus Afrika eingeführt
- Reisanbau um 2000 v.u.Z. in Mehrgarh angekommen (aus Südchina)
- Schafe und Ziegen stammen aus dem Gebiet des Fruchtbaren Halbmond

Induskultur
2600 - 1900 v.u.Z., Entwicklungsvorstufe ab 6000 v.u.Z.

Harappa (NO-Pakistan) war um 3500 v.u.Z. noch ein Dorf, erst gegen 2600 v.u.Z. entwickelte man einen ersten, rechteckigen Bebauungsplan.
- Ravi-Phase 3300 - 2800 v.u.Z.
- Kot Diji-Phase 2800 - 2600 v.u.Z.

Vorstufen der Induskultur haben sich langsam von den Hügeln des östl. iranisch-afgahnischen Piedmonts aus über die Indusebene hin ausgebreitet, somit ist die Induskultur nicht in der Sarasvati-Gegend entstanden (wie es die patriotische Sicht meint), aber auch nicht mesopotamischen Ursprungs.

Die Induskultur umfasste mit 725.000 qkm mehr als ein doppelt so großes Gebiet wie Mesopotamien und die ägyptische Kultur. Jedoch gab es (wohl) keine Paläste und Tempel und keine monumentalen Bildwerke oder andere Anzeichen eines monarchischen Systems.
Aber die Induskultur besaß eine Standartisierung von Maßen und Gewichten, von Ziegeln und Siegeln, der Form und Dekoration von Tongefäßen, sowie der Stadtplanung mit ummauerten "Zitadellen", geradlienigen Straßennetz und großen öffentlichen (?) Gebäuden mit unbekannter Funktion.
Ein Erstentwicklung von Karneolschmuck entsteht.
Metropolen sind Harappa, Mohenjo Daro, Dholavira, Ganweriwala, Rakhigarhi, Kalibangan und mehr als 1000 weitere Städte. Vermutlich exestierte eine starke Kaufmannschicht (Oligarchien?).

Im späten 3 Jt. v.u.Z. bestand ein reger Überseehandel mit mesopotamien (Idunskultur = Meluhha)

Vorläufer der Indusschrift-Zeichen sind in der Ravi-Phase um 3300 v.u.Z. zu finden, jedoch gibt es keine Literatur und verloren gegangene schreibmaterialien wie Palmenblätter sind eine reine Spekulation.

Die Siegelinschriften der Induskultur (2600 - 1900 v.u.Z.) sind noch nicht entschlüsselt.
Die älteste Form des Dravidischen ist das archaische Tamil der Sangan-Literatur (Beginn unserer Zeitrechnung)

Um 1900 v.u.Z. ging die Induskultur aus unbekannten Gründen unter. Der Handel, die Induszeichen und das spezialisierte Handwerk verschwanden. Mögliche Gründe sind eine Verschlechterung des Klimas um 2200 v.u.Z. (also während der Blütezeit!), Überschwemmungen (aber nur in Teilen der Indusebene), Überbewirtschaftung und Einfälle von Fremdvölkern.
Allerdings ist keiner dieser Gründe allein genommen (und sicher nicht die früher angenommene Zerstörung durch die Indoarier) bedeutend genug, einen totalen Kollaps hervorzurufen.

Duche den weitgehenden abzug der Indusleute nach Osten ergab sich ein Freiraum für die anspruchsloseren, überwiegend als Hirten lebenden sprecher des Indoarischen und begünstigte ihre Ausdehnung.

-----------------

Die dravidischen Sprachen bilden eine in Südasien verbreitete Sprachfamilie. Ihr Verbreitungsgebiet umfasst hauptsächlich den Südteil Indiens inklusive Teilen Sri Lankas, daneben auch einzelne Sprachinseln in Zentralindien und Pakistan. Die vier wichtigsten dravidischen Sprachen sind Tamil, Telugu, Kannada und Malayalam.
Die Vorgeschichte der dravidischen Sprachen liegt weitgehend im Dunkeln. Ob die dravidischen Sprachen die Sprachen der Urbevölkerung Indiens sind oder ob und wie sie von außerhalb auf den Subkontinent gelangten, ist nicht hinreichend geklärt. Einige Forscher gehen davon aus, dass die Sprecher der dravidischen Sprachen ursprünglich im Bergland des westlichen Iran, dem Zagros-Gebirge, heimisch waren und um 3500 v.u.Z.. begannen, von dort aus nach Indien einzuwandern, bis sich die dravidischen Sprachen um 600–400 v.u.Z. bis zur Südspitze des Subkontinents verbreitet hätten
Schon R.A.Caldwell vermutete 1856 in seiner vergleichenden Grammatik eine Verwandtschaft zwischen den dravidischen Sprachen und dem Elamischen. Die elamische Sprache wurde vom 3. bis 1. Jahrtausend v.u.Z. im Südwesten Irans gesprochenen und gilt als eine isolierte Sprache, d. h. eine Sprache ohne nachgewiesene Verwandte.
http://de.wikipedia.org/wiki/Dravidische_Sprachen


Als Draviden oder dravidische Völker werden die Volksgruppen bezeichnet, die eine der dravidischen Sprachen sprechen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Draviden


Die geschichtliche Phase des Tamil beginnt mit den ältesten bekannten Sprachzeugnissen, Steininschriften aus dem Jahr 254 v.u.Z., die in einer speziellen Form der Brahmi-Schrift abgefasst sind. Das älteste bekannte Werk der tamilischen Literatur, das Grammatikwerk Tolkappiyam, wird meist auf die Zeit um 100 oder 200 v.u.Z. datiert. Das Tolkappiyam ist ebenso wie die in den ersten Jahrhunderten u.Z. entstandenen Liebes- und Heldendichtungen der Sangam-Literatur auf Alt-Tamil verfasst.
http://de.wikipedia.org/wiki/Tamil

Bisher ist noch unklar, wann, wie und von wo aus die Sprecher des Dravidischen auf den Subkontinent gelangten und ob sie die Mehrheit der Induskultur-Bevölkerung ausmachten. Viele der dravidischen Ackerbautermini stammen aus dem Summerischen.

Sintaschta-Kultur
2400 - 1600 v.u.Z., im Osten des Urals,
- etliche Übereinstimmungen mit den ältesten indischen Texten, dem Rigveda
- Fund einer der frühsten Streitwagen mit zwei Speichenrädern, welcher wenig später im Nahen Osten Verbreitung findet

Die Sintashta-Kultur ist eine archäologische Kultur der Bronzezeit die auf etwa 2100-1800 v.u.Z. datiert wird. Die frühesten bekannten Streitwagen wurden in Gräbern des namensgebenden Fundplatzes Sintashta gefunden, weshalb die Sintashta-Kultur auch als deren Erfinder diskutiert wird. Sintashta-Siedlungen sind ebenfalls wegen ihres ausgedehnten Kupferbergbaus und der bedeutenden Bronzeherstellung bemerkenswert, da dies für eine Steppenkultur ungewöhnlich ist.

Wegen der schwierigen Identifizierung der Hinterlassenschaften in Sintashta-Fundplätzen neben denen jüngerer Siedlungen konnte eine Abgrenzung von der Andronowo-Kultur erst in jüngster Zeit vorgenommen werden. Heute ist die Sintashta-Kultur ein anerkannter eigenständiger Teil des Andronowo-Horizonts.

Die Menschen der Sintashta-Kultur sprachen möglicherweise Proto-Indo-Iranisch, den Vorläufer der Indo-Iranischen-Sprachfamilie. Diese Annahme basiert in erster Linie auf Ähnlichkeiten zwischen Abschnitten des Rig Veda, einem religiösen indischen Text, der antike Indo-Iranische Hymnen enthält, die in vedischem Sanskrit überliefert sind, und der Grabkultur der Sintashta, wie sie die Archäologen entdeckten.

Aufgrund ihrer Herkunft von aus dem Uralgebiet ausgewanderten Stämmen wäre es zu kurz gefasst, die Sintashta-Kultur als ausschließlich Indo-Iranische Ethnie zu beschreiben.
http://de.wikipedia.org/wiki/Sintashta-Kultur


Um 1400 v.u.Z. befinden sich Indoarier unter den Mittani (hurritisches Volk) und hinterlassen z.B. die Namen vedischer Götter (Mitra, Varuna, Indra) und die (Thron-)Namen der Könige, aber nicht der Königinnen. Dieses frühe Indoarisch ist ein wenig älter als das des Rigveda. Die Sprecher des Indoarischen gelangten demnach um die Mitte des 2. Jt. v.u.Z. ins nördliche Mesopotamien und wenig später nach Nordindien.

Der Rigveda (Vedisch, Sanskrit) ist der älteste Teil der vier Veden und zählt damit zu den wichtigsten Schriften des Hinduismus.
http://de.wikipedia.org/wiki/Rigveda

Die einsetzende Vedische und auch die spätere Hindukultur übernahmen z.B. das System der Maße und Gewichte und die Verehrung bestimmter Bäume (z.B. Feigenbaum). Vorschnelle Schlüsse, etwa den "Herrn der Tiere" auf einigen Siegeln der Induskultur mit Shiva Pashupati aus dem Veda gleichzusetzen, sind unwissenschaftlich.

Der Veda ("Wissen") ist die älteste, uns erhaltene Literatur Indiens, sie umfasst das religiöse Wissen der Brahmanen der vedischen Periode (1500 - 500 v.u.Z.). Die Texte sind in archaischen Sanskrit verfasst.

Älteste iranische Schrifterzeugnisse wie die Avesta-Texte Zarathustras und altpersische Inschriften sind linguistisch mit den ältesten indischen texten (Veda) sehr nah verwandt.

Die frühes Indoarisch (also vedisches Sanskrit) sprechenden Stämme sind aus den Steppen Zentralasiens auf den indischen subkontinent eigewandert.

Oxuskultur (= BMAC = Bactria-Margiana Archaeological Complex)
2400 - 1600 v.u.Z., Turkmenistan (nördl. Afgahnistan, südl. Tadschikistan)
- ländliche Siedlungen und festungsartige Herrscher-Anlagen
- Kultur und Religion nicht indoarisch oder indoiranisch, sondern mit vor-indoarischen Namen belegt
Daher sind möglicherweise die Sprecher des Indoarischen, Nuristani und Iranischen durch das Gebiet der Oxuskultur gezogen und von ihr beeinflußt worden.


Quelle: Michael Witzel - "Das alte Indien"
-------------------------------------------


QuelleMeluḫḫa (auch Meluhha, Meluha, Melucha oder Meluchcha) ist der Name der Halbinsel Gujarat unter Berücksichtigung der angrenzenden Regionen Nordwestindiens mit Einschluss Pakistans (Bergregionen Karatschis). Als Beinamen trug Meluḫḫa den Namen „Land des Karneols“. Die in sumerischer Sprache nach ihrer Herkunft benannten Bewohner „Meluḫḫiter“ hatten sich aufgrund ihrer Handelsbeziehungen unter anderem auch in Babylonien angesiedelt. Belege für direkte Kontakte zwischen Meluḫḫa und mesopotamischen Gebieten fehlen seit der Ur-III-Zeit.

Schon zu sumerischer Zeit scheint Meluhha ein legendäres Land gewesen zu sein, mit dem sich Vorstellungen von Reichtum und Frieden verbanden. Meluḫḫa lieferte unter anderem neben Zinn, Lapislazuli, Karneol und Gold weitere Luxusartikel in die mesopotamischen Gebiete. Der Gott Enki begab sich in einem Schöpfungsmythos nach der Schaffung der Welt auf eine Schiffsreise, um dem Lande Sumer und Ur ein günstiges Schicksal „genauso wie dem Fremdland Meluhha“ zu bescheren. Enki war nach sumerischer Tradition offenbar auch Gott des Landes Meluhha.

Sargon von Akkad beschrieb die Meluḫḫiter als „Fremde wie unbekannte Vögel, die mit Affen, Büffeln und Elephanten“ nach Akkad kamen. Naram-Sin berichtet, dass „Meluḫḫiter, die Leute des schwarzen Landes, die Habe der fremden Länder/die fremde Habe brachten“. Gudea schildert in seiner Bauhymne die Herkunft von Baustoffen für einen Tempel, den er für den Gott Ningirsu errichten ließ. Unter anderem berichtet er dort „Magan und Melucha sammelten Bauholz von ihren Bergen“.
QuelleDie Indus-Kultur oder Indus-Zivilisation, teilweise auch nach Harappa, einem der Hauptausgrabungsplätze am Ravi, "Harappa" oder "Harappa-Kultur" genannt, war eine der frühesten städtischen Zivilisationen, die sich etwa in den Jahren 2800 v.u.Z. bis 1800 v.u.Z. entlang des Indus im Nordwesten des indischen Subkontinents entwickelte.

Der Name Sindhu-Sarasvati-Zivilisation, eine alternative Benennung dieser Kultur, basiert auf der Theorie, dass es sich hierbei um eine Zivilisation handelt, die in der vedischen Literatur erwähnt wird.

Sie erstreckte sich über fast das gesamte heutige Pakistan sowie Teile Indiens und Afghanistans, insgesamt 1.250.000 km², und war damit flächenmäßig größer als das antike Ägypten und Mesopotamien zusammen.

Die beiden größten urbanen Zentren der Harappakultur waren wohl Harappa und Mohenjo-Daro, daneben gab es noch große Städte bei Dholavira, Ganweriwala, Lothal und Rakhigarhi. Zu ihrer Blütezeit hatte die Indus-Kultur vermutlich über fünf Millionen Einwohner.

Die Indus-Kultur ist möglicherweise mit dem Sumerianischen Meluha zu identifizieren.

Trotz vielfältiger Versuche ist die Indus-Schrift, die mit keiner bekannten Schrift verwandt ist, bis heute nicht sicher entschlüsselt. Typische Inschriften sind nicht länger als vier oder fünf Zeichen, die längste bekannte Inschrift umfasst 26 Zeichen. In der Induskultur wurden Siegel (zum Beispiel in Form eines Löwen) als persönliche Unterschrift verwendet.
QuelleMehrgarh (auch: Mehrgahr, Merhgarh oder Merhgahr) war eine vorgeschichtliche Siedlungsgruppe in Südasien und eine der wichtigsten Fundstellen der Archäologie des frühesten Neolithikums in dieser Region. Die Überreste wurden in Belutschistan (Pakistan) auf der Kachi-Ebene in der Nähe des Bolan-Passes, westlich des Indus-Tals und zwischen den heutigen Städten Quetta, Kalat und Sibi gefunden.

Mehrgarh gilt als erste bekannte Ackerbauer-Ansiedlung in Südasien. (...) Die frühesten Anzeichen der Besiedlung stammen etwa von 7000 v.u.Z.. Hier wurden auch die frühesten Töpfereien Südasiens gefunden. Die Archäologen konnten mehrere Perioden unterscheiden.

Mehrgarh IV
Die Keramik dieser Stufe (etwa 3500 v.u.Z.) ist oftmals bunt bemalt. Es erscheinen Tonfiguren, die aber noch recht plump wirken.

Mehrgarh VII
Diese Stufe gehört der Bronzezeit an. Es kommen weiterhin Tonfiguren vor, die nun besonders fantasievoll gestaltet sind, neue Steinwerkzeuge, wie beidseitig retuschierte Pfeilspitzen erscheinen. Beliebt sind in dieser Stufe auch geometrisch verzierte Stempelsiegel. Irgendwann zwischen 2600 und 2000 v.u.Z. wurde der Ort verlassen um nach einiger Zeit wieder, wohl von anderen Leuten, besiedelt zu werden.

Mehrgarh VIII
Mehrgarh VIII ist vor allem von Gräbern bekannt, die sich auf dem südlichen Gräberfeld fanden. Der Ort scheint eine Weile unbewohnt gewesen zu sein. Die neue Kultur ist stark iranisch beeinflusst, hat aber auch enge Beziehungen zur Indus-Kultur. Die Bestattungen waren meist schlecht erhalten, enthielten jedoch noch zahlreiche Objekte. Die Skelette fanden sich meist in gebeugter Lage. An Beigaben fanden sich Keramik, wie Pokale, Metallobjekte, Steinobjekte, Schmuck und Siegel. Bemerkenswert sind einige Stäbe, die vielleicht als Szepter interpretiert werden können. Daneben treten Objekte der Indus-Kultur in den Gräbern auf, so fand sich ein Amulett mit der Indus-Schrift.
QuelleMohenjo-Daro (manchmal Mohanjo-Daro oder Moenjo-Daro geschrieben) ist eine historische stadtähnliche Siedlung am Unterlauf des Indus im heutigen Pakistan ca. 40 km südlich der Stadt Larkana. Sie war von 2600 bis 1800 v.u.Z. Teil der Indus-Kultur. Sie zeigt keine der üblichen Herrschaftsstrukturen, zentraler Bau ist ein Bad.

Mohenjo-Daro ist das vermutete Hauptzentrum der Harappa- oder Induskultur, eine der drei frühen Hochkulturen der Menschheit im 3. Jahrtausend v.u.Z.



Das Gebiet des Indus-Tales ist seit rund 500 000 Jahren besiedelt.

Bedeutsam für die Entwicklung der Indus-Kultur war die Entwicklung der Töpferscheibe. Sie war mindestens 600 Jahre früher als in Mesopotamien und im Iran bekannt. Das lässt sich sehr gut aus den Funden nachweisen: In Mehrgarh ist der Übergang vom Nomadenleben zur vorkeramischen Ackerbaukultur und schließlich zur Keramik lückenlos nachweisbar.

Bürger der Stadt waren Kaufleute und Handwerker: Denn die Stadt betrieb mit den in der Region produzierten Waren einen regen Handel bis nach Mesopotamien und Afrika. Kaufleute und Handwerker werden auch Angestellte gehabt haben. Während sich in Ägypten Arbeitersiedlungenn außerhalb der Stadt befinden, liegen die Wohnstätten der Beschäftigten in Harappa mitten in der Stadt: Das heißt, Arbeiter, Kaufleute, Handwerker lebten Tür an Tür. Die Standesunterschiede waren also nicht sehr gravierend. Deshalb kann man von einer ersten Bürgerstadt sprechen. Die Bürger werden ihr Leben im Wesentlichen auch selbst organisiert haben. Fast 2 000 Jahre vor den griechischen Stadtstaaten scheint sich im Industal eine von Bürgern geschaffene Demokratie entwickelt zu haben, die auf dem Gleichheitsprinzip beruhte.


Mohenjo-Daro

Die Bürger Mohenjo-Daros sprachen wahrscheinlich eine drawidische Sprache, wie sie heute noch im Süden Indiens gesprochen wird. Als die Arier (Arya) 1000 v.u.Z., aus dem Norden kommend, das Indus-Tal besiedelten, wird ein Teil der Drawiden nach Süden abgedrängt worden sein, im eroberten Gebiet begann man eine Frühform des Sanskrits zu sprechen.
Die Drawiden besaßen auch eine hoch entwickelte Bilderschrift. Man konnte bisher rund 250 verschiedene Zeichen identifizieren. Die Schrift gilt jedoch, trotz vieler Versuche, bisher als noch nicht entziffert.

Auf ähnliche Ergebnisse kommen hinduistische Forscher Indiens.
Diese Theorie geht davon aus, dass die Arier die bereits höher entwickelte Indus-Kultur für sich nutzten. Demnach übernahmen sie das Wirtschaftssystem, die Schrift und das Glaubensgerüst (Veden) von den Einheimischen, übersetzten die (oft mündlich überlieferten) heiligen Schriften der Veden lediglich in ihre Sprache. Indische Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Veden um 3500 v.u.Z. entstanden sind, also bevor die Arier in Nordindien einfielen. Für diese Theorie spricht auch, dass für halbnomadisch lebende Völker keine Notwendigkeit besteht, sich einer Schrift zu bedienen.

In Harappa fand man 1999 die ältesten Schriftdenkmäler der Welt: Es handelt sich um etwa 5 500 Jahre alte Tonscherben mit pflanzenähnlichen und dreizackartigen Einritzungen.



Enki and Ninḫursa a
49C.    kur me-luh-haki na4gug nij2 al di kal-la

"May the land of Meluḫa load precious desirable cornelian"
(~ Möge das Land Meluḫa. wertvollen wünschenswerten Karneol liefern)

Enki and the world order
124.    /kur\ [me-luh-haki] ma2-ganki dilmunki-bi"

~ die Länder Meluḫa., Magan, Dilmun"
128.    jicma2-gi4-lum me-luh-haki-a-ke4
129.    kug-sig17 kug-babbar bal-ce3 he2-ak-e
130.    den-lil2 [lugal] kur-kur-ra-ra nibruki-ce3 he2-na-ab-tum2
 
"Let the magilum boats of Meluḫa transport gold and silver and bring them to Nibru for Enlil, king of all the lands."
(~ Lasst die "Magilum-Boote" das Gold und Silber von Meluḫa. nach Nibru, zu Enlil dem Herr der Länder, bringen)
219.    kur me-luh-haki nam-mi-ib2-dib

"Then he proceeded to the land of Meluḫa."
(~ Dann ging er in das Land Meluḫa.)

The cursing of Agade
48. me-luh-haki lu2 kur gig2-ga-ke4
49.    nij2-cu {kur2-kur2-ra} {(some mss. have instead:) kur-kur-ra} mu-un-na-ra-ab-ed3-de3

"The Meluḫans, the people of the black land, brought {exotic wares} {(some mss. have instead:) wares of foreign countries} up to her."
(~Die Meluḫans, die Bewohner des schwarzen Landes, brachten {exotische Ware} hier her.)

The building of Nin irsu's temple (Gudea, cylinders A and B)
239. (A9.18) mu-bi-e an-zag-ta kur-kur-re gu2 im-ma-si-si

240.    (A9.19) ma2-gan me-luh-ha kur-bi-ta im-ma-ta-ed3-de3

"In response to its fame all lands will gather from as far as heaven's borders, even Magan and Meluḫa will come down from their mountains."
(~ Als Reaktion auf seinen Ruhm, werden alle Länder sich unter den Grenzen des Himmels sammeln, auch Magan und Meluḫa kommen von ihren Bergen.)
394. (A15.8) ma2-gan me-luh-ha kur-bi-ta gu2 jic mu-na-ab-jal2

"Magan and Meluḫa loaded wood from their mountains upon their shoulders for him"

(~ Magan und Meluḫa luden Holz aus ihren Bergen, auf ihren Schultern, für ihn)
443.    (A16.22) gug gi-rin-e me-luh-ha-ta

"Translucent cornelian from Meluḫa was spread before him."
(~ Transluzentes Karneol aus Meluḫa war vor ihm ausgebreitet.)
1143. (B14.13) /urud\ nagga lagab za-gin3-na kug NE gug gi-rin me-luh-ha-da

"Along with copper, tin, slabs of lapis lazuli, refined silver and pure Meluḫa cornelian"
(~ Zusammen mit Kupfer, Zinn, Platten aus Lapislazuli, Feinsilber und reine Meluḫa Karneol)

Sprichwörter aus Nibru: 3.A.6: the cat of Meluha

Ninurta G
B 138: From the cornelian and lapis lazuli of the land of Meluha you are Ena-tum.
Dynastie von Lagash
Dem mit dem Szepter von Ningirsu begabten Gudea legten sich Makkan, Meluhha, Kuppin, das Land Tilmun das Joch auf den Nacken und brachten alle ihre Hölzer auf Schiffen nach Lagash (Gudea Statue D IV 4-14; Heimpel 1987: 27)





Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Schöpfungsmythen der Aborigines/Australien

Wie das Land entstand  Zu Anbeginn gab es nur das große Salzwasser. Aus den Tiefen stieg Ungud, die Regenbogenschlange, empor. Steil richtete sie sich auf und warf ihren Bumerang in einem weiten Umkreis über das Meer. Mehrmals berührte der Bumerang auf seinem Flug die Fläche des Salzwassers, und dort schäumte das Wasser auf, und glattes, ebenes Land kam zum Vorschein. Ungud wanderte über dieses neue, weiche Land und legte viele Eier, aus denen neue Urzeitwesen schlüpften. Es waren die Wondjina, und sie wanderten in alle Richtungen. Wie die ersten Männer entstanden Vor langer Zeit schuf Pund-jel der große Schöpfergeist alle Dinge auf der Erde und alle Lebewesen, außer den Frauen. Er trug ein großes Steinmesser bei sich, und als er die Erde schuf, zerschnitt er sie an vielen Stellen, so dass Berge, Täler und Wasserläufe entstanden. Dann schnitt er mit seinem Messer drei größere Rindenstücke. Auf das erste legte er feuchten Ton, den er so lange bearbeitete, bis er glatt

Alteuropa - Überblick

Pleistozän Steinzeit Altsteinzeit Altpaläolithikum Mittelpaläolithikum Jungpaläolithikum Holozän Mittelsteinzeit Jungsteinzeit Kupfersteinzeit Bronzezeit Frühe Bronzezeit Mittlere Bronzezeit Späte Bronzezeit Eisenzeit Historische Zeit Pleistozän Das Pleistozän ist ein Zeitabschnitt in der Erdgeschichte. Es begann vor etwa 2,588 Millionen Jahren und endete um 9.660 ± 40 Jahre v.u.Z. mit dem Beginn der Holozän-Serie, der Jetztzeit. Somit dauerte das Pleistozän etwa 2,5 Millionen Jahre. http://de.wikipedia.org/wiki/Pleistoz%C3%A4n V Steinzeit Pleistozän - Altsteinzeit (Altpaläolithikum, Mittelpaläolithikum, Jungpaläolithikum), Holozän - Mittelsteinzeit, Jungsteinzeit, Kupfersteinzeit Als Steinzeit bezeichnet man den Zeitabschnitt der Menschheitsgeschichte, von dem angenommen wird, dass die damaligen Menschen als Werkstoff vorrangig Stein verwendeten (neben Holz, Knochen und Horn). Sie begann vor 2,6 Millionen Jahren und endete, als die Menschen seit dem 7. Jahrtause

Schöpfungsmythen der Maori (Neuseeland)

Schöpfungsmythos der Maori (Neuseeland) Die Geschichte „der Söhne des Himmels und der Erde.“ Die Himmel, die über uns sind, und die Erde, die unter uns liegt, sind die Erzeuger der Menschen und der Ursprung aller Dinge. Denn früher lagen die Himmel auf der Erde, und alles war Finsternis. Nie waren sie getrennt gewesen. Und die Kinder des Himmels und der Erde suchten den Unterschied zwischen Licht und Finsternis zu entdecken —  zwischen Tag und Nacht; denn die Menschen waren zahlreich geworden; aber die Finsternis währte noch fort. Im Andenken an diese Zeit sagt man: „während der Nacht“, „die erste Nacht“, „von der ersten bis zur zehnten Nacht, von der zehnten bis zur hundertsten, von der hundertsten bis zur tausendsten“ — , was bedeuten soll, dass die Finsternis ohne Grenzen und das Licht noch nicht vorhanden gewesen war. So ratschlagten die Söhne Kangi’s (des Himmels) und Papa’s (der Erde) miteinander und sprachen: „Lasset uns Mittel suchen, um Himmel un